Was leisten Keramikimplantate – und was nicht? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse und Studien gibt es, und was bedeuten sie für die zahnärztliche Praxis? Sind Keramikimplantate (schon) eine evidenzbasierte Alternative zum klassischen Titanimplantat? Oder gehen Zahnärzte und Patienten mit dieser oft als „ganzheitlich“ titulierten Therapieoption Risiken ein – und wenn ja, welche? Mit diesen spannenden Fragen befasst sich das 1. Innovationssymposium der Neuen Gruppe in wenigen Wochen am 6. und 7. September 2019 in Köln.
Warum überhaupt an einem bewährten System wie den Titanimplantaten rütteln? Oder gibt es in der Tat heute bessere Alternativen? – „Ziel des ersten Innovationssymposiums der Neuen Guppe ist es, den aktuellen Stand der Wissenschaft evidenzbasiert von denjenigen darstellen zu lassen, die sich seit vielen Jahren mit diesem Thema intensiv wissenschaftlich beschäftigen. Materialkundliche, klinische und histologische Studienergebnisse zum Thema Periimplantitis, Titankorrosion, Keramik und Osseointegration, Stand der Zweiteiligkeit etc. werden präsentiert und kritisch diskutiert. Neben der universitären Evidenz kommen auch Praktiker zu Wort, die in vielen Jahren Routine mit hunderten keramischer Implantate haben und Ihre Verfahrensweisen und Erfahrungen teilen“, so Tagungsleiter Dr. Pascal Marquardt (Köln), Fortbildungsreferent der Neuen Gruppe.
Referenten aus der Wissenschaft und erfahrene Praktiker
Die Referenten des Symposiums werden viele Fragen für die Praxis beantworten. Ist die Osseointegration sicher, vielleicht sogar besser als bei Titan, wie sind die Überlebensraten? Wie sicher ist der Stand der Zweiteiligkeit? Welche prothetischen Konstruktionen sind indiziert? Kann man über Blutuntersuchungen sicher ein Periimplantitis-Risiko beurteilen? Zu den Referenten gehören unter anderem Prof. Andrea Mombelli (Genf), Prof. Robert Jung (Zürich), Prof. Jörg Strub (Freiburg), Prof. Hendrik Terheyden (Kassel), Prof. Dieter Bosshardt (Bern), Dr. Lisa Jacobi-Gresser (Mainz) und Dr. Caroline Stolzer (Hamburg). Zudem wird es die Möglichkeit geben, alle relevanten Systeme in Workshops zu testen.
„Alles voll Keramik“ – Prothetik auf Keramikimplantaten
Zwei Workshop-Sessions unter der Moderation von ZTM Clemens Schwerin richten sich gezielt an das Team Zahntechniker und Zahnärzte. ZTM Wolfgang Weisser geht der Frage nach, welche Evidenz es für Prothetik auf Keramikimplantaten gibt, und ZTM Norbert Wichalnek stellt die Herausforderungen vor, die mit vollkeramischen Lösungen auf Keramikimplantaten von der Einzelzahnkrone bis zur Totalsanierung verbunden sind. Im Hauptprogramm wird Prof. Florian Beuer zudem darauf eingehen, was prothetisch auf Zirkon funktioniert.
Workshop zu Immunologie und Entzündung
Eine zweite Workshop-Session befasst sich mit „Immunologie und Entzündung – Grundlage für das Verständnis von Entzündungsgeschehen & Werkstoffunverträglichkeiten im zahnmedizinischen Bereich“ und richtet sich an alle Interessierten. Dr. Sabine Schütt und Dr. Anne Schönbrunn vom IMD-Labor in Berlin werden unter anderem folgende Themenschwerpunkte in den Blick nehmen: Immunologische Grundlagen – Was ist Entzündung?, die Rolle dentaler Werkstoffe bei der Entstehung entzündlicher Prozesse und die Einteilung der Unverträglichkeiten auf dentale Werkstoffe und labordiagnostische Möglichkeiten: Toxikologische Effekt, Allergisch bedingte Unverträglichkeiten (Typ I-Allergie/Typ-IV-Allergie), Titanunverträglichkeit.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt es auf der Kongressseite des Innovationssymposiums. Hier geben auch weitere Experten in Videostatements einen Ausblick zum Symposium und seinen Themen.