0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1692 Aufrufe

Zahnärzte fordern gesetzliche Regelungen – jeder Deutsche konsumiert mehr als 35 Kilo Zucker pro Jahr

Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) und Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) fordern mehr Engagement des Gesetzgebers im Kampf gegen zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke. Durchschnittlich konsumiert jeder Deutsche pro Jahr rund 35 Kilo Zucker. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt.

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte klare Forderungen an die Politik herangetragen. Dazu gehören die Einführung einer verständlichen Lebensmittelkennzeichnung, eine Sonderabgabe auf stark zuckerhaltige Getränke und eine Reduzierung des Zuckergehalts in Nahrungsmitteln für Kleinkinder. Dies wurde bereits im Februar mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags diskutiert. Geschehen ist seitdem aber nichts.

Regierung hat seit Februar nichts umgesetzt

Es ist allgemein bekannt, wie schädlich sich zu viel Zucker auf die Allgemein- und Zahngesundheit von Kindern, Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen auswirkt. Jetzt ist es an der Zeit, endlich zu handeln, so Christian Berger, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer. Die Zahnärzteschaft habe in den vergangenen Jahren zwar enorme Erfolge bei der Verbesserung der Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen erzielt, bestimmte Bevölkerungsgruppen seien aber nur schwer für Prävention und Prophylaxe zugänglich. Die Folge sei eine ausgeprägte „Nischenkaries“. Kinder, die ohne ausreichende Mundhygiene aufwachsen, haben deutlich mehr kariöse Zähne als ihre Altersgenossen. Das ist aus Sicht der Zahnärzte vor allem auf die Ernährung zurückzuführen. „Karies im Kleinkindalter ist weitgehend vermeidbar, wenn es uns gelingt, den Zuckerkonsum weiter zu reduzieren“, so Berger.

Alle müssen an einem Strang ziehen

Deshalb begrüßen die bayerischen Zahnärzte Maßnahmen wie das Ende der Subventionierung von stark gesüßtem Schulkakao. Wichtig sei es aber, auch den Zuckerverbrauch in privaten Haushalten deutlich zu reduzieren.

Einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Zahngesundheit leistet die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ), die seit Jahrzehnten Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen betreibt. „Die Zahnärzte, die sich dort ehrenamtlich engagieren, würden sich sehr darüber freuen, wenn der Gesetzgeber ihre Arbeit durch entsprechende Maßnahmen unterstützt“, so Berger. Lebensmittelindustrie, Schulen, Eltern, Politiker, Ärzte und Zahnärzte müssten an einem Strang ziehen, um die Zuckerflut endlich wirksam einzudämmen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich mit freiwilligen Maßnahmen allein dieses Ziel nicht erreichen lasse.

Titelbild: Shutterstock/Marcos Mesa Sam Wordley
Quelle: BLZK, KZVB Politik Wirtschaft

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
21. Mai 2024

Gematik auf dem Weg zur Digitalagentur mit mehr Befugnissen

Referentenentwurf des Gesundheits-Digitalagentur-Gesetzes (GDAG) in der Abstimmung – Agentur soll eigene Komponenten und Dienste entwickeln dürfen
21. Mai 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Mai 2024
17. Mai 2024

Handlungs- und Gestaltungsspielräume der Selbstverwaltung wieder stärken

Nicht als „Lobbygruppe“ diffamieren – KZBV zum Tag der Selbstverwaltung am 18. Mai 2024
16. Mai 2024

Zum Auftakt viel Kritik an Lauterbachs Gesundheitspolitik

Bei der 66. „Sylter Woche“ dreht sich alles um Implantate – Deutschlands größte Zahnärzte-Fortbildung
14. Mai 2024

FDP-Leitlinien zum Gesundheitssystem: dringender Korrekturbedarf

KZV Hessen zum FDP-Antrag „Der Patient im Mittelpunkt – den Arzt im Blick.“ und angedachte liberale Leitlinien für das Gesundheitssystem
13. Mai 2024

Der Unterschied zwischen Reibungshitze und Nestwärme

Dr. Uwe Axel Richter zum sich immer kleinteiliger auslebenden Führungsanspruch der Politik und der Frage, was Standespolitik noch bewegen kann
13. Mai 2024

Klares Bekenntnis zu Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten

Gesundheitsgipfel gefordert – 128. Deutscher Ärztetag verabschiedet Resolution und diskutiert unter anderem über Patientensteuerung, Notfallversorgung und strengere Regelungen für gesponserte Fortbildung
10. Mai 2024

Das Ziel ist gut begründet, der Weg dorthin aber unklar

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“