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ApoBank sieht sich gut aufgestellt – Dividendenzahlung von 2 Prozent angestrebt

Man habe infolge der Corona-Pandemie eine hohe Nachfrage nach persönlicher Beratung durch die Kunden, so Ulrich Sommer, Vorstandssprecher der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, anlässlich der Finanzpressekonferenz der Bank am 1. April 2020. Insgesamt sieht man sich mit der Bilanz 2019 gut gerüstet, um die Kunden in der Krise zu unterstützen und zugleich die Entwicklung der Bank fortzusetzen.

Auch die ApoBank passte sich mit ihrer Bilanz-Pressekonferenz den Erfordernissen der Corona-Pandemie an: Sommer und Vorstandskollege Dr. Thomas Siekmann präsentierten ihre Ergebnisse in einer digitalen Pressekonferenz aus Düsseldorf. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte die Bank einen stabilen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 64,1 Millionen Euro (2018: 62,9 Millionen Euro). Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern bei 117,1 Millionen Euro (2018: 113,4 Millionen Euro) und damit leicht über den Erwartungen. Damit habe die apoBank höhere Aufwendungen, die vor allem auf die Investitionen in ein neues Kernbankensystem zurückzuführen sind, weitgehend kompensiert.

Ordentliches Ergebnis für 2019

Sommer erklärte, die Bank habe das vergangene Geschäftsjahr mit einem ordentlichen Ergebnis abgeschlossen und damit ihre Basis weiter gefestigt. „Das werden wir nutzen, um die Heilberufler in der Corona-Krise umfassend zu unterstützen. Sei es bei einem möglichen Liquiditätsbedarf, der durch die Corona-Krise ausgelöst wurde, oder mit anderen Maßnahmen, die die Betriebsfähigkeit in Praxen, Apotheken und Krankenhäusern sicherstellen. Als Genossenschaftsbank der Heilberufler sehen wir uns in der Pflicht, unseren Beitrag zur Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens in diesen schweren Zeiten zu erbringen.“ Auch den eigenen Geschäftsbetrieb habe man bereits so umgestellt, dass die Leistungsfähigkeit der Bank und die Gesundheit und der Schutz von Mitarbeitern und Kunden in der Corona-Pandemie gewährleistet seien, berichtete Sommer – von der Vorstandsetage bis zu den Filialen.

Hoher Informationsbedarf, schnelle Hilfe

Man verzeichne einen hohen Informationsbedarf bei den Kunden, auch bei den Zahnärzten. Nicht nur die persönliche Beratung in den Filialen, auch die digitalen Beratungsangebote und Webinare zu aktuellen Themen würden stark nachgefragt und genutzt. Dabei sei es zunächst vielfach um die Information und das Abklären der Möglichkeiten gegangen. Insgesamt habe sich die Bank auf schnelle Hilfestellungen für ihre Kunden ausgerichtet, so mit der pauschalen Anpassung der Kontokorrentkredite. Dies sei in der Regel der erste Schritt. Weitere Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Inanspruchnahme der unterschiedlichen staatlichen und steuerlichen Möglichkeiten und der hauseigenen „Corona-Liquiditätshilfe“ zur Überbrückung werden dann in weiteren Gesprächen durch die Berater mit Hilfe des hauseigenen, auf Heilberufler spezialisierten Szenario-Managers sondiert. Es gehe dabei immer auch darum, die langfristige Entwicklung im Blick zu haben. (Mehr Informationen in einer gesonderten Meldung der Bank.)

Eckpunkte zur Geschäftsentwicklung 2019


Dr. Thomas Siekmann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der ApoBank (Foto: ApoBank)

Siekmann erläuterte die Details der Geschäftsentwicklung. Die Bank habe 2019 ihre Marktposition bei der Begleitung von Praxis- und Apothekengründungen sowie im Firmenkundensegment weiter ausgebaut. Das Darlehensneugeschäft übertraf das bereits hohe Vorjahresniveau und stieg auf 7,6 Milliarden Euro (2018: 7,1 Milliarden Euro). Gleichermaßen stark entwickelten sich dabei die Neuausleihungen für Finanzierungen für Existenzgründungen, Immobilien oder für Unternehmen im Gesundheitsmarkt.

Eine positive Entwicklung verzeichnete sie ebenso im Anlage- und Vermögensberatungsgeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern. Die Vermögensverwaltung legte sowohl in der klassischen Ausgestaltung als auch in Form der apoVV SMART hinsichtlich des mandatierten Volumens deutlich zu. Das Depotvolumen erreichte 9,7 Milliarden Euro (2018: 7,8 Milliarden Euro). In einem hart umkämpften Markt verteidigte die Bank darüber hinaus ihre gute Marktposition als Verwahrstelle. Das Volumen stieg auf 21,8 Milliarden Euro (2018: 19,6 Milliarden Euro). Siekmann betonte, dass die Bank auch weiterhin von ihren Privatkunden keine Verwahrungsgebühren erheben, auch wenn man dies vor dem Hintergrund der Zinsentwicklung immer wieder neu betrachten müsse.

Die deutlich gestiegenen Verwaltungskosten seien in erster Linie auf die Investitionen für die IT-Migration zurückzuführen, so Siekmann. „Gestemmt haben wir auch die kontinuierlich wachsenden aufsichtsrechtlich induzierten Kosten. Wir sind stolz darauf, dass wir die zusätzlichen Aufwendungen aus IT-Migration und Co. im Wesentlichen aus dem laufenden Geschäftsergebnis finanziert haben.“

Vertreterversammlung 2020 zunächst verschoben – Dividendenzahlung möglich

Die für den 29. April 2020 geplante Vertreterversammlung wird zum Schutz der Gesundheit aller Teilnehmenden und angesichts der aktuellen behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona- Virus verschoben. Die Verschiebung der Vertreterversammlung bedeute auch, dass aktuell kein Beschluss über die Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2019 herbeigeführt werden könne.

Mit ihrem erzielten Jahresüberschuss sei die Bank grundsätzlich in der Lage, eine Dividende in Höhe von 4 Prozent an ihre Mitglieder zu zahlen. Das habe die Bank bei der Aufstellung des Jahresabschlusses geplant gehabt. Angesichts der unvorhergesehenen Entwicklungen in Bezug auf die Ausbreitung von Covid-19 habe nun aber die EZB am 27. März 2020 die Banken aufgefordert, die Ausschüttung von Dividenden sorgfältig abzuwägen und bis mindestens Oktober 2020 keine Dividenden auszuzahlen.

„Unter Einhaltung dieser Empfehlung und unter Abwägung aller Interessen wird der Vorstand nunmehr vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 2 Prozent zu beschließen. Die Auszahlung der entsprechenden Dividende darf gemäß Vorgabe der EZB dabei frühestens nach Neubewertung der Situation im Oktober 2020 erfolgen. Die Bank wird diesen Vorschlag in den anstehenden Gremiensitzungen intensiv diskutieren“, hieß es dazu. Zugleich prüfe man alle Optionen, die Vertreterversammlung auf digitalem Weg durchführen zu können.

Ausblick 2020: Geschäftsmodell weiter ausbauen

Die Geschäftsentwicklung 2020 stehe im Zeichen der heute noch nicht abschätzbaren Folgen der Corona-Pandemie, so Sommer. Die Bank gehe dennoch aktuell unverändert davon aus, einen weitgehend stabilen Jahresüberschuss zu erwirtschaften.

Man werde zudem das klar definierte Geschäftsmodell weiterentwickeln. Kern sei eine fokussierte, rentabilitätsorientierte Wachstumsstrategie. Dafür investiere die Bank in ihr Kundengeschäft, die Leistungsqualität sowie in ihre IT.

Im Kundengeschäft bleiben die strategischen Schwerpunkte unverändert: Die Erhöhung des Marktanteils bei Existenzgründungsfinanzierungen, die Intensivierung des Firmenkundengeschäfts sowie der Ausbau der Vermögens- und Anlageberatung für Kunden, so Sommer. Zudem sollen die Angebote der ApoBank-Töchter wie Naontek und Zahnpraxis der Zukunft dazu beitragen, das Leistungsspektrum über Bankdienstleistungen hinaus abzudecken.

Sommer berichtete, dass gerade die 2019 gestartete Informationsplattform Univiva in der Corona-Krise eine hohe Nachfrage verzeichne. Für die ZPdZ, als Kooperation mit der ZA eG, seien jetzt neben der ersten, technisch sozusagen maximal ausgestatteten Musterpraxis in Düsseldorf weitere Standorte in Vorbereitung, Hier sollen dann auch an die jeweiligen Standorterfordernisse angepasste Praxiskonzepte umgesetzt werden.

„Gesundheit ermöglichen“

Sommer lenkte den Blick für den Umgang mit der aktuellen Krise auch auf den Gründer der Bank, Richard Oskar Mattern: „Was mich und meine Vorstandskollegen zuversichtlich stimmt: Wir haben ein funktionierendes Geschäftsmodell, und wir haben gelernt, uns auf unsere Stärken zu fokussieren. Was nicht bedeutet, dass wir nicht auch den Mut haben, Neues zu wagen. Denn das ist das Erfolgsrezept der 118-jährigen apoBank-Geschichte: Wir nutzen die positive Kraft der Veränderungen. Das war auch die Motivation von Richard Oskar Mattern, dem Gründer des damaligen Kreditvereins deutscher Apotheker in Danzig. Er sah die (Finanzierungs-) Bedürfnisse der damaligen Apotheker und hat sie mit seiner neuen Idee eines Kreditvereins erfüllt.

Wir machen es den Heilberuflern leichter, ihrer Berufung zu folgen. Wir schaffen eine Win- Win-Situation – für unsere Kunden und für uns als ApoBank – gerade in der heutigen Zeit. Gesundheitseinrichtungen finanzieren, zur Digitalisierung beraten, Krankenhäuser und Pflegeheime begleiten, neue Wege gehen mit unserer Zahnpraxis der Zukunft oder mit univiva: Wir sehen unseren Sinn darin, Gesundheit zu ermöglichen.“

Quellen: Presseinformationen und Pressekonferenz der ApoBank vom 1. April 2020/Quintessence News

Titelbild: Der Firmensitz der ApoBank in Düsseldorf (Foto: ApoBank)
Quelle: Quintessence News Wirtschaft Praxis Nachrichten

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