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Stefan Mühr, Geschäftsführer der ARZ.dent GmbH und TeamFaktor GmbH, über neue Entwicklungen bei Teemer und die Vorteile cloudbasierter PVS

(c) ARZ.dent GmbH

In vielen Bereichen, in denen Computer und Software eingesetzt werden, ist das schon Standard: Die Anwendungen sind cloudbasiert, die Aktualisierungen laufen automatisch, die Daten lassen sich zentral in der geschützten Cloud speichern. Auch künstliche Intelligenz, KI, wird vielfach bereits genutzt. Für Praxisverwaltungssoftware für die Zahnarztpraxis ist das aber immer noch die Ausnahme. Die ARZ.dent GmbH mit Sitz in Haan und Hamburg ist einer der Anbieter eines solchen PVS. Stefan Mühr, Geschäftsführer der ARZ.dent GmbH, gibt im Interview mit Quintessence News Auskunft über die Idee, die Möglichkeiten, Grenzen und Neuerungen von Teemer, der cloud- und KI-basierten Lösung des Unternehmens.
 

Eine cloud- und KI-basierte Praxisverwaltungssoftware, die gemeinsam mit den Anwendern in der Zahnarztpraxis weiterentwickelt wird – das ist der Ansatz von Teemer. ARZ dent hat das Projekt Teemer vor gut fünf Jahren übernommen und seitdem weiterentwickelt. Warum und mit welcher Idee?

Stefan Mühr, Geschäftsführer der ARZ.dent GmbH
Stefan Mühr, Geschäftsführer der ARZ.dent GmbH
Foto: ARZ.dent
Stefan Mühr: Die ARZ Haan AG, eine Unternehmensgruppe, welche mit mehr als 1.000 Mitarbeitern und zehn operativen Gesellschaften, innovative Dienstleistungen rund um die Themen Abrechnung und Software im Gesundheitswesen erfolgreich anbietet, hat im Jahr 2019, durch den Erwerb von „HEA – die Praxissteuerung“ und der Gründung der ARZ.dent GmbH, den ersten erfolgreichen Schritt in den Dentalmarkt vollzogen. Die Grundstrategie der Unternehmensgruppe ist, für die jeweiligen Kundengruppen mit digitalen Dienstleistungen im Abrechnungs- und Softwarebereich zur Verfügung zu stehen.

Dieses Vorhaben mit der ersten cloudbasierten Praxisverwaltungssoftware für den Dentalmarkt zu starten, klingt erstmal mutig. Ist aber für eine starke Unternehmensgruppe, welche bereits technologisch vergleichbare Systeme in eigenen Rechenzentren betreibt eigentlich Tagesgeschäft. Mit Teemer verfolgen wir den ganzheitlichen Organisationsansatz einer Zahnarztpraxis. Wir bilden die vollständige Patienten-Journey in der „Cloud“ ab, welche die Praxis auf die jeweiligen Bedürfnisse konfigurieren, also erweitern oder reduzieren kann. Wir wollen in der Perspektive softwareseitig alles möglich machen, ohne alles aus einer Hand nutzen zu müssen.
 

Was ist seitdem neu hinzugekommen? Und was soll zeitnah noch kommen?

Stefan Mühr: Permanent wird teemer über wöchentliche Releases verbessert. Dies ist ein wesentlicher Vorteil zu den herkömmlichen Systemen. Wir können quasi über Nacht unsere Anforderungen umsetzen. Unsere Nutzer müssen keinerlei Updates oder gar Datensicherungen vornehmen.

Neben den permanenten Verbesserungen der Basics und Grundanforderungen an eine Praxisverwaltungssoftware haben wir in den vergangenen Monaten als echte Mehrwerte die Online-Terminvergabe, das Formular-Management und die Paro-App unseren Nutzern zur Verfügung gestellt. Hierbei haben wir insbesondere das Patientenerlebnis im Blick. Die Patientinnen und Patienten sind fortan in der Lage, bereits aus gewohnter Umgebung den Praxisbesuch zu planen und vorzubereiten. Mit der Online-Terminvergabe können sie nach eigenen Bedürfnissen ausgerichtet den nächsten Praxistermin buchen und über das Formular-Management bereits den digitalen Anamnesebogen befüllen und in einem Workflow an die Praxis senden.

Unsere Kunden dürfen noch in diesem Jahr weitere Features erwarten, wir befassen uns neben weiteren Verbesserungen im Terminbuch mit einer intelligenten Buchhaltungsschnittstelle. Wir organisieren unseren Statistik-Bereich neu. In Zukunft können wir der Praxis gezielt Antworten auf die wesentlichen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen geben.

Last but not least arbeiten wir hart daran ab 2023 teemer auch für KFO-Leistungen anbieten zu können. Denn die Nachfrage aus diesem Fachbereich ist sehr groß.

„TeemUps“ mit Nutzern und Interessenten

Wie viele Nutzer gibt es und wie viele Praxen beteiligen sich noch an der Weiterentwicklung?

Stefan Mühr: Wir betreuen jetzt etwas mehr als 200 Praxen mit ca. 245 Standorten. Durch unsere zahlreichen teemUPs, welche wir bundesweit durchführen, erhalten wir direktes Feedback und gezielte Verbesserungsvorschläge. TeemUPs sind von unseren Sales-Managerinnen und -Managern organisierte Veranstaltungen, welche wir in der Regel in einer Nutzer-Praxis oder bei einem unserer Partner durchführen.

Interessant ist dabei, dass wir bewusst Teemer-Praxen mit Interessenten zusammenbringen. Dieses Framework ist auch für uns jedes Mal extrem wertvoll, da die unterschiedlichsten Erfahrungen aktiv ausgetauscht werden. Auch erhalten unsere Interessentinnen und Interessenten direktes und authentisches Feedback, wie das Arbeiten mit teemer im Alltag funktioniert.
 

Dass neue Leistungen und Komplexe in ein PVS integriert werden müssen, ist ja Alltag – zuletzt die große PAR-Richtlinie. Nicht nur die Arzt- und Zahnarztpraxen, auch die Entwickler und Anbieter von Praxisverwaltungssystemen stöhnen aber unter der Flut von gesetzlich verordneten Neuerungen, Anbindungen und Applikationen der sogenannten Telematikinfrastruktur. Wie gehen Sie bei Teemer damit um? Bindet das nicht auch Kapazitäten, die für die eigene Entwicklung fehlen? Zumal das, was da implementiert werden soll, und auch die Infrastruktur dahinter, technisch nicht dem entspricht, was moderne IT heute leisten kann?

Stefan Mühr: Ich würde beziehungsweise müsste lügen, wenn ich darauf mit „Teemer geht leicht damit um“ antworten würde. Gerade als junges System mit einer noch niedrigen User-Anzahl ist jede außerordentliche Entwicklung ein zusätzlicher Invest, der nicht ausreichend refinanziert werden kann.

Zusätzlich erfordert jeder Einfluss „von außen“ eine stringente Kapazitätsplanung. Damit geraten die Software-Anbieter immer wieder in die Situation, ihre Entwicklungsleistungen zu priorisieren. Und das ist dann nicht immer im Interesse der Kundenanforderungen. Also kurzum, ein Spagat, der jeden Tag eine Herausforderung bedeutet – auch bei Teemer!

Sicherheit durch Server in Deutschland

Jetzt kommen auch noch große und kleine Dentalunternehmen mit eigenen cloudbasierten Lösungen für die Praxen, zum Beispiel zur Kommunikation mit dem Labor oder gleich für die ganze Praxisverwaltung. Oft lassen sich digitale Geräte und Anwendungen, zum Beispiel Intraoralscanner, Röntgengeräte, Planungssoftware, 3-D-Drucker etc. ohne diese Anbindungen und Registrierungen gar nicht mehr in allen Funktionen nutzen. Auf der anderen Seite müssen Praxen strenge Regeln des Datenschutzes und der IT-Sicherheit einhalten. Was spiegeln Ihnen Ihre Teemer-Nutzer zu dieser digitalen Flut? Müssen die Praxen diese Lösungen jetzt nebeneinander nutzen, mit dem ganzen Rattenschwanz von DSGVO, Anmeldedaten, Passwörtern und IT-Sicherheit? Oder kann das bei Teemer integriert werden?

Stefan Mühr: Unsere Nutzer haben genau diese Affinität zu den digitalen Herausforderungen. Mit Teemer bieten wir heute und in der Perspektive noch mehr eine Plattform, welche je nach Bedürfnis der Nutzer konfiguriert werden kann. Nochmal: Das Ziel ist alles zu können, ohne alles nutzen zu müssen. Die digitale Zukunft der Zahnarztpraxis liegt in den Möglichkeiten, Dienstleistungen effizient, transparent und offen anbieten zu können. Nicht zum Selbstzweck, sondern immer mit Blick auf das optimale Arzt-Patienten-Verhältnis.

Bei den wichtigen Themen Datenschutz und IT-Sicherheit begleiten wir unsere Kunden aktiv durch unsere Technologie. Die Praxis, mit ihren verifizierten Endgeräten, bleibt alleiniger Nutzer der Patienten-Klardaten.

Mit unserer zertifizierten hochkomplexen Verschlüsselungstechnik „healthConnect“ werden alle Datenströme ausschließlich verschlüsselt in der Cloud gespeichert. Also bitte jetzt keine Wolke im Nirgendwo, sondern auf einem Server in einem firmeneigenen Rechenzentrum in Deutschland. Dies sogar geo-redundant an zwei unabhängig voneinander gelegenen Standorten in Haan und in Wesel.

Die verschlüsselten Daten werden im Drei-Stunden-Takt immer wieder aktualisiert und gespiegelt. Zur Absicherung, für die Praxis als auch für uns als Unternehmen, lassen wir uns von externer Seite angreifen. Diesen sogenannten Penetration-Test lassen wir unregelmäßig und ohne vorherigen Hinweis durchführen. Mehr geht nicht und ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass eine Zahnarztpraxis ähnliche Sicherheitsstandards vorhält.

„Teemer kann Factoring“

Gerade die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter – und wie geht es nun bei Teemer weiter?

Stefan Mühr: Grundsätzlich endet die Entwicklung einer Software nie! Deshalb werden wir weiter hart daran arbeiten, auf der einen Seite die gesetzlich und politisch notwendigen Aufgaben zu erfüllen und auf der anderen Seite die Attraktivität von Teemer mit Unterstützung unserer Nutzer kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ich habe ja eben die Grundstrategie der Unternehmensgruppe erwähnt. Dieser nun folgend haben wir Anfang des Jahres ein weiteres Unternehmen in unsere „Familie“ übernommen. Wir freuen uns sehr, dass die Teamfaktor GmbH, Tutzing nun an der Seite von teemer steht. Teamfaktor überzeugt auf der technologischen Seite, ebenfalls wie Teemer, mit einer cloudbasierten Factoring-Lösung für Zahnarztpraxen. Man könnte fast sagen, beide Unternehmen besitzen eine identische DNA.

Für die Zukunft versprechen wir uns für unsere Kunden spannende technologische Lösungen aus einer Hand. Teemer kann dann Factoring! Immer unter der Prämisse: Teemer kann alles anbieten, aber man muss nicht alles nutzen. Für mich die ideale Grundlage einer digitalen Plattform.

 

Quelle: Quintessence News Praxisführung Telematikinfrastruktur Wirtschaft Praxis

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