0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2107 Aufrufe

ZFA-Tarifverhandlung: Stellungnahmen des vmf und der AAZ – weitere Streikmaßnahmen geplant

(c) Ariya J/Shutterstock.com

Bei den Tarifverhandlungen für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) gibt es weiterhin keinen Fortschritt. Nach dem am 5. März 2025 vorgelegten Angebot des Tarifpartners AAZ hatte der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) das für den 10. März in kleiner Runde geplante Gespräch abgesagt. Nachstehend die Stellungnahmen des vmf sowie der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Zahnmedizinische Fachangestellte (AAZ).

„Reduzierung im Vergleich zu den vorherigen Aussagen“

Hannelore König, vmf-Präsidentin, erklärt dazu: „Die AAZ bietet ein Einstiegsgehalt für ZFA nach ihrer dreijährigen Ausbildung von lediglich 2.500 Euro brutto im Monat. Das ist eine Erhöhung um 0,78 Euro auf 14,79 Euro brutto pro Stunde. Dieses Angebot haben wir bereits im Januar abgelehnt. Mit der neuen Offerte soll der Tarifvertrag sogar erst zum 1. April in Kraft treten und für ein Jahr gelten – ohne einen Ausgleich für die ersten drei Monate. Das bedeutet eine Reduzierung im Vergleich zu den vorherigen Aussagen der AAZ.“

Die Arbeitgeberseite hatte kurz vor Weihnachten das bereits erzielte Verhandlungsergebnis in der Einspruchsfrist zurückgezogen und liegt nun deutlich hinter dem, was von ihr am 11. Dezember 2024 angeboten und zunächst akzeptiert wurde, so der vmf. Das neue Angebot enthalte zusätzlich vom 1. April bis 30. September 2026 eine Erhöhung von 2,5 Prozent.

Angebot für ZFA-Berufseinsteiger: 15,16 Euro brutto

„Damit würden ZFA beim Einstieg in den Beruf zum 1. April 2026 lediglich 15,16 Euro brutto pro Stunde erhalten. Vor dem Hintergrund, dass die zukünftige Bundesregierung einen gesetzlichen Mindestlohn von 15,00 Euro pro Stunde für ungelernte Tätigkeiten für 2026 ankündigt, ist dieses Angebot völlig indiskutabel“, erklärt König weiter.

Verantwortung gegenüber den Beschäftigten

Mit Blick auf den Fachkräftemangel bei ZFA und die Werbemaßnahmen der Zahnärzteschaft für neue Auszubildende merkt König an: „Es ist unverständlich und vollkommen widersinnig, wenn die Arbeitgeberseite sich verstärkt um Auszubildende bemüht und ihnen dann nach dem Abschluss der anspruchsvollen Ausbildung kaum mehr als den Mindestlohn zahlen will. Hier wie bei der Entlohnung der erfahrenen und fortgebildeten ZFA erwarten wir, dass die Zahnärzteschaft Verantwortung gegenüber den Beschäftigten zeigt.“ Der vmf plant weitere Streikmaßnahmen und wird diese in Kürze bekannt geben.

Stellungnahme der AAZ

Im Kontext der aktuellen Tarifverhandlungen teilt die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Zahnmedizinische Fachangestellte (AAZ) mit:

„Wir haben Verständnis für die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und Vergütung, insbesondere im Kontext des Fachkräftemangels, der uns alle betrifft. Gleichzeitig stellen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Praxen vor große Herausforderungen: Der GOZ-Punktwert ist seit 36 Jahren unverändert und die Vergütungsanpassungen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung waren mit gesetzlicher Deckelung auf maximal 4,41 Prozent nur mäßig.

In diesem Spannungsfeld haben wir für ein Jahr eine Erhöhung der Bruttogehälter von durchschnittlich 4,65 Prozent angeboten, wobei die Vergütungen in den ersten Berufsjahren stärker, nämlich um 5,57 Prozent, erhöht würden. Für ein weiteres halbes Jahr hat die AAZ als Bestandteil des letzten Angebots nochmals 2,5 Prozent (was auf ein Jahr gerechnet einer Steigerung von 5 Prozent entspräche) für alle Berufsjahre angeboten.

Wir bedauern, dass der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) unser Angebot nicht angenommen hat und hoffen weiterhin auf eine baldige Einigung. Bis dahin befinden sich die bisherigen Vergütungstarifverträge für ZFA und Auszubildende zur/zum ZFA in der Nachwirkung.“

Quelle: vmf Praxisführung Team Politik

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
13. Mai 2025

Zahnmedizin im Wandel

DH Birgit Schlee: Den Zahnarzttermin für Patienten zu einem positiven Gesundheitserlebnis gestalten
12. Mai 2025

Praxisverwaltungssysteme – geht’s nicht besser?

RA Prof. Dr. Thomas Ratajczak: Bei rein elektronischer Dokumentation müssen alle Daten einfach zusammenzustellen/auszudrucken sein
9. Mai 2025

Der neue Blick in die Mundhöhle

Maiausgabe der Quintessenz Zahnmedizin hat den Schwerpunkt Intraoralscanner
8. Mai 2025

Den Praxisalltag erleichtern, die Patientenbindung stärken

Dampsoft mit positivem Kundenfeedback auf der Internationalen Dental-Schau mit neuen Features für die Patientenkommunikation und künstlicher Intelligenz
7. Mai 2025

Je individueller Lernen ermöglicht wird, desto nachhaltiger wirkt es

Oliver Schumacher über adaptives und selbstgesteuertes Lernen: Wie unterschiedliche Lerntypen Wissen erwerben und wirklich anwenden
6. Mai 2025

„Arbeitgebende sollten Gewaltereignisse grundsätzlich dokumentieren“

DGUV: Gefährdungsbeurteilung aktuell halten – Schutz für die Beschäftigten langfristig verbessern
6. Mai 2025

Clever abrechnen statt improvisieren

BFS-Lösung bei Fachkräftemangel: Externe Abrechnungslösung bietet praxisnahe Unterstützung
5. Mai 2025

„Bei vielen Menschen ist die ‚Zündschnur‘ sehr kurz geworden“

Workshop zu Deeskalation und Selbstschutz für Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams am 14. Juni 2025 in Tönisvorst