0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1470 Aufrufe

Sonderbefragung des Zi-Praxis-Panels unter Vertragsärzten und Psychotherapeuten

(c) MAOIKO/Shutterstock.com

Die Suche nach qualifiziertem nichtärztlichen Personal wird für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten immer schwieriger. Über zwei Drittel der Vertragsarztpraxen erwarten für 2021/2022 substanzielle Probleme, geeignetes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Allein mit mehr Ausbildung in den Praxen und finanziellen Anreizen ist das Problem nicht mehr zu lösen.

Das ergab eine Sonderbefragung des Zi-Praxis-Panels (ZiPP) zur „Personalsituation in Praxen der vertragsärztlichen und  psychotherapeutischen Versorgung“ für 2019/2020 des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), an der etwa 5.300 Praxen teilgenommen haben.

Qualifiziertes Personal wechselt an Kliniken

Die Mehrheit der Befragten stufte die Verfügbarkeit von kompetentem Personal auf dem Arbeitsmarkt als äußerst schlecht ein. Mehr als zwei Drittel der Vertragsarztpraxen erwarten auch für die kommenden Jahre 2021/2022 substanzielle Probleme, geeignetes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Deutlich mehr als die Hälfte bilden daher nichtärztlichen Fachkräftenachwuchs aus. Etwa ein Viertel dieser Praxen sind allerdings von Abwanderung ihres ausgebildeten Personals betroffen. Aufgrund von Personalmangel hatten bereits rund 15 Prozent der Praxen ihr Leistungsangebot zeitweise eingeschränkt.

„Immer häufiger machen Krankenhäuser das Rennen um die gut ausgebildeten nichtmedizinischen Fachkräfte“, sagt Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried. „Das wundert nicht, denn seit Jahren steigt der Orientierungswert und damit der Preis pro Leistung für Krankenhäuser stärker als der für Vertragsarztpraxen.“

Vergütungsschere zwischen Klinik und Praxis schließen

Zwischen 2016 und 2020 sei dieser für Krankenhäuser um 15,02 Prozent gestiegen, für Vertragsarztpraxen lediglich um 6,96 Prozent. Für das Jahr 2021 habe sich dies fortgesetzt, fügt von Stillfried hinzu. „Für Kliniken beträgt der Anstieg 2,6 Prozent, für Kassenarztpraxen lediglich 1,25 Prozent. Die Preise für stationäre Leistungen werden dann seit 2016 um 18,63 Prozent, die für vertragsärztliche Leistungen nur um 8,30 Prozent gestiegen sein.“
Vor diesem Hintergrund ist es von Stillfried zufolge kein Wunder, dass es Krankenhäusern leichter fällt, höhere Tarifgehälter zu zahlen. Werde hier nicht nachgesteuert und die Vergütungsschere zwischen Klinik und Praxis geschlossen, „drohen auch für Patientinnen und Patienten spürbare Engpässe in den Praxen“.

Sonderzahlungen für Praxispersonal

Aufgrund von Personalmangel hatten bereits rund 15 Prozent der Praxen ihr Leistungsangebot zeitweise eingeschränkt. Um ihre Fachkräfte zu binden, haben knapp drei Viertel der vertragsärztlichen Praxen ihrem Personal Sonderzahlungen und Zuschläge gewährt und dafür durchschnittlich jeweils 4.400 Euro pro Jahr aufgewendet. Während der Corona-Pandemie sind zudem von mehr als zwei Dritteln der Vertragsarztpraxen steuerfreie „Corona-Sonderzahlungen“ ausgezahlt worden.

ZiPP-Sonderumfrage zur Personalsituation

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung führt das ZI-Praxis-Panel jährlich im Auftrag der KBV und der Kassenärztlichen Vereinigungen durch. Es untersucht damit die Wirtschaftslage und die Versorgungsstrukturen in den Praxen niedergelassener Ärzte und Psychotherapeuten. In die Analyse fließen Daten zur kassen- und privatärztlichen Tätigkeit ein. Bei dieser Umfrage handelt es sich allerdings um eine Sonderbefragung. Diese fand im ersten Halbjahr 2021 per Online-Fragebogen im Rahmen der jährlichen ZiPP-Erhebung statt. Von den gut 53.000 angeschriebenen Praxen haben fast 5.300 Praxisinhaber Angaben gemacht.

Quelle: Zi Praxisführung Praxis Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Schmuckbild: Ein Mann sitzt im Wartezimmer und füllt ein Formular aus
28. Juli 2025

Großzügige Gebührenvereinbarungen nach GOZ sind rechtlich zulässig

Dr. Wieland Schinnenburg: Urteil des OLG Düsseldorf bestätigt großen Gestaltungsspielraum für Zahnärzte
KI kann dem Arzt-Patienten-Verhältnis schaden
24. Juli 2025

KI kann dem Arzt-Patienten-Verhältnis schaden

Studie: Menschen schätzen Ärzte negativer ein, wenn diese angeben, in ihrer Arbeit KI zu verwenden
Was gelebte Kundennähe im Factoring bewirken kann
21. Juli 2025

Was gelebte Kundennähe im Factoring bewirken kann

30 Jahre DZR –Thomas Nellen: „Wir sind mit den Anforderungen der Praxen gewachsen“
Die „sprechende Dokumentation“ wird viel Zeitersparnis bringen
17. Juli 2025

Die „sprechende Dokumentation“ wird viel Zeitersparnis bringen

Interview mit Sabine Zude, Geschäftsführerin der CGM Dentalsysteme, über aktuelle Themen wie KI, Cloud, eLABZ und neue Services
„Entwicklungen im Gesundheitswesen aktiv mitgestalten“
16. Juli 2025

„Entwicklungen im Gesundheitswesen aktiv mitgestalten“

BFS-Kampagne: „André taucht ein“ soll offenen Dialog über die Zukunft der Zahnmedizin fördern
BDIZ EDI: Neuer Kombikurs DVT/Strahlenschutz
15. Juli 2025

BDIZ EDI: Neuer Kombikurs DVT/Strahlenschutz

Zweiteiliger Kurs startet ab 23. August 2025 an der Universität Köln mit Aktualisierung der Fachkunde
Künstliche Intelligenz erhält Einzug in Labor und Praxis
9. Juli 2025

Künstliche Intelligenz erhält Einzug in Labor und Praxis

Ein Team: Zahntechniker und Zahnärzte zwischen Handwerk und Digitalisierung
Neuer Vergütungstarifvertrag für ZFA und Auszubildende
8. Juli 2025

Neuer Vergütungstarifvertrag für ZFA und Auszubildende

vmf: Gültig seit 1. Juli 2025 – „Passable prozentuale Erhöhung“ gilt für alle im Tarifvertrag ziehenden Tätigkeitsgruppen

Verwandte Bücher