Zahnärztemangel ist in Sachsen-Anhalt angesichts der großen Zahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, und der nicht ausreichenden Zahl von Nachfolgerinnen und Nachfolgern bereits ein reales Problem. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV) begrüßt daher den vom Gesundheitskabinett des Landes am 21. Januar 2025 vorgestellten umfangreichen Maßnahmenkatalog zur Gewinnung und Bindung von Ärztinnen, Ärzten sowie Zahnärztinnen und Zahnärzten.
Die vorgesehene Einführung einer Landzahnarztquote und die geplanten Stipendienprogramme seien wichtige Schritte, um den akuten Mangel an Zahnärztinnen und Zahnärzten im Land langfristig zu bekämpfen, so die KZV.
„Wir freuen uns sehr, dass die Landesregierung unsere Vorschläge endlich aufgreift und umsetzen will. Die Lage in den Zahnarztpraxen ist bereits so angespannt, dass es keine Zeit für Verzögerungen geben darf. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die angedachten Maßnahmen erst mittelfristig zu einem Mehr an Zahnärztinnen und Zahnärzten und damit zur Entlastung der angespannten Versorgungslage in Sachsen-Anhalt führen werden“, erklärte dazu Dr. Jochen Schmidt, Vorstandsvorsitzender der KZV Sachsen-Anhalt.
KZV schon seit Jahren mit eigenen Programmen aktiv
Um dem Praxisschwund im Land entgegenzuwirken, setzt die KZV Sachsen-Anhalt bereits eigene Fördermaßnahmen um. Bundesweit einzigartig ist dabei das Stipendienprogramm der KZV Sachsen-Anhalt für ein Zahnmedizinstudium in Pécs (Ungarn), das jährlich bis zu zwölf Studienanfängerinnen und- anfängern zugutekommt. Das Studium erfolgt in deutscher Sprache und wird in Deutschland uneingeschränkt anerkannt. Im Gegenzug verpflichten sich die Absolventinnen und Absolventen für fünf Jahre zu einer zahnärztlichen Tätigkeit in Sachsen-Anhalt. Wer noch in diesem Jahr vom Förderangebot der KZV profitieren möchte, sollte sich schnell entscheiden: Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 28. Februar 2025.
Ruhestandswelle rollt, Unterstützung der Politik nötig
„Wir tun bereits alles, was in unserer Macht steht, um dem Praxisschwund im Land zu begegnen. Unser Stipendienprogramm in Pécs ist ein gutes Beispiel, wie man junge Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner für Sachsen-Anhalt gewinnen kann. Doch die Ruhestandswelle in der Zahnärzteschaft werden wir ohne tatkräftige Unterstützung der Politik nicht aufhalten können.“, erklärt Schmidt.
Die KZV Sachsen-Anhalt werde sich in den kommenden Monaten aktiv an den Gesprächsrunden und Arbeitsgruppen beteiligen, um gemeinsam mit der Landesregierung, den Hochschulen und den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern die Maßnahmen im Sinne einer schnellen und nachhaltigen Wirkung voranzutreiben, heißt es.