Es kann jeden treffen: die Berufsunfähigkeit (BU). Ob durch Krankheit oder durch einen Unfall kann es von heute auf morgen passieren, dass der Beruf nicht mehr oder nur noch teilweise ausgeübt werden kann.
Absicherung für den Ernstfall
Wer von seinem Einkommen aus dem Beruf abhängig ist – und das sind wohl die Meisten –, sollte sich absichern. Derzeit bezieht jeder fünfte Neurentner seine Rente wegen Erwerbsminderung. „Trotz des hohen Risikos und der geringen gesetzlichen Leistungen haben jedoch erschreckend wenige Berufstätige eine zusätzliche private Absicherung für den Ernstfall“, so der Verbraucherzentrale Bundesverband.
Staatliche Erwerbsminderungsrente reicht meist nicht aus
Auch finanztip.de rät zur BU-Versicherung, die sie neben der Haftpflichtversicherung zu den wichtigsten Versicherungen zählt. „Die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht für den gewohnten Lebensstandard nur selten aus.“ Vor Vertragsabschluss sollte man sich von spezialisierten BU-Maklerinnen und -Maklern bei der Auswahl der geeigneten Versicherung helfen lassen, rät finanztip.de.
Größte Auslöser sind psychische Erkrankungen
Laut Franke und Bornberg war die Psyche im Jahr 2022 mit 28,44 Prozent der größte Auslöser für die BU. Zusammen mit Krankheiten am Bewegungssystem stelle sie gut die Hälfte aller anerkannten BU-Fälle im Jahr 2022. Unfälle hingegen seien mit 3,38 Prozent eher selten am Entstehen einer BU beteiligt. Fast jede fünfte BU (19,48 Prozent) sei auf bösartige Neubildungen, also Krebs, zurückzuführen. Über alle Krankheiten hinweg seien 2022 knapp vier von fünf Entscheidungen zugunsten der Versicherten ausgefallen (78,04 Prozent).
Einkommensverlust ausgleichen
Stiftung Warentest hat verschiedene BU-Versicherung verglichen. Hierbei haben 38 von 67 Angeboten mit „sehr gut“ abgeschnitten. „Wir empfehlen den Schutz allen, die auf ein Einkommen durch ihre Arbeitskraft angewiesen sind, ebenso Studierenden, Auszubildenden und Berufsanfängern. Auch Hausfrauen oder Hausmänner können eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Die staatlichen Leistungen im Falle einer Berufsunfähigkeit sind gering – der gewohnte Lebensstandard lässt sich bei einem langen krankheitsbedingten Ausfall ohne Rücklagen kaum aufrechterhalten.“ Eine BU-Police könne einen Einkommensverlust ausgleichen oder zumindest deutlich abfedern.