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Workshop zu Deeskalation und Selbstschutz für Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams am 14. Juni 2025 in Tönisvorst

(c) gfx_linex/Shutterstock.com

Aggressivität und Gewalt gegenüber Rettungskräften, Medizinern und Fachpersonal in Kliniken und Praxen nehmen seit Jahren weiter zu. Auch immer mehr Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Mitarbeiterteams berichten von entsprechenden Erfahrungen mit aggressiven oder sogar gewalttätigen Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen. Und nicht nur Frauen haben im Not- und Nachtdienst oft ein mulmiges Gefühl, wenn ihnen unbekannte Menschen in die Praxis kommen.
 
In vielen Kliniken und Notfallzentren gehören daher Deeskalations- und Selbstschutztrainings schon zum festen Fortbildungsprogramm für Ärzteschaft und Personal. Für Praxisinhaber, Zahnärzte und Fachpersonal gibt es solche Angebote aber noch eher selten. Jetzt haben Thomas Kirches, DentBeratung Kirches, und der Trainer Daniel Hoof ein spezielles Programm für Zahnärztinnen, Zahnärzte und ihre Mitarbeiterteams aufgelegt. Hoof ist Lehrer für Gewaltprävention und Selbstverteidigung und auch für Behörden als Einsatztrainer tätig. Der Workshop findet am Samstag, 14. Juni 2025, in Tönisvorst statt. Im Interview mit Quintessence News gibt Kirches Auskunft über Hintergründe und Inhalte.

 

Herr Kirches, was hat Sie bewogen, ein solches Selbstschutzseminar für Zahnarztpraxen anzubieten?

Thomas Kirches: Die Meldungen häufen sich, dass es in Praxen zu unangenehmen bis kritischen Situationen kommt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei vielen, die Zahnarztpraxen aufsuchen, die „Zündschnur“ sehr kurz geworden ist. Die Anlässe für Eskalationen sind vielfältig. Es kann sich um den vehementen Wunsch von Patienten nach einem sofortigen Termin oder Behandlungen, um Rechnungen, die laut Krankenkassen ungerechtfertigt sein sollen, bis zu generell respektlosem Verhalten gegenüber dem Praxisteam handeln.

Ganz besonders bei Notdiensten – die einige Menschen missbräuchlich gerne für „normale“ Behandlungen aufsuchen, weil sie keinen Termin vereinbaren wollen – oder wenn in den Abendstunden statt einem Patienten überraschend drei bis vier Personen vor der Tür stehen, kommt es schnell zu mulmigen bis grenzwertigen Situationen. Da es immer mehr Zahnärztinnen in den Praxen gibt, ist dem Thema „Notdienst“ und den dabei entstehenden schwierigen und gefährlichen Situationen generell mehr Beachtung zu schenken.

Wir dürfen uns nicht erst dann Gedanken machen, wie man sich in schwierigen Situationen richtig verhält, wenn sie passieren. Die gute Vorbereitung darauf ist der Schlüssel zur Lösung.

 

Sie haben Daniel Hoof als Partner für dieses Seminar gewinnen können. Was zeichnet ihn aus?

Kirches: Herrn Hoof kenne ich seit ca. zwei Jahren und schätze sein Wissen und die angenehme und sehr praxisnahe Vermittlung von Konzepten im Umgang mit brenzligen Situationen. Man lernt viel, wird gefordert und profitiert stark.

Tatsächlich ist es so, dass es leichter fällt, die Ruhe zu bewahren, wenn man gut vorbereitet ist. Herr Hoof gibt den Teilnehmern einen großen „Werkzeugkasten“ an die Hand, damit sie gut, richtig und angemessen reagieren können. Wir müssen uns aber genauso darüber im Klaren sein, dass wir bei der ganzen Bandbreite von menschlichen Verhaltensweisen ebenfalls lernen müssen, mit gegebenenfalls körperlichen Angriffen umzugehen und diese abzuwehren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden daher von dem Seminar in vielerlei Hinsicht sehr profitieren.

 

In vielen Kliniken, Rettungsdiensten und Notfallzentren werden ja schon seit längerem solche Seminare angeboten. Viele Medizinerinnen und Mediziner und Mitarbeiter scheuen sich aber zunächst, daran teilzunehmen – es scheint gerade bei den Gesundheitsberufen eine hohe Hemmschwelle zu geben, wenn es um Selbstschutz geht. Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Reaktionen auf Ihr Angebot?

Kirches: Das erleben wir gerade auch. Die Zustimmung, das Interesse und das generelle Feedback auf dieses neue Seminar sind ausnahmslos sehr positiv. Allerdings scheint auch der Gedanke vorzuherrschen, dass man so einen Workshop selbst jetzt nicht braucht, weil einem selbst so etwas ja nicht passieren könne und das nur ein Problem anderer ist. Die Wahrheit ist: Jeder kann jederzeit davon betroffen sein. Auf einen solchen Moment gut vorbereitet zu sein, gibt ein gutes und sicheres Gefühl.

 

Könnte das neben der schon genannten höheren Hemmschwelle auch an falschen Vorstellungen davon liegen, was in einem solchen Seminar vermittelt wird? Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tatsächlich?

Kirches: In dem Seminar halten wir eine schöne Mischung aus Theorie und Praxis parat. Wichtig ist, eine aufkommende unangenehme oder brenzlige Situation schnell zu erkennen, zu verstehen und richtig einzuschätzen. Darauf aufbauend wird vermittelt – in Praxisübungen und Rollenspielen –, wie man mit verhaltensauffälligen Personen umgeht und Situationen deeskaliert.

Es gehört aber auch dazu, praktisch zu lernen, wie man körperliche Übergriffe abwehrt, um selbst unversehrt zu bleiben. Das gilt für Männer übrigens ebenso wie für Frauen.

Wichtig ist, dass das ganze Team weiß, wie es sich in solchen Situationen verhalten soll und welchen Notfallplan es dafür gibt. Deshalb machen wir bewusst auch ein Teilnahmeangebot für das gesamte Team.

 

Sie selbst waren viele Jahre als Fußballschiedsrichter aktiv. Auch auf den Fußballplätzen hat die Aggressivität bis hin zu Gewalt gegen Schiedsrichter stark zugenommen. Sie engagieren sich bei diesem Thema schon lange. Und Sie trainieren selbst bei Daniel Hoof. Was bringt Ihnen das und wie sind Ihre Erfahrungen damit?

Kirches: In einer Zahnarztpraxis kann man eine verhaltensauffällige Person schnell identifizieren. Auf Sportplätzen haben wir hingegen oft eine große Anzahl von potenziellen Aggressoren – Spieler, Trainer, Betreuer oder Zuschauer. Das macht es auf den Sportplätzen schwieriger.

Wenn man auf brenzlige Situationen geistig und körperlich vorbereitet ist, strahlt man ein anderes Selbstbewusstsein aus und bekommt ein stärkeres „Standing“. Das Gefühl, auf verbale und körperliche Angriffe angemessen reagieren zu können, gibt einem selbst ein erheblich stärkeres Sicherheitsgefühl.

Tatsächlich bin ich vor gar nicht langer Zeit heftig verbal und auch körperlich attackiert worden. Dank dem Training bei Daniel Hoof bin ich ruhig geblieben und konnte den plötzlichen Faustschlag abwehren, so dass mir nichts passiert ist und der Sicherheitsdienst übernehmen konnte. Die dazugehörige Strafanzeige habe ich natürlich erstattet. Auch das gehört zum Umgang mit einer eskalierenden Situation.

Selbstschutzkonzepte. Deeskalation & Selbstschutz für Zahnarztpraxen
Sicher durch den Praxisalltag – Effektive Lösungen für Ihre persönliche Sicherheit!
Sechsstündiger Workshop für Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams.
Samstag, 14. Juni 2025, Tönisvorst. Es werden 7 Fortbildungspunkte vergeben.
Weitere Informationen und Anmeldung auf der Internetseite DentBeratung Thomas Kirches.

Quelle: Quintessence News Praxisführung Team Studium & Praxisstart Praxis

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