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Grußbotschaft des Geschäftsführenden Vorstands der BZÄK an die Zahnärztinnen und Zahnärzte zum Jahreswechsel

(c) BZÄK/Lopata

Deutschland in der Corona-Pandemie: Der Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer wendet sich an die Zahnärztinnen und Zahnärzte – mit einem Dank für die geleistete Arbeit, mit klaren Einordnungen zur Rolle der Zahnmedizin und mit einer Botschaft: „Es gibt gute Gründe, mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft zu blicken. Wir dürfen jetzt aber noch nicht nachlassen.“ Der Text im Wortlaut.

Wenn irgendwann in der Zukunft Historiker über den Verlauf der Corona-Krise in Deutschland schreiben, werden sie dem November 2020 wahrscheinlich ein eigenes Kapitel widmen. Exponentiell steigende Infektionszahlen, erstmals mehr als 20.000 Infektionen pro Tag, eine steigende Anzahl von Todesopfern und ein erneuter Lockdown, um die wuchtige zweite Welle zu brechen – eine Kumulation schlechter Nachrichten, die einen schweren Schatten auf den November werfen. Wäre da nicht der 9. November, seit jeher Deutschlands Tag für Historisches, im Guten wie im Bösen. Die Nachricht, dass verschiedene Impfstoffe mit einer hohen Wirksamkeit potentiell zur Verfügung stehen, hat stimmungsmäßig den November 2020 aufgehellt.

Gerade jetzt für die Patienten da sein

Die Corona-Krise ist deshalb mitnichten vorüber. Aber erstmals sehen die Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt Licht am Ende des Tunnels. Paradoxerweise ist die aktuelle Phase gerade deshalb besonders gefährlich für die öffentliche Gesundheit. Denn die optimistischen Projektionen in die Zukunft überblenden die enormen Herausforderungen in der Gegenwart. Deswegen sind alle Medizinerinnen und Mediziner in einer besonderen Pflicht, gerade jetzt für ihre Patientinnen und Patienten da zu sein und sie weiterhin konsequent über die Gefahren von Covid-19 aufzuklären. Denn bisher ist niemand geimpft, aber immer mehr werden infiziert.

Praxen helfen, die zweite Welle zu überstehen

Obwohl die Zahnarztpraxen nicht unmittelbar vom Lockdown betroffen sind, spüren die Zahnärztnnen und Zahnärzte die Folgen der steigenden Infektionszahlen. Die Menschen scheuen den Zahnarztbesuch, erneut ist mit Einbußen zu rechnen. Das trifft viele Praxen, die noch mit den Folgen des ersten Lockdowns zu kämpfen haben, hart. Bund und Länder haben mit ihren Hilfen und dem Kurzarbeitergeld vielen Praxen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Existenzgrundlage gesichert. Um die flächendeckende zahnärztliche Versorgung zu sichern, müssen die Zahnarztpraxen aber auch die zweite Welle überstehen, sonst waren alle bisherigen Aktivitäten vergeblich.

Klares Signal: Zahnarztpraxen waren und sind sicher

Wichtig ist, jetzt das klare Signal zu setzen, dass die Zahnarztpraxen nicht nur offen, sondern auch sicher sind und schon immer waren. Weder für unsere Patientinnen und Patienten, noch für die Teams in unseren Praxen bestehen erhöhte Infektionsrisiken, wenn die strengen Hygiene-Regeln eingehalten werden. Es hat seit Ausbruch der Pandemie keine nennenswerten Infektionszahlen im Umfeld zahnärztlicher Praxen und Kliniken gegeben, weil die Zahnarztpraxen schon immer höchste Hygienestandards eingehalten haben.

Beschränkung auf Notfälle keine Option

Eine Beschränkung auf zahnmedizinische Notfälle, weil ohnehin weniger Patientinnen und Patienten kommen, ist keine Option. Die gesamte wissenschaftlich begründete Zahnmedizin ist essentielle Heilbehandlung und damit elementarer Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung. Es wäre das völlig falsche Signal, wenn Ärztinnen und Ärzte mitten in einer schweren Gesundheitskrise nicht mehr für ihre Patientinnen und Patienten da wären, egal ob Zahnarzt, Hals-Nasen-Ohren- oder Augenarzt.

Zahnmedizinische Behandlung dient nicht nur dem Mundraum

Es ist außerdem ein Trugschluss zu glauben, dass nur die Behandlung von akuten Notfällen notwendig ist. Es gibt Erkrankungen, die zwar nicht immer akute Probleme bereiten, deren Behandlung aber nicht unterbrochen werden darf. Es gilt auch während der Pandemie, Erkrankungen durch Vorsorge zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen, Beschwerden der Patientinnen und Patienten zu lindern oder die Verschlimmerung einer bestehenden Erkrankung auszuschließen. Hinzu kommt: Die zahnmedizinische Behandlung dient nicht nur dem Mundraum. Diesen wichtigen Zusammenhang machen wir mit unserer Kommunikationsoffensive #GesundAbMund deutlich und stärken damit die notwendige Aufklärung.

Noch nicht nachlassen

Wir haben jetzt fast ein Jahr Corona-Krise hinter uns. Es gibt gute Gründe, mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft zu blicken. Wir dürfen jetzt aber noch nicht nachlassen.

Wir danken Ihnen, dass Sie dieses Jahr der extremen Herausforderungen so professionell gemeistert haben! Wir haben im Hintergrund alles getan, um die Härten zumindest abzufedern, pragmatische Hilfsangebote zusammenzutragen und die Medien mit den echten Fakten aus der Zahnmedizin zu briefen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes und vor allem gesundes Weihnachten und für 2021 beste Gesundheit und Tatkraft!

Berlin, 27. November 2020

Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer
Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer

Titelbild: Der Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer (von links): Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident Dr. Peter Engel, Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz.

Quelle: Bundeszahnärztekammer Politik med.dent.magazin Praxisführung

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