MFT kritisiert Sparpläne an der Charité: 25 Prozent der Zahnmedizin-Studienplätze könnten entfallen
Der Medizinische Fakultätentag (MFT) reagiert auf Berichte, dass an der Charité Berlin aufgrund von Sparplänen des Berliner Senats Studienplätze in Medizin und Zahnmedizin wegfallen sollen. In einer Reaktion auf einen entsprechenden Post des Präsidenten der Ärztekammer Berlin, Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bobbert zu einem Bericht des „Tagesspiegels“ schreibt der MFT: „In Berlin stehen spürbare Einschnitte bei der Ausbildung im Gesundheitsbereich bevor. Nach aktuellem Stand sollen die Humanmedizinstudienplätze um 10 Prozent, die Studienplätze in der Zahnmedizin sogar um 25 Prozent reduziert werden. Besonders dramatisch ist der geplante Rückbau bei den akademisierten Gesundheitsberufen mit einem Minus von über 50 Prozent.
Was wir aktuell in Berlin beobachten, ist kein Einzelfall: Auch in anderen Bundesländern wie Hessen oder NRW geraten die Hochschulhaushalte zunehmend unter Druck. In Hessen etwa müssen die Hochschulen im Jahr 2026 rund 30 Millionen Euro einsparen. Diese Entwicklung macht leider keinen Halt vor den ärztlichen und nichtärztlichen Studiengängen an den Medizinischen Fakultäten. Besonders gefährdet sind die noch zarten Pflänzchen der universitären Studienangebote in den Gesundheitsberufen. Wenn wir hier nicht gegensteuern, sägt Deutschland an dem Ast, auf dem es sitzt.
Wir brauchen eine nachhaltige Hochschulfinanzierung, die allen Gesundheitsberufen eine akademische Ausbildung auf hohem Niveau ermöglicht – unabhängig vom Geldbeutel der Studierenden.“ (Quelle: MFT auf Linkedin)
Bundeshaushalt 2026: nicht mehr Geld für die Kranken- und Pflegeversicherung
Auch im Bundeshaushalt 2026, den Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) am 30. Juli 2025 im Bundeskabinett vorgelegt hat, wird es nicht mehr Finanzmittel für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung geben. Stattdessen müsse das Bundesgesundheitsministerium zügig strukurelle Reformen angehen, so Klingbeil vor der Bundespressekonferenz. Es ist auch für 2026 neben den üblichen Zuschüssen nur das bereits für 2025 angesetzte Darlehen von 2,3 Milliarden Euro und eine längere Stundung der bereits gewährten Darlehen vorgesehen.
Würden zeitnah vorgelegte Ergebnisse der eingesetzten Kommissionen auch zeitnah umgesetzt, seien zumindest deutliche Beitragssteigerungen im Jahr 2026 vermeidbar, so Klingbeil. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte mehr Mittel gefordert.
Kritik kam von den Krankenkassen, wie der G+G-Dienst zusammenfasst: „Von einer Gesundheitspolitik zwischen ‚Weiter so‘ und ‚Prinzip Hoffnung‘ sprach der AOK-Bundesverband. ‚Die Regierung muss jetzt dringend umsteuern und den rasanten Anstieg der Ausgaben bremsen, damit wir finanziell wieder Boden unter den Füßen bekommen‘, sagte Sprecher Kai Behrens G+G. Auch der GKV-Spitzenverband (GKV-SV) forderte ein Ausgabenmoratorium. Das laufende Darlehen werde ‚nicht einmal ausreichen, um die Beiträge zum Jahreswechsel zu stabilisieren‘, warnte auch TK-Vorstandschef Jens Baas.“ (Quelle: BMF/G+G-Dienst)
G-BA: Innovationsausschuss empfiehlt neue S3-Leitlinien für die Versorgung: zu Fiebermanagement, Nackenschmerzen und Sepsis
Der Gesundheitsversorgung stehen in Kürze zwei neue S3-Leitlinien zur Verfügung: für das Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen sowie für nicht-spezifische Nackenschmerzen. Die Entwicklung dieser neuen hochwertigen Behandlungsempfehlungen wurde vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Außerdem aktualisierte ein weiteres Projekt die S3-Leitlinie zur Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge einer Sepsis.
Nackenschmerzen sind der dritthäufigste Beratungsanlass in hausärztlichen Praxen in Deutschland. Eine eindeutige Ursache der Schmerzen ist häufig nicht erkennbar, Physiotherapie oft das Mittel der Wahl. Das Projekt IdUNa entwickelte eine S3-Leitlinie, die die bisherige S1-Handlungsempfehlung ablöst. Es wurden insgesamt 43 Empfehlungen in die Leitlinie aufgenommen: zur Diagnostik, zum Selbstmanagement der Patientinnen und Patienten sowie zur medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlung. Die Leitlinie soll dazu beitragen, dass bei Nackenschmerzen eine strukturierte Anamnese und klinische Basisdiagnostik erfolgt – um gefährliche Verläufe frühzeitig zu erkennen und gleichzeitig die bestehende Überdiagnostik zu reduzieren, so der G-BA. Die Empfehlung evidenzbasierter Therapieverfahren ziele darauf ab, die Symptome so gut wie möglich zu lindern und eine Chronifizierung oder wiederholtes Auftreten zu verhindern. Zudem bietet die miterstellte Patienteninformation evidenzbasierte Informationen für die Betroffenen.
Alle drei Leitlinien werden in Kürze durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) im Leitlinienregister veröffentlicht. Die Details zu den Beschlüssen des G-BA können dort abgerufen werden. (Quelle: G-BA)
Prof. Pretzl hat Leitung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe abgegeben
Die kommissarische Leitung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe unter Prof. Dr. Bernadette Pretzl endete im gegenseitigen Einvernehmen zum 31. Juli 2025. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg dankt Prof. Dr. Bernadette Pretzl für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, in schwierigen Zeiten Verantwortung für die Fortbildungseinrichtung der Kammer übernommen zu haben. Prof. Pretzl bleibt der Akademie Karlsruhe weiterhin als Referentin und Ansprechpartnerin für Prophylaxe und Parodontologie erhalten, heißt es in der Meldung der LZKBW. (Quelle: Kammer kompakt der LZKBW)
LZKBW: Direktor Axel Maag geht 2026 in den Ruhestand
Der langjährige Direktor der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Rechtsanwalt Axel Maag, in den wohlverdienten Ruhestand treten. Die Delegierten der Kammer würdigten in ihrer Vertreterversammlung Ende Juli 2025 sein jahrzehntelanges Engagement und stellten gleichzeitig die Weichen für eine zukunftsorientierte Neuausrichtung der Kammerstruktur. Auf Vorschlag des LZK-Vorstandes beschlossen die Delegierten, die künftige Geschäftsführung in Form einer Doppelspitze zu organisieren. Die juristische Geschäftsführung übernimmt Rechtsanwältin Dr. Anja Moessinger. Für die kaufmännische Leitung zeichnet künftig Thorsten Beck verantwortlich.
Axel Maag ist einer der bestens vernetzten Vertreter für die Zahnärzteschaft über das Land Baden-Württemberg hinaus. Seine Frau Karin Maag saß als Bundestagsabgeordnete für die CDU von 2009 bis 2021 im Deutsche Bundestag und war gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, bevor sie als eines der unparteiischen Mitglieder in den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) wechselte. (Quelle: Kammer Kompakt der LZKBW/QN)
Deutsche Ärzte Finanz und ApoFinanz bündeln Vertrieb
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) und die AXA Deutschland bündeln ihre Vertriebsaktivitäten. Mit dem Zusammenschluss der mobilen Vertriebsgesellschaften Deutsche Ärzte Finanz (DÄF) und ApoFinanz entsteht der größte Finanzvertrieb für akademische Heilberufe in Deutschland, so die Unternehmensmitteilung. Die neue Gesellschaft trägt den Namen Deutsche Ärzte Finanz (DÄF) und wird mit rund 500 selbständigen Finanzberaterinnen und Finanzberatern gemeinsam mehr als 320.000 Kundinnen und Kunden betreuen. Dabei bleiben die Marken „ApoFinanz“ und „Deutsche Ärzte Finanz“ erhalten, heißt es. Carsten Padrok, bisher Generalbevollmächtigter der ApoBank, wird neuer Vertriebsvorstand der Deutschen Ärzte Finanz.
„Durch die Zusammenführung der Repräsentantinnen und Repräsentanten der Deutschen Ärzte Finanz und den Finanzvermittlerinnen und Finanzvermittlern der ApoFinanz entsteht ein attraktiver Allfinanzvertrieb mit neuen, gut dotierten Karriereperspektiven – sowohl für erfahrene Beraterinnen und Berater als auch für Nachwuchskräfte“, so die Ankündigung der beiden Partner.
Auf Gesellschaftsebene erhöht die Bank ihren Anteil an der Deutschen Ärzte Finanz von 25 auf 49 Prozent – die weiteren 51 Prozent verbleiben bei AXA Deutschland. Der Zusammenschluss wird zu Anfang August 2025 vollzogen. (Quelle: ApoBank)