0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
8223 Aufrufe

Forschungskooperation zu Resistenzen durch orale Desinfektionsmittel an den Unis Freiburg und Regensburg wird von DFG gefördert

Antibiotikaresistenzen wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten vielfach untersucht und öffentlich thematisiert. Deutlich weniger beachtet wurden dagegen Resistenzen gegenüber Antiseptika, lokal wirkenden Desinfektionsmitteln. Wie solche Resistenzen unter anderem beim Karies-Erreger Streptococcus mutans, entstehen und warum es dabei auch zu Antibiotikaresistenzen kommen kann, erforschen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg und Wissenschaftler der Universität Regensburg. Dabei untersuchen sie an ausgewählten Bakterienarten und an Patientenproben, wie sich Mikroorganismen der Mundflora durch die Behandlung mit Chlorhexidin (CHX) verändern, dem wichtigsten oralen Antiseptikum. Die Forscherinnen und Forscher erhalten für die nächsten drei Jahre eine gemeinsame Förderung in Höhe von 664.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

„Unser Ziel ist es, die Resistenzentwicklung oraler Bakterien gegen Chlorhexidin zu verstehen, sowohl auf Erbgut-Ebene wie auch in Bezug auf Veränderungen im Bakterien-Stoffwechsel“, sagt Prof. Dr. Ali Al-Ahmad, Leiter des Bereichs „Orale Mikrobiologie“ an der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Uni Freiburg. Er leitet das Projekt mit PD Dr. Fabian Cieplik, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Regensburg. Chlorhexidin gilt in der Zahnmedizin als wichtigstes Antiseptikum (Goldstandard). Auch in anderen medizinischen Bereichen findet das Antiseptikum intensiven Einsatz. „Eine der Fragen des Projekts ist, ob auch frei käufliche Mundspülungen auf Chlorhexidin-Basis zur Resistenzentwicklung beitragen können“, sagt Cieplik.

Sind Antibiotika-Resistenzen die Folge von häufigem Chlorhexidin-Einsatz?

Ob Resistenzen gegen Chlorhexidin mit Resistenzen gegen Antibiotika einhergehen, sogenannten Kreuzresistenzen, soll von beiden Forschungsgruppen mit unterschiedlichen Verfahren untersucht werden. „In Zukunft könnten wir so gezielt entscheiden, wann ein Breitband-Antiseptikum eingesetzt werden muss und wann Alternativpräparate ausreichend sind“, erklärt Al-Ahmad.

Außerdem wird mithilfe einer speziellen Erbgut-Untersuchung, der Shotgun-Metagenom-Analyse, geprüft, ob sich die Zusammensetzung der gesamten bakteriellen Mundflora gegenüber Chlorhexidin bei Patienten verändert, die aufgrund oralchirurgischer Maßnahmen das Antiseptikum über einen längeren Zeitraum anwenden müssen.

Titelbild: Auch der Hauptverursacher von Karies, Streptococcus mutans, kann Resistenzen gegen das Antiseptikum Chlorhexidin bilden. Bild: Universitätsklinikum Freiburg (UKF)
Quelle: Universitätsklinikum Freiburg (UKF) Parodontologie Zahnmedizin Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Sylvia Wuttig schaut lächelnd an der Kamera vorbei. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt unter einem schwarz-weißen Blazer und hält etwas rotes Schmales in der Hand, das man nicht erkennen kann. Der Hintergrund ist weiß. In der linken unteren Ecke lassen sich verschwommen lange blonde Haare erkennen.
7. Aug. 2025

Seminarkonzept mit hohem Praxisbezug

EMS: DAISY Prophy(t)-Power-Seminar – Was nicht dokumentiert ist, kann nicht abgerechnet werden
Die Sponsoren des Deutschen Dentalhygiene Awards und die fünf Gewinnerinnen der Awards neben der Bühne der DGDH-Jahrestagung. Die fünf Gewinnerinnen halten alle ihre Urkunde und einen bunten Blumenstrauß in den Händen.
29. Juli 2025

DGDH Jahrestagung 2025: „Dentalhygiene und Prävention 360“

Verleihung der Deutschen Dentalhygiene Awards 2025 und Vorstellung des DGDH-Positionspapiers Harm Reduction
Das Bild zeigt die Membran, ein silbrig-metallisch glänzendes Rechteck, auf schwarzem Hintergrund.
29. Juli 2025

Mechanisch stark und resorbierbar

Neue Membran aus Magnesium gut mit anderen Biomaterialien kombinierbar
Prof. Frank Schwarz neuer Präsident der Osteology Foundation
17. Juli 2025

Prof. Frank Schwarz neuer Präsident der Osteology Foundation

Staffelübergabe an der Spitze der Osteology Foundation – Übernahme vom Schweden Prof. Christer Dahlin
Diabetische Folgeerkrankungen vermeiden
23. Juni 2025

Diabetische Folgeerkrankungen vermeiden

KZBV sieht DMP-Aktualisierung als wichtigen Schritt für verbesserte Patientenversorgung
Gemeinsam für eine bessere Mundgesundheit – weltweit
23. Juni 2025

Gemeinsam für eine bessere Mundgesundheit – weltweit

WHO, EFP und PBOHE fordern dringende Maßnahmen zur Mundgesundheit – gemeinsame Sitzung auf der EuroPerio11 in Wien
„Parodontologie kann so viel mehr“
23. Juni 2025

„Parodontologie kann so viel mehr“

Die Parodontologie 2/2025 hat den Schwerpunkt „Plastische Parodontalchirurgie“
Prothetisch-parodontalchirurgische Rehabilitation eines Angstpatienten
20. Juni 2025

Prothetisch-parodontalchirurgische Rehabilitation eines Angstpatienten

In vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingt die Rehabilitation auch bei generalisierter Parodontitis Stadium IV, Grad C