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Stimmung hellt sich auf, Fachärzte erwarten wenig Besserung – Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit

(c) Jo Panuwat D/Shutterstock.com

Die Hausärzte erwarten in den kommenden sechs Monaten eine bessere wirtschaftliche Situation. Das zeigt das Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit für das 1. Quartal 2025. Auch bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten hat sich die Einschätzung geringfügig verbessert. Die aktuelle Lage wird aber immer noch negativ eingeschätzt.

Auch die Fachärzte sehen ihre Perspektiven nicht rosig, deren Stimmung sank um -3,2 Punkte. In der Gesamtbewertung der wirtschaftlichen Stimmung rangieren die Hausärzte jetzt mit einem Wert von -28,6 an der Spitze, gefolgt von den Zahnärzten mit -28,9 und den Fachärzten mit -29. Die einzige Gruppe mit einer Stimmung im positiven Bereich sind die psychologischen Psychotherapeuten, sie liegen unverändert bei 1,0 Punkten.

Hoffnung auf Entbudgetierung

Das dürfte vor allem mit der angekündigten und per Gesetz beschlossenen Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu tun haben. Denn bei den Negativfaktoren hat sich die Bewertung der Hausärzte gegenüber den letzten Erhebungen kaum verändert. Noch immer werden politische Entscheidungen/gesetzliche Regelungen/Vorgaben der Selbstverwaltung mit 66,4 Prozent am häufigsten als „negativ“ für die Gesamtarbeitssituation angegeben, auch wenn dieser Wert um fast 8 Prozentpunkte zurückgegangen ist. Die Digitalisierung wird zu 61,7 Prozent als negativ angesehen, die reine Praxisadministration mit 53,6 Prozent als Belastung gesehen, mit leicht steigender Tendenz.

34,5 Prozent der befragten Zahnärzte halten ihre Lage für schlecht

Geht es um die aktuelle wirtschaftliche Lage, so bewerten Hausärztinnen und Hausärzte zu 15,6 Prozent als positiv, 56,1 Prozent als befriedigend und 28,3 Prozent als schlecht. Bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten sehen 21,8 Prozent ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut an, 43,7 Prozent als befriedigend und 34,5 Prozent als schlecht – das ist der höchste Wert der vier befragten Gruppen. Bei den Fachärzten geben dies nur 32,8 Prozent an, 49,8 Prozent halten ihre Lage für befriedigend und 18 Prozent für gut. Die psychologischen Psychotherapeuten haben auch hier die positivsten Einschätzungen: 35,8 Prozent sehen ihre Lage als gut an, 50,4 Prozent als befriedigend und nur 13,8 Prozent als schlecht.

Belastende Faktoren für die Praxen
Belastende Faktoren für die Praxen
Quelle: Stiftung Gesundheit

Geht es um die Erwartungen für die kommenden sechs Monate, sind auch wieder die psychologischen Psychotherapeuten am positivsten eingestellt. 3,7 Prozent erwarten eine günstigere Entwicklung, 74,4 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Lage aus und 21,9 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Hier stehen Zahnärzte, Fachärzte und Hausärzte – diese trotz leichter Verbesserung – deutlich pessimistischer dar. So erwarten fast 50 Prozent der Hausärzte eine ungünstigere wirtschaftliche Entwicklung. Bei den Fachärzten sind es 46,6 Prozent, bei den Zahnärzten 44,8 Prozent. Die Zahnärzte erwarten auch nur zu 1,1 Prozent eine günstigere Entwicklung, 54 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation. Da sind die Fachärzte mit 3,9 Prozent günstiger/49,5 Prozent gleichbleibend etwas positiver eingestellt.

Erwartungen hinsichlich der wirtschaftlichen Entwicklung
Erwartungen hinsichlich der wirtschaftlichen Entwicklung
Quelle: Stiftung Gesundheit

Unsicherheit durch den Regierungswechsel

Die Frage ist, wie es nach dem Regierungswechsel weitergehen wird – die neue Koalition hat gerade für die Hausärzte einige deutliche auch strukturelle Veränderungen in ihren Vertrag geschrieben. Dazu kommentiert der Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit, Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann: „Bei der Stimmung der ambulanten Ärzteschaft lässt sich ein Trend zur Besserung konstatieren: Nach dem absoluten Tief im dritten und vierten Quartal 2023 ist sie bereits um fast 15 Punkte gestiegen. Die Gesamtlage ist jedoch immer noch schlecht – und wie sie sich weiter entwickelt, wird zu großen Teilen von dem Kurs der neuen Bundesregierung beeinflusst werden, die sich in diesen Tagen konstituiert.“

Im Wahlkampf habe es hinsichtlich der ambulanten Versorgung leider nur wenige konkrete Aussagen gegeben, diskutiert wurde vor allem über kontroverse Themen wie Migration und Verteidigungsfähigkeit. Die neue Regierung sollte jedoch das Gesundheitswesen nicht aus dem Blick verlieren, denn offene Baustellen gebe es auch dort reichlich, so Obermann.

Er nennt hier das Problem der Kosten, die stärker als die Beiträge steigen, und zu denen von der Politik in der Regel nur „kosmetische Änderungen“ kämen und die Anhebung der Beiträge. „Der Begriff ‚Sparen‘ ist jedoch zu selten gefallen, eine systematische Analyse der Gründe höherer Ausgaben blieb ein Desideratum. Mittlerweile ist die erste Pflegekasse insolvent. Und eine dringend notwendige und sinnvolle Krankenhausreform wird zwischen Bund und Ländern zerrieben.“

Gesundheitspolitisches Klima muss sich zum Besseren veränderen

„Der Trend zur Stimmungsaufhellung bei den Niedergelassenen kann nur anhalten, wenn sich dieses gesundheitspolitische Klima zum Besseren verändert. Einen großen Einfluss wird hierbei der Kurs der neuen Regierung haben. Noch fehlen konkrete politische Initiativen, aber wünschenswert wäre eine ausgewogene und gut durchdachte Reformagenda, die die Belange der Niedergelassenen berücksichtigt und versucht, Anregungen für innovative Versorgungsformen zu geben – und diesen dann auch eine Chance gibt“, so Obermann.

Die Daten für dieses Stimmungsbarometer wurden vom 5. bis 12. März 2025 erhoben. Mehr zur Erhebung auf der Internetseite der Stiftung Gesundheit.

Reference: Praxis Politik Wirtschaft

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