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Bericht des gemeinsamen Workshops der American Academy of Periodontology (AAP) und der European Federation of Periodontology (EFP)

Ein neues globales System zur Klassifikation parodontaler Gesundheit, Erkrankungen und Zustände sowie von periimplantären Erkrankungen und Zuständen wurde am 21. Juni 2018 auf der EuroPerio9 in Amsterdam, dem weltweit führenden Kongress für Parodontologie und Implantologie vorgestellt.

Die umfassende Klassifikation basiert auf der aktuellsten Evidenz und beinhaltet für die Parodontitis ein „Staging und Grading“ System (Einteilung in Stadium und Grad der Erkrankung), das sowohl Schweregrad und Ausmaß der Erkrankung angibt als auch das Lebensalter zum Zeitpunkt der Erkrankung und den allgemeinen Gesundheitsstatus des Patienten berücksichtigt, heißt es in einer Pressemeldung der DG Paro vom 9. Juli 2018. Die vollständige Literaturübersicht und der Konsensusbericht sind im Journal of Clinical Periodontology (EFP) sowie im Journal of Periodontology (AAP) veröffentlicht.

„Enormes Unterfangen“

„Es war ein enormes Unterfangen, jedoch eines von entscheidender Bedeutung. Es gewährleistet, dass eine internationale Sprache für klinische Versorgung, Forschung und Ausbildung etabliert und die Klassifikation von 1999 aktualisiert wird, um die großen Fortschritte der wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten 20 Jahre zu berücksichtigen.“, erklärte Prof. Iain Chapple, EFP-Generalsekretär und Co-Vorsitzender einer der vier Workshopgruppen.

Referenz
A new classification scheme for periodontal and peri‐implant diseases and conditions- Introduction and key changes from the 1999 classification Jack G. Caton, Gary Armitage, Tord Berglundh, Iain L.C. Chapple, Søren Jepsen, Kenneth S. Kornman, Brian L. Mealey, Panos N. Papapanou, Mariano Sanz, Maurizio S. Tonetti. First published: 20 June 2018 https://doi.org/10.1111/jcpe.12935, https://onlinelibrary.wiley.com/toc/1600051x/2018/45/S20.


Die neue Klassifikation ist das Resultat eines Workshops der gemeinsam von der EFP und der American Academy of Periodontology im November 2017 in Chicago durchgeführt wurde. Mehr als 100 Experten aus Europa, Amerika, Australien und Asien nahmen an dem Workshop teil und bewerteten die vorhandene Literatur, um einen globalen Konsens zu finden, der eine standardisierte Versorgung von Patienten weltweit ermöglicht.

Was ist „klinisch gesund“?

In der neuen Klassifikation wird zum ersten Mal definiert, was „klinisch gesund“ bedeutet. Parodontitis wird in vier Stadien eingeteilt, die von Stadium 1 (am wenigsten schwer) bis Stadium 4 (am schwersten) reichen. Das Risiko und die Progression der Erkrankung wurde in drei Grade unterteilt (Grad A: niedriges Risiko bis Grad C: hohes Risiko). Die Einteilung in Grade berücksichtigt Risikofaktoren wie Rauchen sowie das Vorhandensein von Begleiterkrankungen wie Diabetes.  „Die neue Klassifikation soll eine weltweit einheitliche Vorgehensweise zur Diagnostik und Handhabung ermöglichen und schließlich die Behandlungsergebnisse unserer Patienten verbessern“, teilte Prof. Chapple mit.

„Die nächsten Schritte umfassen eine sorgfältige Ausbildung des „Mundgesundheits-Teams“, um zu gewährleisten, dass die Einfachheit der Klassifikation erkannt wird, die auf den ersten Blick komplex erscheinen mag. Tatsächlich ist diese ziemlich pragmatisch. Zudem sollten wir effektiv die Implementierung schulen“, schlussfolgerte Prof. Chapple.

Die EFP bereitet zurzeit für ihre nationalen Mitgliedsgesellschaften detailliertes Anschauungsmaterial mit Fallbeispielen für die praktische Anwendung vor, das dann durch die DG PARO der deutschen Zahnärzteschaft zugänglich gemacht wird.

Weiterführende Beiträge und Videos auf Quintessence News:


Neue Klassifikation für parodontale und periimplantäre Erkrankungen


Für ein internationales Verständnis der Parodontitis und Periimplantitis


EuroPerio9 in Amsterdam – ein Update in Parodontologie


Parodontalerkrankungen: Warum eine neue Klassifikation notwendig war


Quelle: DG Paro Parodontologie Zahnmedizin Fortbildung aktuell

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