0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2474 Aufrufe

Hohe Hygienestandards in den Zahnarztpraxen offensichtlich wirksam

(c) Mykola Tys/Shutterstock.com

Eine Erkrankung an Covid-19 infolge einer nachweislich beruflich erfolgten Infektion mit Sars-CoV-2 im Gesundheitsdienst ist als Verdachtsfall Berufskrankheit bei der zuständigen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege zu melden. In einer ersten Bilanz für 2020 stellt die BGW nun fest, dass aus der Zahnmedizin nur 85 Verdachtsfälle gemeldet wurden.

Insgesamt wurden der BGW bis zum Jahresende 2020 19.774 Covid-­19­-Verdachtsfälle gemeldet – 9.005 davon aus Kliniken, 6.819 aus Pflegeeinrichtungen (jeweils meldepflichtige Fälle). Covid-19 wird unter der BK-Nummer 3101 (Infektionskrankheiten, wenn der Versicherte im Gesundheitsdienst, in der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war) subsumiert, so die Ärzte Zeitung.

Fast 20.000 Covid-19-Verdachtsfälle

Im Beitrag in der Ausgabe 1/21 des BGW-Magazins werden folgende Zahlen zu den gemeldeten Verdachtsfällen (aus nicht staatlichen Einrichtungen) genannt: 9.005 Kliniken (bei 771.256 Vollzeitbeschäftigten), 6.819 Pflege (1.003.826 Vollzeitbeschäftigte), 1.448 Beratung und Betreuung (734.553 Vollzeitbeschäftigte), 1.038 Humanmedizin (481.062 Vollzeitbeschäftigte), 480 Kinderbetreuung (543.062 Vollzeitbeschäftigte), 356 Berufliche Rehabilitation und Werkstätten (412.615 Vollzeitbeschäftigte), 281 Therapeutische Praxen (284.900 Vollzeitbeschäftigte), 85 Zahnmedizin (240.456 Vollzeitbeschäftigte) und 262 Sonstige (615.989 Vollzeitbeschäftigte).

Es habe sich gezeigt, dass sich mit besseren Schutzmaßnahmen die Zahl der gemeldeten Fälle im Herbst gegenüber dem Beginn der Pandemie trotz der höheren Zahl von Infizierten in der Gesamtbevölkerung reduziert habe, so die BGW. Stark steigende Zahlen in der Bevölkerung führten aber zwangsläufig zu einer erhöhten beruflichen Infektionsgefährdung und einer erhöhten Arbeitsbelastung.

Anerkennung als Berufskrankheit

Für Tätigkeiten im Gesundheitsdienst, in der Wohlfahrtspflege oder in einem Laboratorium sowie für andere Tätigkeiten mit Infektionsgefahr in ähnlichem Maße kommt im Falle einer Covid-­19­-Erkrankung eine Anerkennung als Berufskrankheit im Betracht, so die BGW. Man habe bis Ende Dezember 2020 bereits 12.312 Covid­-19­-Erkrankungen als Berufskrankheit anerkannt – etwa 78,6 Prozent der rund 15.666 entschiedenen meldepflichtigen Verdachtsanzeigen.
Die BGW weist mit Blick auf die andauernde Pandemie darauf hin, dass die Gefährdungsbeurteilung und die geeigneten Schutzmaßnahmen die wichtigsten Mittel seien, um die Gefahr einer Infektion zu reduzieren. Für die Zahnmedizin waren die Hygienemaßnahmen bereits vor der Pandemie im Vergleich zu vielen anderen Bereichen sehr hoch und sind inzwischen weiter intensiviert und angehoben worden.

Hohe Hygienestandards in der Zahnmedizin

Die Bundeszahnärztekammer verweist hier unter anderem auf die im September 2020 erschienene S1-Leitlinie „Umgang mit zahnmedizinischen Patienten bei Belastung mit Aerosol-übertragbaren Erregern“, die den Zahnarztpraxen auf der Basis klinischer Studien eine Entscheidungshilfe für die Praxis bietet.
Ebenfalls vorteilhaft gegenüber der Arbeitspraxis in der Zahnmedizin in anderen Regionen erweise sich, dass die intraorale Absaugung mit hoher Durchflussrate, mit der sich erfolgreich Aerosole in der Behandlung reduzieren lassen, sich in Europa schon lange als Goldstandard etabliert hat.

Die BZÄK hebt zudem auf die bei korrekter Tragweise hohe Schutzwirkung des medizinischen Mund-Nasenschutzes und auf den Einsatz von FFP-2-Masken bei der Behandlung von Patienten mit Verdacht auf Infektion mit Sars-CoV-2 oder Tuberkulose ab.

Zahnarztpraxen sollen Infektionen melden

Die Bundeszahnärztekammer bittet Zahnärztinnen und Zahnärzte, die selbst oder deren Mitarbeiter von einer Infektion betroffen sind, dies bei ihrer zuständigen Zahnärztekammer zu melden. So wolle man ein objektives Bild erhalten, wie stark Zahnärzte und ihre Behandlungsteams von einer Sars-CoV-2 Infektion betroffen sind und ob sich die Arbeitsschutzmaßnahmen und Hygieneregeln im zahnärztlichen Bereich als wirksam erwiesen haben.

 

Praxisführung Praxis Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
22. Nov. 2024

Auch bei Betriebsfeiern auf den Geldwert achten

Sachzuwendungen und Geschenke mit steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Vergünstigungen
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
21. Nov. 2024

Resturlaub: Worauf Arbeitgeber achten sollten

Urlaubsansprüche verjähren nur bei regelmäßigen Hinweisen darauf – Erinnerungen dokumentieren
19. Nov. 2024

Den Weg in die eigene Praxis gut vorbereiten

Wieder zwei Plätze zu gewinnen für das Praxisgründerseminar Österreich Anfang Februar 2025 – Einsendeschluss 15. Dezember 2024
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen
14. Nov. 2024

Führung und Kommunikation in der Zahnarztpraxis

Neues Buch „Das ICH im WIR – wie Miteinander gelingt“ von Dr. Karin Uphoff
12. Nov. 2024

Muss ich eigentlich validieren?

Mathias Lange gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Validierung
11. Nov. 2024

Fachkräfte finden und binden dank digitaler Praxis-Tools?

Im Interview: Zahnärztin Michaela Sehnert liefert Tipps, dem Fachkräftemangel zu begegnen