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Wie man mit den richtigen Drehs zu einem guten Finanzpolster im Alter kommt – „Finanzfitness für Frauen“ Teil 2

(c) Yuwarin Stockphoto/Shutterstock.com

Hatten Sie schon mal einen Rubik‘s Cube in der Hand? Den bunten Zauberwürfel, der einen mit schönen, einheitlichen Farbflächen belohnt, wenn man „den richtigen Dreh“ raus hat? So ähnlich ist es mit dem Vermögensaufbau für das Alter. Sie haben viele verschiedene kleine Würfel, an denen Sie drehen können, um zum für Sie passenden Ergebnis, sprich Finanzpolster, zu kommen.

Da wären das gute, alte Sparbuch (allerdings lange ohne Zinsen und bei geringen Zinsen mit stetigem Wertverlust durch die Inflation), das klassische Festgeld und andere konservative Sparformen. Dann gibt es Anlageprodukte wie Fonds, ETFs, Aktien, Rohstoffe, Währungen und mehr. Hinzu kommen diverse Investitionsmöglichkeiten wie Immobilien, Kunst, Automobile, digitale Anlagen wie NFTs (Non-Fungible Token) und andere phantastische Optionen.

First things first

Welche Möglichkeiten habe ich nun, um Vermögen aufzubauen? Mit der Grafik lässt sich das gut illustrieren, denn sie basiert auf mehreren Säulen.

Grafik: Nemec

• Berufsständische/gesetzliche Versorgung

Unter die berufsständische Versorgung fallen die zahnärztlichen Versorgungswerke aller Landeszahnärztekammern (und für die, die zudem gesetzlich versichert sind, die Deutsche Rentenversicherung). Hier wird das Prinzip des „offenen Deckungsplanverfahrens“ angewandt, bei dem es sich um eine Mischung aus Kapitaldeckung und Umlageverfahren handelt.

Die zahnärztlichen Versorgungswerke entstanden 1957, nachdem der Deutsche Bundestag die Angehörigen der Freien Berufe beauftragt hat, ihre Altersversorgung eigenständig zu sichern – und die kommt ohne staatliche Zuschüsse aus. Fun Fact: Die Versorgungswerke setzen die Selbstverantwortung der Vorsorge also schon seit Jahrzehnten um – das, was die Regierung aktuell dem gesetzlich Versicherten zusätzlich empfiehlt!

• Zusatzversorgung

Neben der berufsständischen Versorgung wäre die staatlich geförderte Zusatzversorgung eine Möglichkeit, finanzielle Sicherheiten fürs Alter zu schaffen. Als angestellte Zahnärztin könnte man das beispielsweise über Direktversicherungen, die auch vom Arbeitgeber (mit-)finanziert werden können. Auf der Webseite der Hamburger Verbraucherzentrale steht dazu: „Über Versicherungen abgeschlossene Riester-Verträge bergen viele Nachteile, vor allem hohe versteckte Kosten“. Also Augen auf bei der Wahl eines geeigneten Rentenvertrags.

Für Selbstständige kommt die Basis- oder Rürup-Rente – ein privates Altersvorsorge-Produkt – infrage. Die Versicherten profitieren in der Ansparphase von Steuerbegünstigungen, denn die Beiträge können abgesetzt werden. Im Gegenzug müssen diese später bei Bezug der Rentenleistung versteuert werden. Die Höhe der Steuer hängt vom persönlichen Steuersatz ab.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Sabine Nemec ist seit 2000 als Marketingberaterin für Zahnarztpraxen und Dentallabore sowie als Referentin zu den Themen Praxismarketing, Kommunikation, Körpersprache, Dental English und Finanzen tätig. Sie hat mehr als 17 Jahre in Südostasien gelebt und ist englischsprachig aufgewachsen. Seit 2022 macht sie mit dem Podcast „Dental English to go“ bei Quintessenz Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams fit für die Kommunikation auf Englisch – ergänzend zu ihrem Buch, das ebenfalls bei Quintessenz erscheinen ist. Mit ihrer Agentur Nemec+Team unterstützt sie Arzt- und Zahnarztpraxen bei Marketing und Werbung. Eines ihrer Herzensanliegen ist es, Frauen Kompetenz und Know-how rund um das Thema Finanzen zu vermitteln. In einer Serie auf Quintessence News bereitet sie speziell für Frauen aus der Dentalwelt Themen rund um Geld, Altersversorgung und Anlage auf.

• Praxiswert

Der Praxisinhaberin dient der Praxisverkauf als geeignetes Mittel, um finanzielle Mittel für das Alter zu sichern. Die Suche nach Praxiskäufern wird belastet unter anderem durch aktuell steigende/hohe Darlehenszinsen, reduzierte Risikobereitschaft des zahnärztlichen Berufsnachwuchses bei zunehmendem Fokus auf ein ausgewogenes Lebens- und Arbeitszeit-Verhältnis, den Demografie-Trend und Standortpräferenzen. Je nach Lage der Praxis und Rahmenbedingungen kann also der eingeplante Verkauf der Praxis möglicherweise nur noch eingeschränkt oder nicht mehr als sicheres Standbein für zusätzliches Vermögen genutzt werden.

• Privater Vermögensaufbau

Der private Vermögensaufbau ist daher eine notwendige Ergänzung zu den weiteren Säulen der finanziellen Sicherung für das Alter. Er kann geschaffen werden durch zum Beispiel Liquiditätsreserve, kapitalbildende Lebens- (eine Kombination aus Risikobeitrag fürs Sterben mit einer Rentenversicherung) und Rentenversicherungen, Wertpapiere, Immobilien und sonstige Geldanlagen. Je nach Mittel, Risiko- und Investitionsbereitschaft lassen sie sich zu einem individuellen Portfolio aufbauen.

Eine gute Altersvorsorge setzt sich aus vielen verschiedenen „bunten Würfeln“ zusammen. Ganz gleich, in welchem Alter man damit beginnt: Es öffnet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Denken Sie dran: Veränderung ist die einzige Konstante in unserer Welt – gerade die vergangenen Jahre machen das überdeutlich – und die Vorgaben des Gesetzgebers, unserer Gesellschaft, der Finanzwelt und Wirtschaft ändern sich ständig. Deshalb ist der Vermögensaufbau für die Altersvorsorge eine Notwendigkeit und sollte außerdem sich den stets verändernden Voraussetzungen anpassen. Das Ziel sollte ein „fluider“ Vermögensaufbau sein. Bleiben Sie also offen.

Sabine Nemec, Langenselbold

Finanzfitness für Frauen – die Serie

Teil 1: „‚Vermögensaufbau‘ statt Altersvorsorge“

Interview Sabine Nemec: „Herzensangelegenheit, dass Frauen selbstbestimmt in Sachen Finanzen sind“

 

Quelle: Quintessence News Wirtschaft Studium & Praxisstart

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