0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2132 Aufrufe

Mehr Gehalt, Zusatzleistungen oder Sonderzahlungen? – drei Tipps, wie Zahnarztpraxen den Nachwuchs für den Job als ZFA begeistern

(c) Marius Pirvu/Shutterstock.com

Motivierte Auszubildende, kurz Azubis, für die Zahnarztpraxis zu finden, ist zum umgekehrten Bewerbungsprozess geworden – Schulabgänger haben die Wahl aus zahlreichen Praxen. Hier gilt: Die beste gewinnt. Wer nichts zu bieten hat, geht bei der Azubisuche leer aus.

„Viele Unternehmen überbieten sich regelrecht, wenn es um Azubis geht, schalten Werbung in den sozialen Netzwerken – dabei lassen sie aber immer öfter die wirklich wichtigen Punkte außer Acht", erklärt Sven Walla, Unternehmensberater für Zahnarztpraxen. Walla betreibt gemeinsam mit seiner Frau eine Zahnarztpraxis im ländlichen Hillesheim in der Eifel. Er gibt im folgenden Beitrag Tipps, wie Zahnarztpraxen den Nachwuchs wirklich von sich überzeugen können.

Tipp 1: Kommunikation nach außen durch zielgruppenadäquate Ansprache

Mittlerweile erhalten Zahnarztpraxen trotz ihrer Stellenanzeigen kaum noch Bewerbungen von jungen Menschen. Sie müssen ihnen daher effektiv vermitteln, dass sie auf der Suche nach Azubis sind – und welche Vorteile ein Beruf in der Zahnmedizin bietet. Hierfür eignen sich innovative Wege wie die Kooperation mit Schulen.

„Wir besuchen zu diesem Zweck regelmäßig Schulen und halten Vorträge. Um den Schülern unseren Arbeitsalltag zusätzlich veranschaulichen zu können, laden wir sie auch zu uns ein“, so Walla. So lud er beispielsweise zwei Gruppen mit je fünf bis sechs Schülerinnen und Schülern zu sich ein. Dabei stellte er ihnen zwei seiner Mitarbeiterinnen zur Seite, die sie durch die Praxis führten und mit ihnen verschiedene Stationen durchgingen.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler den laufenden Betrieb der Zahnarztpraxis für etwa vier Stunden unter die Lupe nehmen konnten, zeigten sie sich begeistert davon, wie abwechslungsreich und vielfältig dieser Beruf ist. Eine Praktikantin unterzeichnete im Anschluss sogar einen Ausbildungsvertrag.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig es für Zahnarztpraxen ist, sich aktiv um den Nachwuchs zu bemühen. Das Ziel sollte es daher sein, jungen Menschen zu zeigen, wie sinnstiftend, facettenreich und reizvoll ein Beruf in der Zahnmedizin ist – und welch großartige Entwicklungsmöglichkeiten er bietet. Darauf sollten Praxen verstärkt setzen, statt lediglich mit diversen Sach-Goodies zu locken.

Zwar klingt ein neues iPad oder ein Diensthandy zunächst reizvoll – das ist jedoch nicht das, was sich Generation Z in erster Linie wünscht. Junge Menschen wollen in einer modernen, zukunftsorientierten Zahnarztpraxis arbeiten und sich in einer sinnvollen Tätigkeit weiterentwickeln.

Tipp 2: Auszubildenden Verantwortung übertragen und Perspektiven bieten

Es gelingt außerdem nur den wenigsten Zahnarztpraxen, Jugendliche auf eine für sie ansprechende Art und Weise zu erreichen und richtig mit ihnen umzugehen. Während es grundsätzlich genug Azubis in diesem Bereich gibt, orientieren sich viele von ihnen nach Abschluss ihrer Prüfung beruflich um. Es gilt daher, den richtigen Umgang mit jungen Menschen zu gewährleisten – und sie dadurch an die eigene Praxis und den Beruf in der Zahnmedizin zu binden.

Haben die Zahnarztpraxen junge Menschen für sich gewonnen, sollten sie sie direkt nach Ausbildungsbeginn aktiv in ihren Betrieb einbinden. Es bietet sich also an, ihnen schon von Anfang an Verantwortung zu übertragen und sie mit abwechslungsreichen Aufgaben zu betrauen.

Die Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen einen Weg finden, die Azubis einerseits langsam an ihre Arbeit heranzuführen, sie andererseits aber nicht zu unterfordern. „Wir etablieren in den von uns betreuten Zahnarztpraxen hierfür ein spezielles Azubitraining“, erklärt Sven Walla. Dabei stellen die Praxen den Auszubildenden einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Seite, die sich regelmäßig Zeit für sie nehmen. Durch vorher definierte Meilensteine legen die Verantwortlichen zudem fest, welche Dinge die Azubis in bestimmten Zeitabständen lernen müssen. Erreichen sie diese, sollten die Verantwortlichen den Erfolg deutlich und spürbar anerkennen.

Auf diese Weise bieten die Zahnarztpraxen ihren Auszubildenden sowohl Wertschätzung als auch eine Perspektive. Junge Menschen müssen spüren, dass sie gebraucht werden und einen sicheren Job haben, bei dem sie ein wichtiges Mitglied des Teams sind.

Tipp 3: Führung der Mitarbeiter und Azubis

Um dem Mitarbeiter- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken, greifen Zahnarztpraxen häufig auf die unterschiedlichsten Methoden zurück, um möglichst schnell Personal einzustellen. Ihr eigentliches Problem liegt jedoch meist in der Führung ihrer Mitarbeiter. So positionieren sie sich nach außen hin zwar vorteilhaft, vernachlässigen jedoch ihre inneren Strukturen. Dieses Thema betrifft das gesamte Team der Praxis – nicht nur die Auszubildenden. Um Fachkräfte an sich binden zu können, müssen diese inneren Prozesse optimiert werden.

Doch insbesondere Azubis benötigen neben ihren Freiheiten eine klare Führung. Viele von ihnen wechseln ihre Ausbildungsstätte, weil sie sich von einer anderen Praxis eine bessere Ausbildung erhoffen. Deshalb sollten die Zahnärztinnen und Zahnärzte sie an der Hand nehmen und sie auf ihrem Weg zum Ausbildungsabschluss aktiv begleiten. „Auch hierfür gibt es in unserem Programm ein passendes Training, mit dem wir Zahnärzten die richtige Führung von Menschen beibringen“, berichtet Walla. Wird dieser Schritt richtig umgesetzt, nehmen Auszubildende den positiven Effekt davon sofort wahr.

Gute Bezahlung und sinnstiftende Tätigkeit

Eine gute Bezahlung, Goodies und ähnliche Besonderheiten sind zwar nützlich, um das Interesse junger Menschen zu wecken. Möchten Zahnarztpraxen sie jedoch nachhaltig für einen Beruf in der Zahnmedizin begeistern und sie auch nach Abschluss ihrer Ausbildung an sich binden, müssen sie ihnen mehr bieten als das. Jugendliche möchten sich größtenteils in ihrem Beruf selbst verwirklichen. Sie wollen Teil eines zukunftsfähigen Unternehmens sein, in dem sie einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Zahnarztpraxen müssen ihnen daher auf eindrucksvolle Weise verdeutlichen, dass sie ihnen dies bieten können.

Foto: Walla
Sven Walla ist Autor, Berater und Trainer mit einer 15-jährigen Erfahrung in der Beratung von Zahnarztpraxen. Zusammen mit seinem Team coacht und berät er Zahnärztinnen und Zahnärzte in der gesamten Bundesrepublik und führt sie mit seinem einzigartigen Konzept zu deutlich mehr Praxiserfolg. Weitere Informationen auf seiner Internetseite.
 

 

Quelle: Quintessence News Praxisführung Studium & Praxisstart Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Junge Frau mit verschiedenen Informationskarten in der Hand, die das IZZ für das Azubi-Recruting zur Verfügung stellt. Die Frau hat lange Haare und trägt ein hellblaues Jeanshemd, darunter ein weißes T-Shirt. Im Hintergrund ist eine Collage mit Szenen von einem Messestand, dem Zusammenstellen von Informationsmaterial für den Versand, einer jungen Frau, die sich am Bildschirm die Ausbildungsbörse der LZK Baden-Württemberg anschaut sowie ein Handy, das das den Istagram-Kanal des IZZ zeigt.
5. Aug. 2025

Azubi-Recruiting in Baden-Württemberg

IZZ und Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg: Gemeinsam für starke Nachwuchskräfte
Der Gewinner Dr. Robert Heym steht mit einem männlichen und sieben weiblichen Teammitgliedern in einer Reihe, alle haben eine gelbe Rose in der Hand, eine junge Frau hält die eingerahmte Urkunde. Links davon steht Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der ZÄK Berlin, und applaudiert.
4. Aug. 2025

Berlins beste Ausbildungspraxis für ZFA 2025 ausgezeichnet

ZÄK Berlin: Würdigung von Zahnarztpraxen, die durch Engagement, Innovation und Qualität überzeugen
Kollektives Lernen ist mehr als „gemeinsam auf Fortbildung gehen“
30. Juli 2025

Kollektives Lernen ist mehr als „gemeinsam auf Fortbildung gehen“

Die Rolle des kollektiven Wissensaufbaus – Oliver Schumacher über erfolgreiches Lernen im Team
Schmuckbild: Ein Mann sitzt im Wartezimmer und füllt ein Formular aus
28. Juli 2025

Großzügige Gebührenvereinbarungen nach GOZ sind rechtlich zulässig

Dr. Wieland Schinnenburg: Urteil des OLG Düsseldorf bestätigt großen Gestaltungsspielraum für Zahnärzte
KI kann dem Arzt-Patienten-Verhältnis schaden
24. Juli 2025

KI kann dem Arzt-Patienten-Verhältnis schaden

Studie: Menschen schätzen Ärzte negativer ein, wenn diese angeben, in ihrer Arbeit KI zu verwenden
Was gelebte Kundennähe im Factoring bewirken kann
21. Juli 2025

Was gelebte Kundennähe im Factoring bewirken kann

30 Jahre DZR –Thomas Nellen: „Wir sind mit den Anforderungen der Praxen gewachsen“
Die „sprechende Dokumentation“ wird viel Zeitersparnis bringen
17. Juli 2025

Die „sprechende Dokumentation“ wird viel Zeitersparnis bringen

Interview mit Sabine Zude, Geschäftsführerin der CGM Dentalsysteme, über aktuelle Themen wie KI, Cloud, eLABZ und neue Services
„Entwicklungen im Gesundheitswesen aktiv mitgestalten“
16. Juli 2025

„Entwicklungen im Gesundheitswesen aktiv mitgestalten“

BFS-Kampagne: „André taucht ein“ soll offenen Dialog über die Zukunft der Zahnmedizin fördern

Verwandte Bücher