Mit den Worten „Panta rhei – alles fließt“ zitierte Dr. Andreas Syrek den Philosophen Heraklit, als er am 29. Juni 2024 das Symposium „Zahnmedizin im Wandel“ eröffnete. Dort wurden verschiedene Konzepte vorgestellt und diskutiert, die den aktuellen Veränderungen in der Zahnheilkunde Rechnung tragen.
Dass die Bereitstellung von Lösungen für aktuelle Herausforderungen ein Hauptanliegen des neu gegründeten Health Care-Unternehmens Solventum ist, unterstrich Andreas Karsch bei der Unternehmensvorstellung. Seine Kollegen Dr. Robert Peez und Dr. Reinhold Hecht aus der Forschung und Entwicklung skizzierten zudem anhand konkreter Beispiele den Weg neuer Produkte von der Idee bis zur Marktreife.
Die Zukunft mitgestalten
Prof. Dr. Ivo Krejci beschrieb seine eigene Erfolgsstrategie: Die Mitgestaltung der Zukunft in der Zahnmedizin. Er behandelt alle Patienten mit dem Ziel, keinen weiteren Schaden anzurichten. Der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung ist die Erkennung von Pathologien in ihrem subklinischen Stadium. Zum Einsatz kommen dafür Intraoral-, Transilluminations- und Fluoreszenz-Aufnahmen. Sind Veränderungen erkennbar, erfolgt zunächst ein Monitoring. Fortschreitende Prozesse werden aktiv gestoppt, beispielsweise mithilfe non-invasiver adhäsiver Komposit-Restaurationen.
Minimalinvasiv versorgen
Die Antwort von Prof. Dr. Daniel Edelhoff auf eine zunehmende Nachfrage nach festsitzenden Restaurationen und eine hohe Anzahl von Patienten mit Abrasionsgebiss sind minimal-invasive adhäsive Restaurationen. Anstelle von Kronen setzt er im Frontzahnbereich auf verschiedene Arten von Veneers bis hin zum Full-Wrap-Veneer, zum Beispiel aus Lithiumdisilikat, deren Wandstärke lediglich 0,3 mm beträgt. Im Seitenzahnbereich werden bevorzugt Okklusionsoverlays eingesetzt. Präpariert wird mit halbem Torpedo, Instrumenten mit Tiefenmarkierung und OccluShaper (stets ausgehend von der Außenfläche der geplanten Restauration). Ein Erhalt der Kontaktpunkte und eine Präparation oberhalb des Äquators werden angestrebt.
Künstliche Intelligenz unterstützend einsetzen
Eine mögliche Unterstützung in Zeiten des Fachkräftemangels bietet laut Prof. Dr. Falk Schwendicke der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Diagnostik. Wichtig ist, dass ein System mit der entsprechenden Zulassung verwendet wird und die menschlichen Verantwortlichkeiten wahrgenommen werden. So sollte speziell in den nicht selten auftretenden Situationen, in denen der Computer bei der Analyse von Röntgenaufnahmen mehr erkennt als der Mensch, non-invasiv behandelt werden.
Lebhafte Podiumsdiskussionen, Networking in den Pausen und ein gemeinsames Abendessen rundeten das Event ab.