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Holger Kuhr, Vertriebsleiter bei NWD, über die Ergebnisse der aktuellen Existenzgründeranalyse und die Perspektiven für den Schritt in die eigene Praxis

(c) NWD

Die Zahlen zeigen: Beim Schritt in die Selbstständigkeit bevorzugen Zahnärztinnen und Zahnärzte nach wie vor die Einzelpraxis. Individuelle Konzepte sind gewünscht. Holger Kuhr, Vertriebsleiter bei NWD, spricht im Interview mit Quintessence News über die Ergebnisse der aktuellen Existenzgründeranalyse der ApoBank und des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) und die derzeit sehr guten Chancen für Existenzgründer.

Die Existenzgründeranalyse der ApoBank und des IDZ zeigt: 2019 haben sich erstmals mehr Frauen niedergelassen als Männer – ihr Anteil lag bei 51 Prozent. Wie spiegelt sich das in Ihrer Arbeit?

Holger Kuhr: Es war nur eine Frage der Zeit, wann sich der steigende Anteil von Studentinnen und Zahnärztinnen auch in der Existenzgründung zeigen würde. Im Jahr 2018 waren laut Statistischem Jahrbuch der Bundeszahnärztekammer 66,1 Prozent der Erstsemester im Zahnmedizinstudium weiblich, 2019 sogar 68,1 Prozent. Und das ist keine Ausnahme. Seit dem Jahr 2000 liegt der Frauenanteil bei den Erstsemestern zum Teil deutlich über 60 Prozent.

Betrachtet man die Gründerzahlen der vorliegenden Studien der vergangenen Jahre, so hat sich dieser Trend bestätigt. Lag der Frauenanteil 2016 noch bei 45 Prozent, so stieg er in den folgenden Jahren stetig an, betrug 2017 47 Prozent beziehungsweise 2018 schon 50 Prozent. Zu beobachten ist auch, dass die zahnärztlichen Existenzgründungen wieder zunehmen. Im Jahr 2019 entschieden sich 1.376 Zahnärzte für den Schritt in die Selbstständigkeit und damit 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei NWD verstehen wir uns als Partner unserer Existenzgründer und unterstützen mit viel Erfahrung und Innovation, um aus einem Praxistraum die individuelle Traumpraxis entstehen zu lassen. Dafür wollen wir die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden genau kennen. Denn die eigene Praxis sollte schließlich auch zum jeweiligen Lebensmodell passen. Deshalb machen wir zu Beginn eine Art Befundung und lassen die Existenzgründerinnen und -gründer stichpunktartig aufschreiben, wie sie in fünf Jahren leben möchten. Wie sieht ihr Lebensmodell aus: Familie, Eigenheim, Hobbys, Pendelbereitschaft?
Wir wollen die Wünsche und Ziele unserer Kundinnen und Kunden kennen, um sie an der richtigen Stelle abholen zu können und einen gemeinsam Plan zu entwickeln, der zum Lebensmodell passt. Es geht nicht darum, bei der Praxisgründung Glück zu haben, sondern im weiteren Verlauf des Unternehmertums glücklich zu sein.

Holger Kuhr
Holger Kuhr
Foto: NWD
Holger Kuhr verantwortet gemeinsam mit Michael Beckers und Stephan Tafferner den Vertrieb bei NWD. Als Vertriebsleiter Nord ist Holger Kuhr für die Standorte Bielefeld, Flensburg, Hamburg, Münster, Oldenburg und Rostock zuständig und lebt dort das Motto „einfach näher dran“, um Kundinnen und Kunden vor Ort gezielt zu unterstützen.


Die Einzelpraxis ist laut Analyse nach wie vor die beliebteste Niederlassungsform: 65 Prozent der Existenzgründerinnen und Existenzgründer übernahmen eine bestehende Praxis, um diese als Einzelpraxis fortzuführen. Warum?

Kuhr: Bei jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten spielt vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Rolle. Eine gut organisierte Praxis bringt auch heute das Thema Work-Life-Balance im Vergleich zum Angestelltenverhältnis auf einen Nenner. Eine eigene Zahnarztpraxis lässt sich sehr gut mit dem Wunsch nach einem ausgeglichenen Familien- und Berufsleben vereinbaren. Durch die Veränderung der politischen Rahmenbedingungen ist es heute sehr viel einfacher als noch vor ein paar Jahren, Kolleginnen und Kollegen in der eigenen Praxis anzustellen und so Freiräume zu schaffen.

Bei jeder Existenzgründung gibt es verschiedene Disziplinen zu bewerkstelligen. Wir nehmen bei NWD nicht für uns in Anspruch, für alle Themen der richtige Partner zu sein. Wir arbeiten mit einem Netzwerk an Partnern mit Expertenwissen zusammen und können unseren Kundinnen und Kunden so maßgeschneiderte Lösungen für die Gründung einer eigenen Praxis anbieten.

Wir verstehen etwas von Regionalität und kurzen Wegen, wir kennen Experten vor Ort. NWD steht für eine persönliche Beziehung mit direkten Ansprechpartnern. Wir unterstützen Gründerinnen und Gründer mit Standortanalysen, Praxisbewertungen, erstellen Projektpläne, Investitionsplanung und Praxispläne. Dabei gehen wir innerhalb unseres Gründungskonzeptes gemeinsam Schritt für Schritt den Weg bis zur eigenen Praxis. Das gibt enorme Sicherheit.

Auffällig: Die Übernahmepreise stagnieren, aber die Investitionen steigen weiter. Woran liegt das?

Kuhr: In die Übernahme einer Einzelpraxis investierten Zahnärztinnen und Zahnärzte 2019 mit durchschnittlich 354.000 Euro 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Hier lohnt es sich, einen genauen Blick auf die Ursachen zu werfen: Denn den Ausschlag dafür geben die in Umbau und Modernisierung getätigten Investitionen von 178.000 Euro. Das spiegelt die allgemeine Preisentwicklung für Baumaterial und Dienstleistungen in Deutschland wider, infolgedessen auch die Umbau- und Modernisierungskosten gestiegen sind. Und das wirkt sich auch auf die Modernisierung von Zahnarztpraxen aus – gerade bei Übernahmen.

Daher ist es gut, wenn man bei der Praxisplanung ein besonderes Augenmerk auf diese Kosten legt. Unsere erfahrenen Planer stehen Existenzgründern hier mit gezielter Planung und Projektsteuerung zur Seite. Gemeinsam setzen wir alles daran, Träume wahr werden zu lassen. Unser Expertenteam entwickelt ein auf die individuellen Wünsche unserer Kundinnen und Kunden abgestimmtes Planungskonzept. Dabei haben wir persönliche Anforderungen stets im Blick.

Die Kaufpreise für die Übernahme einer zahnärztlichen Einzelpraxis stagnieren und sind mit durchschnittlich 176.000 Euro im Vergleich zum Höchststand 2017 mit 184.000 Euro sogar leicht rückläufig. Was verändert sich da?

Kuhr: Hier bewegen wir uns zunehmend in einem Käufermarkt. Das Angebot der zum Verkauf stehenden Praxen wächst.

Ich empfehle Existenzgründerinnen und Existenzgründern immer, einen Blick auf die aktuellen Statistiken und den dentalen Gesundheitsmarkt zu werfen. Denn der demografische Wandel zeigt sich auch hier: 2019 lag das Durchschnittsalter der zahnärztlich tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland laut Bundeszahnärztekammer bei 48,7 Jahren. 21 Prozent der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland sind bereits älter als 60 Jahre. Das heißt, in den kommenden Jahren sucht mehr als jeder fünfte Zahnarzt einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für seine Praxis.

Daraus lässt sich ableiten, dass in absehbarer Zukunft auch 20 Millionen Bundesbürger einen neuen Zahnarzt suchen. Für Existenzgründer eröffnen sich damit wirklich großartige Möglichkeiten.

Beim Schritt in die Selbstständigkeit wünschen sich junge Zahnärztinnen und Zahnärzte dabei heute auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Konzepte und einen persönlichen Ansprechpartner. Wir begleiten die Existenzgründerinnen und -gründer daher von Anfang an und entwickeln gemeinsam die passende Strategie für den Start der eigenen Praxis.


Über NWD – Nordwest Dental GmbH & Co. KG

NWD mit Sitz in Münster ist eines der führenden Handels- und Dienstleistungsunternehmen der Dentalbranche in Deutschland. Rund 800 Mitarbeiter an 24 Standorten betreuen deutschlandweit Zahnarztpraxen und zahntechnische Labore mit einem Vollsortiment und umfassendem Know-how. Das Unternehmen wurde 1928 gegründet und gehört seit 2000 zur finnischen Planmeca-Gruppe.

Das Leistungsspektrum umfasst fachkundige Beratung, schnelle Lieferung von zahnmedizinischen Produkten und Investitionsgütern inklusive Montage und Installation sowie ein umfangreiches Service- und Fortbildungsangebot. Die Dienstleistungen reichen von der Hilfe bei der Praxissuche über die professionelle EDV-Betreuung bis hin zur Organisation von fachspezifischen und -übergreifenden Seminaren und Fortbildungen. Im NWD-Zentrallager in Münster sind 120.000 Artikel jeden Tag verfügbar.

Titelbild: NWD begleitete die beiden Existenzgründerinnen Dr. Ann-Kristin von Köckritz und Julia Meierhöfer auf dem Weg zu ihrer eigenen Kinderzahnarztpraxis
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