0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1907 Views

Zahnärzte fordern gesetzliche Regelungen – jeder Deutsche konsumiert mehr als 35 Kilo Zucker pro Jahr

Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) und Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) fordern mehr Engagement des Gesetzgebers im Kampf gegen zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke. Durchschnittlich konsumiert jeder Deutsche pro Jahr rund 35 Kilo Zucker. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt.

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte klare Forderungen an die Politik herangetragen. Dazu gehören die Einführung einer verständlichen Lebensmittelkennzeichnung, eine Sonderabgabe auf stark zuckerhaltige Getränke und eine Reduzierung des Zuckergehalts in Nahrungsmitteln für Kleinkinder. Dies wurde bereits im Februar mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags diskutiert. Geschehen ist seitdem aber nichts.

Regierung hat seit Februar nichts umgesetzt

Es ist allgemein bekannt, wie schädlich sich zu viel Zucker auf die Allgemein- und Zahngesundheit von Kindern, Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen auswirkt. Jetzt ist es an der Zeit, endlich zu handeln, so Christian Berger, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer. Die Zahnärzteschaft habe in den vergangenen Jahren zwar enorme Erfolge bei der Verbesserung der Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen erzielt, bestimmte Bevölkerungsgruppen seien aber nur schwer für Prävention und Prophylaxe zugänglich. Die Folge sei eine ausgeprägte „Nischenkaries“. Kinder, die ohne ausreichende Mundhygiene aufwachsen, haben deutlich mehr kariöse Zähne als ihre Altersgenossen. Das ist aus Sicht der Zahnärzte vor allem auf die Ernährung zurückzuführen. „Karies im Kleinkindalter ist weitgehend vermeidbar, wenn es uns gelingt, den Zuckerkonsum weiter zu reduzieren“, so Berger.

Alle müssen an einem Strang ziehen

Deshalb begrüßen die bayerischen Zahnärzte Maßnahmen wie das Ende der Subventionierung von stark gesüßtem Schulkakao. Wichtig sei es aber, auch den Zuckerverbrauch in privaten Haushalten deutlich zu reduzieren.

Einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Zahngesundheit leistet die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ), die seit Jahrzehnten Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen betreibt. „Die Zahnärzte, die sich dort ehrenamtlich engagieren, würden sich sehr darüber freuen, wenn der Gesetzgeber ihre Arbeit durch entsprechende Maßnahmen unterstützt“, so Berger. Lebensmittelindustrie, Schulen, Eltern, Politiker, Ärzte und Zahnärzte müssten an einem Strang ziehen, um die Zuckerflut endlich wirksam einzudämmen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich mit freiwilligen Maßnahmen allein dieses Ziel nicht erreichen lasse.

Titelbild: Shutterstock/Marcos Mesa Sam Wordley
Reference: BLZK, KZVB Politik Wirtschaft

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
30. May 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Mai 2025
26. May 2025

Ärztetag soll in Leipzig über GOÄneu entscheiden

129. Deutscher Ärztetag beginnt am 27. Mai in Leipzig – Schwerpunktthema ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz
26. May 2025

Hausärzte: Entbudgetierung greift ab Oktober 2025

Schiedspersonen im Erweiterten Bewertungsausschuss entscheiden – neue Vorhaltepauschalen noch unklar
22. May 2025

„Investieren Sie lieber in Prävention, das zahlt sich aus“

Frühjahrsfest der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung mit positiven Impulsen in die Politik
20. May 2025

Landzahnarztquote in Thüringen endlich umsetzen

Thüringer Zahnärzte begrüßen privates Studienangebot in Erfurt und fordern weiteren Aufbau an staatlicher Universität Jena
19. May 2025

Ablaufendes Sicherheitszertifikat bringt TI in die Bredouille

KZBV hatte Gematik bereits Ende 2024 gewarnt – Austausch von Hardwarekomponenten und Heilberufsausweisen in den Praxen wäre bis Ende 2025 erforderlich
19. May 2025

Wenig überraschende „Überraschungen“

Finanzvorschuss und „Primärarztsystem“ – das gesundheitspolitische Programm der neuen Bundesregierung bleibt viel zu vage, meint Dr. Uwe Axel Richter
12. May 2025

„Das ist ein Wendepunkt für die Mundgesundheit“

WHO, EFP und PBOHE fordern dringendes Handeln der Politik im Bereich der Mundgesundheit – gemeinsame Session auf der EuroPerio 11 in Wien