0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
361 Aufrufe

Stimmung hellt sich auf, Fachärzte erwarten wenig Besserung – Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit

(c) Jo Panuwat D/Shutterstock.com

Die Hausärzte erwarten in den kommenden sechs Monaten eine bessere wirtschaftliche Situation. Das zeigt das Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit für das 1. Quartal 2025. Auch bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten hat sich die Einschätzung geringfügig verbessert. Die aktuelle Lage wird aber immer noch negativ eingeschätzt.

Auch die Fachärzte sehen ihre Perspektiven nicht rosig, deren Stimmung sank um -3,2 Punkte. In der Gesamtbewertung der wirtschaftlichen Stimmung rangieren die Hausärzte jetzt mit einem Wert von -28,6 an der Spitze, gefolgt von den Zahnärzten mit -28,9 und den Fachärzten mit -29. Die einzige Gruppe mit einer Stimmung im positiven Bereich sind die psychologischen Psychotherapeuten, sie liegen unverändert bei 1,0 Punkten.

Hoffnung auf Entbudgetierung

Das dürfte vor allem mit der angekündigten und per Gesetz beschlossenen Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu tun haben. Denn bei den Negativfaktoren hat sich die Bewertung der Hausärzte gegenüber den letzten Erhebungen kaum verändert. Noch immer werden politische Entscheidungen/gesetzliche Regelungen/Vorgaben der Selbstverwaltung mit 66,4 Prozent am häufigsten als „negativ“ für die Gesamtarbeitssituation angegeben, auch wenn dieser Wert um fast 8 Prozentpunkte zurückgegangen ist. Die Digitalisierung wird zu 61,7 Prozent als negativ angesehen, die reine Praxisadministration mit 53,6 Prozent als Belastung gesehen, mit leicht steigender Tendenz.

34,5 Prozent der befragten Zahnärzte halten ihre Lage für schlecht

Geht es um die aktuelle wirtschaftliche Lage, so bewerten Hausärztinnen und Hausärzte zu 15,6 Prozent als positiv, 56,1 Prozent als befriedigend und 28,3 Prozent als schlecht. Bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten sehen 21,8 Prozent ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut an, 43,7 Prozent als befriedigend und 34,5 Prozent als schlecht – das ist der höchste Wert der vier befragten Gruppen. Bei den Fachärzten geben dies nur 32,8 Prozent an, 49,8 Prozent halten ihre Lage für befriedigend und 18 Prozent für gut. Die psychologischen Psychotherapeuten haben auch hier die positivsten Einschätzungen: 35,8 Prozent sehen ihre Lage als gut an, 50,4 Prozent als befriedigend und nur 13,8 Prozent als schlecht.

Belastende Faktoren für die Praxen
Belastende Faktoren für die Praxen
Quelle: Stiftung Gesundheit

Geht es um die Erwartungen für die kommenden sechs Monate, sind auch wieder die psychologischen Psychotherapeuten am positivsten eingestellt. 3,7 Prozent erwarten eine günstigere Entwicklung, 74,4 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Lage aus und 21,9 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Hier stehen Zahnärzte, Fachärzte und Hausärzte – diese trotz leichter Verbesserung – deutlich pessimistischer dar. So erwarten fast 50 Prozent der Hausärzte eine ungünstigere wirtschaftliche Entwicklung. Bei den Fachärzten sind es 46,6 Prozent, bei den Zahnärzten 44,8 Prozent. Die Zahnärzte erwarten auch nur zu 1,1 Prozent eine günstigere Entwicklung, 54 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation. Da sind die Fachärzte mit 3,9 Prozent günstiger/49,5 Prozent gleichbleibend etwas positiver eingestellt.

Erwartungen hinsichlich der wirtschaftlichen Entwicklung
Erwartungen hinsichlich der wirtschaftlichen Entwicklung
Quelle: Stiftung Gesundheit

Unsicherheit durch den Regierungswechsel

Die Frage ist, wie es nach dem Regierungswechsel weitergehen wird – die neue Koalition hat gerade für die Hausärzte einige deutliche auch strukturelle Veränderungen in ihren Vertrag geschrieben. Dazu kommentiert der Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit, Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann: „Bei der Stimmung der ambulanten Ärzteschaft lässt sich ein Trend zur Besserung konstatieren: Nach dem absoluten Tief im dritten und vierten Quartal 2023 ist sie bereits um fast 15 Punkte gestiegen. Die Gesamtlage ist jedoch immer noch schlecht – und wie sie sich weiter entwickelt, wird zu großen Teilen von dem Kurs der neuen Bundesregierung beeinflusst werden, die sich in diesen Tagen konstituiert.“

Im Wahlkampf habe es hinsichtlich der ambulanten Versorgung leider nur wenige konkrete Aussagen gegeben, diskutiert wurde vor allem über kontroverse Themen wie Migration und Verteidigungsfähigkeit. Die neue Regierung sollte jedoch das Gesundheitswesen nicht aus dem Blick verlieren, denn offene Baustellen gebe es auch dort reichlich, so Obermann.

Er nennt hier das Problem der Kosten, die stärker als die Beiträge steigen, und zu denen von der Politik in der Regel nur „kosmetische Änderungen“ kämen und die Anhebung der Beiträge. „Der Begriff ‚Sparen‘ ist jedoch zu selten gefallen, eine systematische Analyse der Gründe höherer Ausgaben blieb ein Desideratum. Mittlerweile ist die erste Pflegekasse insolvent. Und eine dringend notwendige und sinnvolle Krankenhausreform wird zwischen Bund und Ländern zerrieben.“

Gesundheitspolitisches Klima muss sich zum Besseren veränderen

„Der Trend zur Stimmungsaufhellung bei den Niedergelassenen kann nur anhalten, wenn sich dieses gesundheitspolitische Klima zum Besseren verändert. Einen großen Einfluss wird hierbei der Kurs der neuen Regierung haben. Noch fehlen konkrete politische Initiativen, aber wünschenswert wäre eine ausgewogene und gut durchdachte Reformagenda, die die Belange der Niedergelassenen berücksichtigt und versucht, Anregungen für innovative Versorgungsformen zu geben – und diesen dann auch eine Chance gibt“, so Obermann.

Die Daten für dieses Stimmungsbarometer wurden vom 5. bis 12. März 2025 erhoben. Mehr zur Erhebung auf der Internetseite der Stiftung Gesundheit.

Quelle: Stiftung Gesundheit Praxis Politik Wirtschaft

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Schmuckbild Kalenderblatt August
1. Aug. 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2025
Eine junge Frau sitzt zu Hause an ihrem Schreibtisch und tippt in ihr Laptop. An der Wand rechts neben ihr hängen Regale mit Unterlagen, auf dem Schreibtisch sind Unterlagen, ein Blumentopf mit verschiedenen Blumen und ein Metallgefäß mit Stiften. Neben ihren Händen liegt eine Brille. Sie trägt ein weißes T-Shirt und hat lange dunkle Haare, die sie nach hinten gebunden hat.
1. Aug. 2025

„Vermehrt vertieften Content über wissenschaftliche Aspekte“

Änderungen bei Oral-B Professional: Instagram Account ab sofort exklusiv für Fachpersonal
Werbung für ein Tattoo-Studio an einem Verkaufsstand mit Wellblechdach in einer belebten Straße. Es ist Abend und an dem Verkaufsstand sind Schmuck und Textilien zu sehen, es leuchten mehrere Glühbirnen an dem Verkaufsstand, da die Umgebung dunkel ist.
31. Juli 2025

„Wir müssen endlich offen und sachlich über Virushepatitis sprechen“

Deutsche Leberstiftung: „Lass uns Klartext reden“ – weltweit etwa 3.500 Todesfällen pro Tagc
Links steht Stephan Köhler, Sprecher der Geschäftsführung von Brasseler. Er trägt eine Brille, einen dunkelblauen Anzug und ein hellblaues Hemd. Rechts neben ihm steht Carsten Cieslik, Leiter der Business Unit Komet Dental. Er trägt Brille, einen mittelblauen Anzug und ein weißes Hemd. In der Hand hält er ein silbernes Tablet. Im Hintergrund ist ein kleiner Blick in ein Büro mit Monitor, Schreibtisch und Bürostuhl.
31. Juli 2025

„Die Internationalisierung ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie“

Brasseler stärkt internationale Präsenz – Vertriebsgesellschaft in Großbritannien, Komet Academy in Italien
Kaffeebohnen in einem kleinen Glas vor dem Pipettierroboter. Der Hintergrund ist verschwommen und unkenntlich
30. Juli 2025

Koffein kann Wirksamkeit bestimmter Antibiotika schwächen

Uni Tübingen: Substanzen, die Bakterien in ihrer natürlichen Umgebung finden, lösen ihre Alarmsysteme aus
Nebeneinander stehen Gum Ortho Floss, die Gum Sonic Ortho Schallzahnbürste, das Gum Ortho Zahngel und die Gum Ortho Mundspülung, das Gum Ortho Wachs; davor liegt die Gum Ortho Zahnbürste. Über dem Floss sind fünf Minzblätter und über dem Wachs ein Minzblatt zu sehen.
30. Juli 2025

Das Drei-Schritte-Ritual für die Praxisempfehlung

Gum Ortho – für die gezielte Mund- und Zahnpflege bei kieferorthopädischer Behandlung
Die Sponsoren des Deutschen Dentalhygiene Awards und die fünf Gewinnerinnen der Awards neben der Bühne der DGDH-Jahrestagung. Die fünf Gewinnerinnen halten alle ihre Urkunde und einen bunten Blumenstrauß in den Händen.
29. Juli 2025

DGDH Jahrestagung 2025: „Dentalhygiene und Prävention 360“

Verleihung der Deutschen Dentalhygiene Awards 2025 und Vorstellung des DGDH-Positionspapiers Harm Reduction
Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Prodekan für Studium und Lehre der Universitätsmedizin Mainz, spricht vom Vortragspult
29. Juli 2025

23 Zahnmedizin-Absolventen mit dem Prädikat „sehr gut“

Abschlüsse in Humanmedizin und Zahnmedizin an der Uni Mainz gefeiert