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Greifswalder Parodontologe erhält Distinguished Scientist Award der European Federation of Periodontology

Der Präsident der European Federation of Periodontology, Prof. Moritz Kebschull (l.), zeichnet Seniorprof. Thomas Kocher mit dem EFP Distinguished Scientist Award aus.

(c) privat

Die European Federation of Periodontology (EFP) zeichnete zum zweiten Mal einen deutschen Zahnmediziner mit dem Distinguished Scientist Award aus: den Greifswalder Seniorprof. Thomas Kocher. Damit würdigt die weltweit größte parodontologische Fachgesellschaft das Lebenswerk des 70-Jährigen.

Kocher begleitet seit Beginn der Study of Health in Pomerania (SHIP) 1995 den zahnmedizinischen Anteil in der epidemiologischen Studie. Zudem entwickelte er in den letzten Jahrzehnten zusammen mit der Industrie eine Vielzahl von Behandlungsinstrumenten. Am 29. März 2025 wurde Kocher der Award in Birmingham überreicht.

Erste Idee nach 30 Jahren noch auf dem Markt

„Als ich von der Auszeichnung erfuhr, war ich sehr überrascht“, betont Kocher, „immerhin muss man für diese Award-Kategorie vorgeschlagen werden – und es waren ziemlich viele Kollegen dafür im Rennen.“ Dass er für diese Auszeichnung nun ausgewählt wurde, erfüllt ihn mit Freude: „In meiner wissenschaftlichen Laufbahn habe ich viele Höhepunkte erlebt und wenn ich sehe, dass meine allererste Idee nach 30 Jahren noch immer auf dem Markt ist, erfüllt mich das mit Stolz“.

Kocher entwickelte zusammen mit Firmen verschiedene Behandlungsinstrumente, zum Beispiel Geräte zur Entfernung von Zahnstein oder zur Behandlung von Zahnimplantaten. Letzteres sei besonders wichtig, da Implantate immer häufiger als Therapiemittel eingesetzt werden. „Doch auch an Implantaten kann es zu einem Knochenabbau kommen wie an einem Zahn bei einer Parodontitis“, so Kocher. „Während wir bei Zähnen wissen, wie man einen Knochenabbau mit herkömmlichen Reinigungsinstrumenten in den Griff bekommt, haben wir es bei Implantaten mit Schrauben zu tun, die zudem aufgeraut sind und daher ganz anders gereinigt werden müssen.“

Mitwirkung an der Study of Health in Pomerania (SHIP)

Neben der Geräteentwicklung spielt Kocher auch im Rahmen der Study of Health in Pomerania (SHIP) eine bedeutende Rolle. Nachdem er in Tübingen, Münster, Göteborg und Kiel gearbeitet hat, kam er 1995 nach Greifswald – „das war genau zur richtigen Zeit, denn da bin ich in SHIP hineingerutscht“. Er implementierte den zahnmedizinischen Anteil in dem weltweit umfangreichsten Langzeitstudienprojekt und veröffentlichte kontinuierlich Publikationen aus SHIP.

„Wir konnten zum Beispiel herausfinden, dass sich die orale Situation in den ostdeutschen Bundesländern in der Spanne von 15 Jahren stetig verbessert hat“, betont Kocher. Dabei spiele das Zähneputzen insbesondere mittels elektrischer Zahnbürste eine wesentliche Rolle: „Der Gebrauch einer elektrischen Zahnbürste führte nicht nur zu mehr Zahnerhalt, sondern trägt auch zu einer verbesserten Zahnfleischsituation bei.“

Zahnmedizinischer Untersuchungsteil in der Nationalen Kohorte (NAKO)

Anhand der SHIP-Daten konnte Kocher auch nachweisen, dass ein schlecht eingestellter Diabetes einen negativen Einfluss auf Parodontitis hat. Durch seinen Einsatz wurde auch in der Nationalen Kohorte (NAKO) – der größten Gesundheitsstudie Deutschlands – ein zahnmedizinischer Untersuchungsteil eingeschlossen.

Starker Anwendungsbezug

Am 29. März wurde Thomas Kocher in Birmingham für sein Lebenswerk gewürdigt und mit dem EFP Distinguished Scientist Award ausgezeichnet. „Mit dem Award wird ein herausragender und international anerkannter Wissenschaftler ausgezeichnet“, betont der Wissenschaftliche Vorstand Prof. Karlhans Endlich. Kochers Name sei unmittelbar verknüpft mit der SHIP. Er habe für die Patientenbehandlung wesentliche Ergebnisse publiziert. „Sein starker Anwendungsbezug zeigte sich nicht zuletzt auch in den jahrzehntelangen Kooperationen mit industriellen Vertretern“, so Endlich weiter.

Der gesamte Vorstand der Unimedizin Greifswald beglückwünscht Prof. Kocher zu dieser Auszeichnung. Er habe das Bild der Zahnmedizin an der UMG in den vergangenen Dekaden entscheidend mitgeprägt, so der Vorstandsvorsitzende Prof. Uwe Reuter, „sein Engagement und seine Beharrlichkeit werden mit dieser Auszeichnung besonders honoriert“.

Quelle: Uni Greifswald Parodontologie Praxis Team Nachrichten Menschen

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