0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1679 Aufrufe

Treffen des Netzwerks Spitzenfrauen Gesundheit mit VdZÄ e.V., Dentista e.V. und GDI e.V.

„In Krankenhäusern und Arztpraxen, bei Krankenkassen und Institutionen - überall sind die Frauen zahlenmäßig stark vertreten. Dennoch werden die Führungspositionen in den Organisationen und Gremien des Gesundheitswesens zu 90 Prozent von Männern besetzt. Es ist Zeit, dass sich etwas ändert“, so die Ist-Analyse der Initiatorinnen des Netzwerks Spitzenfrauen Gesundheit. Sie hatten zu ihrer Auftaktveranstaltung am 20. Februar 2019 in der Landesvertretung Bremen in Berlin illustre Gäste, Referentinnen, Referenten und Verbands-Repräsentantinnen geladen. Mit dabei: Dr. Anke Klas, Präsidentin des VdZÄ e.V., Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista e.V., und PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, Präsidentin der Fachgesellschaft Gender Dentistry International e.V.

Anspruch auf Mitsprache auch durchsetzen

„Spitzenfrauen Gesundheit ist eine für den VdZÄ äußerst ermutigende Initiative“, so Klas, „die zentrale Ziele und Forderungen unseres Verbandes aufgreift. Es ist an der Zeit, dass sich die standespolitisch aktiven Frauen im Gesundheitswesen vernetzen, und ihren Anspruch auf Mitsprache in den Führungsgremien nicht nur deutlich machen, sondern auch durchsetzen.“

Spahn offen für konkrete Maßnahmen

Dass diese Erwartung von der Politik unterstützt wird, bestätigten die Grußworte von Staatsrätin Ulrike Hiller, Bremen, und von Gesundheitsminister Jens Spahn. „Es sind Frauen, die maßgeblich das Gesundheitswesen tragen, ausfüllen, und in den Krankenhäusern, Arztpraxen, Krankenkassen arbeiten und sehr aktiv sind, aber spürbar unterproportional vertreten in den entsprechenden Führungsgremien,“ so Spahn. Der Minister zeigte sich offen für konkrete Maßnahmen in seinem Entscheidungsbereich: „Was ich mir gut vorstellen kann ist, dass wir in den Gremien, etwa des GKV-Spitzenverbandes, im Verwaltungsrat tatsächlich mit einer Frauenquote mal zeigen, dass man einen Unterschied machen kann.“ Dafür erhielt er Zustimmung aus dem Publikum und Applaus im Saal.


Dr. Ulrike Ley vor dem voll besetzten Saal: „Kurz gesagt, ein Mann zu sein, das ist die günstigste Aufstiegsprognose in der Medizin.“ (Foto: pag/axentis)

Den Impulsvortrag hielt Dr. Ulrike Ley. „Sie motiviert und inspiriert Wissenschaftlerinnen auf ganz besondere Weise“, sagte Gleissner, „ihre persönlichen Karriereziele zu verfolgen. Ich halte das für besonders wichtig, da gerade Frauen zu Selbstzweifeln und Perfektionismus neigen, und so zu den äußeren Hürden noch eine innere dazukommt.“

Quote hebelt Bestenauslese nicht aus

Leys zentrale Botschaft: „Eine Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts wie Deutschland kann sich nicht leisten, die Hälfte des Potentials der klugen Köpfe beim Putzen und Windelwechseln zu vergeuden, deshalb ist mangelnde Geschlechterparität kein Frauenproblem, sondern ein gesellschaftliches Problem.“

Zum häufig vorgebrachten Argument der Bestenauslese, die durch Quoten ausgehebelt würde, zitierte sie Prof. Dr. Martin Michel: „Gleichstellung heißt nicht, dass auch Frauen mal in Führungspositionen ankommen. Sondern, dass auch mäßig talentierte Frauen ähnlich oft oben ankommen wie mäßig talentierte Männer.“

Frauen überreichen Resolution

Nach Referaten von Politikerinnen und Politikern aus unterschiedlichen Parteien und drei anregenden Diskussionsrunden erhielt Karin Maag, die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, von den Initiatorinnen die auch von Klas, Fath und Gleissner unterzeichnete Resolution. Darin wird die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Gestaltung des Gesundheitswesens in Form verbindlicher Regelungen für die paritätische Besetzung von Führungspositionen im Gesundheitswesen gefordert.

Dazu sagt Klas: „Ich freue mich sehr, dass Gesundheitsminister Spahn die paritätische Besetzung von Führungspositionen im Gesundheitswesen zur Chefsache machen will. In der Forderung und Umsetzung der gleichberechtigten Teilhabe der Geschlechter im Gesundheitswesen sieht sich der VdZÄ in der Verantwortung und wird für politische Parteien und Institutionen ein wichtiger Gesprächspartner sein.“ Unterstützung erhält sie dabei von Fath und Gleissner.

Signal an die Frauen im eigenen Berufsstand

Dass die drei Präsidentinnen sich gemeinsam für die Initiative stark machen, ist kein Zufall, sondern ein Signal an die Frauen im eigenen Berufsstand, ihre Kompetenzen und Erfahrungen stärker in die Standespolitik einzubringen. „Mit Dentista, VdZÄ und GDI wollen wir die Belange von Frauen in Praxis und Wissenschaft adressieren, und gleichzeitig die patientenzentrierte ZahnMedizin stärken, die die Bedürfnisse von Männern und Frauen in den Blick nimmt,“ sagt Fath, und Gleissner ergänzt: „Die Referate und Gespräche heute Abend haben eines ganz deutlich gezeigt: Verzetteln verschleißt Kräfte. Wir müssen uns zusammenschließen, gemeinsam sind wir stark, und können viel bewegen. Aber auch die ‚Regel Nr. 1: Sei niemals Nummer 2!‘ sollten Frauen viel öfter beherzigen.“

Titelbild: Eine der Initiatorinnen, Cornelia Wanke, überreicht Bundesminister Spahn ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Regel Nr. 1: Sei niemals Nummer 2!“. (Foto: pag/axentis.de)
Quelle: VdZÄ Politik Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
10. Mai 2024

Das Ziel ist gut begründet, der Weg dorthin aber unklar

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“
10. Mai 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Mai 2024
7. Mai 2024

StIx Index 2023: Deutschland klettert auf den vierten Platz

Ein Vergleich, wie gut Staaten weltweit funktionieren, zeigt überraschend gute Ergebnisse für Deutschland
6. Mai 2024

Spitze des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. neu gewählt

Stephanie Schreiber wurde 1. Vorsitzenden im geschäftsführenden Vorstand – Patricia Ley ist neue Vizepräsidentin mit Schwerpunkt Bildung
6. Mai 2024

Chance für reale Verbesserung der Patientenversorgung jetzt nutzen

Stellungnahmen von Zahnärzten und Ärzten zur Verbändeanhörung zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz am 6. Mai 2024
6. Mai 2024

FVDZ Bayern kritisiert Mangelwirtschaft im Gesundheitssystem

Landesversammlung 2024 wählt neuen Vorstand und diskutiert aktuelle politische Situation
3. Mai 2024

„BEL-Positionen sind reihenweise zu niedrig vergütet“

Berufspolitisches Forum des VDZI fordert mehr Möglichkeiten des Zahntechniker-Handwerks – Auszeichnung für Prof. Dr. Lauer
29. Apr. 2024

Politik gibt – oder nimmt

Brennglas „Frühjahrsfest“ – Dr. Uwe Axel Richter über zehn Hygienegebote, Kopfkino, entlarvende Worte der Politik und die Notwendigkeit eines Plans B