0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1814 Aufrufe

FVDZ zum geplanten Bürokratieentlastungsgesetz: „Wir brauchen mehr als nur Empfehlungen aus dem BMG“

(c) ranjith ravindran/Shutterstock.com

Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (FDP) bereitet ein Bürokratieentlastungsgesetz vor – aber ohne den Gesundheitsbereich. Denn für den will Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach eigene „Empfehlungen“ vorlegen. Stichtag ist der 30. September 2023. Dieses weitere Sondervorhaben des Ministers weckt bei den Zahnärzten wenig Hoffnung auf durchgreifende Besserung. Das kritisiert auch der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ).

„Dokumentation der Risikobewertung, Aufbereitung, Sterilisation und Freigabeberechtigung von Medizinprodukten, Mitarbeiterbelehrung, Arbeitszeiten, Gefahrstoffe, E-Check, Seal-Check und die Tagesabschlussdokumentation – um nur einige der teils täglichen bürokratischen Pflichten in der Zahnarztpraxis zu nennen. Überbordende Bürokratie in Arzt- und Zahnarztpraxen kostet Zeit, Geld und bindet Ressourcen“ so der Verband. Immerhin habe es der Begriff „Bürokratieentlastung“ inzwischen auf die Agenda des Bundeskabinetts geschafft.

Konkrete und effektive Entlastung nötig

„Wir brauchen mehr als nur Empfehlungen zum Bürokratieabbau“, erklärt der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Harald Schrader. „Wir brauchen eine konkrete und effektive Entlastung von bürokratischen Tätigkeiten. Stattdessen werden uns originäre Verwaltungsarbeiten der Krankenkassen zusätzlich aufgebürdet.“ Die Belastung der Praxen mit Bürokratie habe in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches zugenommen. „In dieser Zeit können wir nicht am Patienten arbeiten – und die stehen Schlange“, sagt Schrader, „auch deshalb, weil viele niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte frustriert ihre Praxen vorzeitig schließen, um genau diesen Belastungen aus Bürokratie, Digitalisierung und Personalmangel zu entkommen.“ Volle 24 Stunden Bürokratie-Arbeit pro Woche ergeben sich laut Bundeszahnärztekammer (BZÄK), wenn man die Zeiten für Dokumentationen, Qualitätsmanagement und sonstige Auflagen zusammenzählt, so der Verband.

Vorschläge schon im Frühjahr eingebracht

Bereits im Frühjahr hatte sich der FVDZ bei der Verbändebefragung zur Bürokratieentlastung in die Diskussion eingebracht. „Aber offenbar ist der abstrakte Wunsch der politisch Verantwortlichen nach weniger Bürokratie deutlich größer als der konkrete Wille zur Umsetzung“, kritisiert Schrader. „Denn Vorschläge zur Entlastung haben wir gemacht. „Wir begrüßen deshalb die Vorschläge der BZÄK und der KZBV zum Bürokratieabbau in den Praxen und in der Selbstverwaltung, die nun hoffentlich in ein Bürokratieentlastungsgesetz einfließen werden“, betont Schrader.

Eigenes Papier der Zahnärzteschaft

BZÄK und KZBV haben dazu ein eigenes Papier mit einem Maßnahmenkatalog erarbeitet, das zum Download auf den Internetseiten von KZBV und BZÄK zur Verfügung steht. „Durch die erhebliche Zunahme regulatorischer Maßnahmen sind die zahnärztlichen Praxen in großem Maße von Bürokratielasten beeinträchtigt. Der medizinische Versorgungsalltag wird so durch eine Flut an Verwaltungsaufgaben beschnitten – zulasten der Patientinnen und Patienten“, heißt es dazu.

„Verwaltungsaufgaben und Bürokratie müssen dringend reduziert werden, um die freiberufliche Niederlassung wieder attraktiver zu machen. Dies belegen Daten einer Umfrage des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ). Der Maßnahmenkatalog enthält konkrete Vorschläge, welche Reduzierungen zu einer Entlastung in den Praxen führen können“, so BZÄK und KZBV.

Quelle: FVDZ Politik Praxis

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
22. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
18. Nov. 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov. 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen
14. Nov. 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. Nov. 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. Nov. 2024

Die Ampel scheitert im Gesundheitswesen am schlechten Management des Ministers

Noch stehen Sieger und Verlierer des Ampel-Endes nicht fest und auch Karl Lauterbach ist noch nicht für immer Geschichte – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter