0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1913 Aufrufe

„Hilfen für Helden – aber nicht für alle“ – auch fehlende Versorgung bei Schutzkleidung

„Jeden Tag ein Held: Gesundheitsberufe sind besonders von der Coronakrise betroffen. Gerade Niedergelassene müssen angesichts des um sich greifenden Virus‘ nicht nur um Leib und Leben fürchten, sondern oft genug auch um ihre Existenz. Mit dem am Mittwoch im Eilverfahren verabschiedeten Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz hat die Bundesregierung daher einen Schutzschirm aufgespannt, der die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für Gesundheitseinrichtungen abfedern soll. Finanzielle Ausfallhilfen soll es geben für Krankenhäuser, Ärzte, Pflegende, Psychotherapeuten … Und Zahnärzte? Leider Fehlanzeige“, so der Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ).

Für den Bundesvorsitzenden des FVDZ, Harald Schrader, ist das unerträglich. „Den Zahnarztpraxen brechen derzeit fast vollständig die Einnahmen weg. Viele werden dies nicht über mehrere Wochen und Monate durchhalten“, gibt er zu bedenken. Durch den weitgehenden Shutdown sei nicht nur die wirtschaftliche Existenz einzelner Zahnärztinnen und Zahnärzte gefährdet, sondern die gesamte zahnärztliche Infrastruktur – und damit die flächendeckende Versorgung der Patienten. Dass die freiberuflich tätige Zahnärzteschaft im Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz nicht berücksichtigt werde und damit nicht mit finanzieller Unterstützung bei Honorareinbußen rechnen könne, sei für den FVDZ weder nachvollzieh- noch hinnehmbar.

Nicht mit zweierlei Maß messen

„Wir fordern eine Nachbesserung des Gesetzes“, stellt Schrader den Standpunkt des FVDZ klar und fügt hinzu: „Ärzte und Psychotherapeuten, die ihre Praxen herunterfahren müssen, werden mit Ausgleichszahlungen unterstützt. Wenn wir Zahnärzte aber dasselbe tun, wenn wir Zahnärzte also unserer medizinischen und ethischen Verpflichtung nachkommen, indem wir unsere Praxen auch unter diesen widrigen Umständen weiterbetreiben, gehen wir leer aus.“ Für diese Ungleichbehandlung gibt es für Schrader keinerlei Begründung. Der Freie Verband erwarte daher „von der Bundesregierung, dass sie nicht mit zweierlei Maß misst und die Zahnärzteschaft mit unter den finanziellen Schutzschirm nimmt.“

Kritik an fehlender Versorgung mit Schutzkleidung

Und nicht nur in puncto „Schutzschirm“, auch in puncto „Schutzkleidung“ sieht der FVDZ klar Nachbesserungsbedarf vonseiten der Politik. „Kein anderer Arzt ist seinen Patienten so nah wie ein Zahnarzt, keine Arztgruppe so gefährdet – wenn es aber um Schutzausrüstung geht, dann fallen wir einfach durchs Raster“, fasst Schrader die derzeitige Lage zusammen. Wenn auch der zahnmedizinische Bereich als systemrelevant eingestuft würde, sei ein geregelter Zugang zu Schutzkleidung auch für die Zahnärzteschaft unabdingbare Voraussetzung für die sichere Patientenversorgung. Schrader bringt die für Zahnärzte unglückliche Situation auf den Punkt: „Es kann nicht sein, dass wir alles möglich machen, um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, dafür aber auf in MacGyver-Manier selbstgebastelte Schutzausrüstung zurückgreifen müssen.“

Titelbild: Robert Kneschke/Shutterstock.com
Quelle: FVDZ Politik Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
16. Juni 2025

Kostenexplosion durch MDR-Bürokratie wirkt sich auf Patientenversorgung aus

Nickelfreie Metallbrackets verschwinden aus dem Sortiment von Dentaurum
12. Juni 2025

Neuer Dentista-Vorstand: bekannte und neue Gesichter

Dr. Rebecca Otto bleibt Präsidentin, Dr. Juliane von Hoyningen-Huene übernimmt Bereich Standespolitik
12. Juni 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juni 2025
11. Juni 2025

Sachsen: finanzielle Unterstützung für Zahnärztinnen

Förderprogramm: Niedergelassenen Zahnärztinnen können nach Geburt eines Kindes einmalige Zahlung erhalten
10. Juni 2025

„Jetzt ist ein gutes Momentum, um konstruktiv eigene Ideen einzubringen“

KZBV-Vertreterversammlung in Köln – Meike Gorski-Goebel wird ab Oktober 2025 Nachfolgerin von Dr. Ute Maier im KZBV-Vorstand
6. Juni 2025

Warnung: Keine Erstattungsordnung statt Gebührenordnung eines freien Berufs

Neue GOÄ kann kein Vorbild für die GOZ sein – Staatsversagen: Bundeszahnärztekammer, DGZMK, DGMKG und BDO erinnern an Aufgabe der Bundesregierung
2. Juni 2025

Gibt es sie noch, die guten Nachrichten?

Der Ärztetag hat den Vorschlag für die GOÄneu in Leipzig verabschiedet – Dr. Uwe Axel Richter mit einer kritischen Würdigung
2. Juni 2025

Zahnärzteschaft bleibt kritisch: GOÄneu mit großer Mehrheit verabschiedet

Ermler: Steigerungsfaktor für individuelle Anpassung erhalten – Warken sieht Notwendigkeit für GOÄ-Novellierung