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KZBV warnt vor verheerenden Folgen der Budgetierung für die Patientinnen und Patienten

Der KZBV-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges appelliert, wie schon auf der Vertreterversammlung im November 2023 in Bonn, erneut an die Politik, schnell zu handeln und die Budgetierug zahnärztlicher Leistungen zu beenden.

(c) KZBV/Knoff

Die derzeit schlechten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen führen auch in der vertragszahnärztlichen Versorgung zu massiven Problemen – mit zunehmend negativen Folgen für die Patientenversorgung. Davor warnt die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) vor dem Hintergrund des am Nachmittag des 9. Januar 2024 stattfindenden Krisengipfels in der ambulanten ärztlichen Versorgung eindringlich und fordert die Bundesregierung zum unmittelbaren Handeln auf.
Verschärft wird diese Situation auch im neuen Jahr durch die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) wiedereingeführte strikte Budgetierung, die nach 2023 auch für 2024 nochmal verschärft und dann voraussichtlich so gut wie flächendeckend greifen wird.

Längere Wartezeiten bei der Terminvergabe

Hierzu erklärt Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstands der KZBV: „Die Budgetierung hat auch im vertragszahnärztlichen Bereich massive Auswirkungen auf die Versorgung, die de facto Leistungskürzungen gleichkommen und auf diese Weise unmittelbar die Sicherstellung der Patientenversorgung gefährden. Ändern sich die aktuellen, verheerenden Rahmenbedingungen nicht, sind die Praxen gezwungen, sich organisatorisch auf die Mittelbegrenzung einzustellen. Patientinnen und Patienten müssen dann etwa mit längeren Wartezeiten bei der Terminvergabe rechnen.“

Politik muss jetzt handeln

Betroffen davon seien vor allem Patientinnen und Patienten, die an der Volkskrankheit Parodontitis leiden. Dies sei umso fataler, da diese Krankheit unter anderem unmittelbar in Wechselwirkung zu Diabetes mellitus stehe und Einfluss auf weitere schwere Allgemeinerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und rheumatische Erkrankungen nehme. „Um langfristige negative Folgen für die Mund- und Allgemeingesundheit der Bevölkerung noch abzuwenden, muss die Politik daher jetzt handeln und adäquate Bedingungen schaffen, die es dem zahnärztlichen Berufsstand erlauben, die bewährten inhabergeführten Praxisstrukturen zu erhalten und eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung sicherzustellen“, appellierte Hendges an die Politik.

Überbordende Bürokratie und Fachkräftemangel

Zusätzlich kämpfen Zahnarztpraxen bereits seit Jahren sowohl mit einer durch den Gesetzgeber forcierten überbordenden Bürokratie als auch mit dem Fachkräftemangel. Hinzu kommt, dass die Politik eine praxisorientierte Ausgestaltung der Digitalisierung bisher schuldig blieb. Allein diese demotivierenden Rahmenbedingungen erschweren es Praxisinhaberinnen und Praxisinhabern, eine Nachfolgerin beziehungsweise einen Nachfolger zu finden. Immer mehr Praxisschließungen sind die Folge; dies betrifft vor allem den ländlichen Bereich.

Negative Auswirkungen dokumentiert

Ende September 2023 hat die KZBV gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie ihren Evaluationsbericht veröffentlicht, der die fatalen Auswirkungen der Budgetierung auf die Parodontitisversorgung anhand klarer Daten und Fakten unmissverständlich belegt.

Die KZBV fordere die Politik daher bereits seit Monaten mit Nachdruck auf, ihre Kostendämpfungspolitik endlich zu beenden und zu einem versorgungsorientierten System zurückzukehren. Um auf die negativen Folgen des GKV-FinStG aufmerksam zu machen, führe die KZBV ihre im vergangenen Sommer gestartete bundesweite Kampagne „Zähne zeigen“ auch in diesem Jahr fort.

Quelle: KZBV Politik Praxis Nachrichten

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