0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1072 Aufrufe

Zahnärzteschaft in Westfalen-Lippe ist alarmiert und protestiert mit Resolution gegen Mittelkürzungen bei Parodontitistherapie

Jost Riekesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (links) und Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe

(c) Markus Mielek

Das von der Bundesregierung 2022 eingeführte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) fährt die Mittel für eine moderne Parodontitisversorgung unverantwortlich zurück. Damit kann der bestehende Behandlungs- und Nachsorgebedarf nicht therapiert werden, so die Zahnärzteschaft in Westfalen-Lippe.

Die Zahnärzteschaft in Westfalen-Lippe ist daher in großer Sorge: Diese Kürzungen bedeuteten eine massive Einschränkung der zahnärztlichen Versorgung für die Bevölkerung. Die Parodontitis sei eine echte Volkskrankheit und betreffe Millionen Bürgerinnen und Bürger, so die Zahnärzte. Auf dem größten deutschen Zahnmediziner-Kongress in Gütersloh haben sich Ende März zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Resolution direkt an Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach gewandt, um die unhaltbare drastische Budgetierung dieses Leistungskomplexes wieder aufzuheben.

Leistungen gekappt, die gerade erst eingeführt worden waren

Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, biem Unterzeichnen der Resolution.
Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, biem Unterzeichnen der Resolution.
Foto: KZVWL
Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL), erklärt: „Als Vertretung der Zahnärzteschaft in Westfalen-Lippe können wir diese Kürzungen des Behandlungsbudgets nicht akzeptieren. Sie gefährden die zahnärztliche Versorgung unserer Patienten, gerade bei der Behandlung von Parodontitis. Das GKV-FinStG kappt jetzt Leistungen, die nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft – und mit Blick auf eine künftige Entlastung der gesetzlichen Krankenkassen – erst im Juli 2021 eingeführt wurden. Das war ein echter Meilenstein in der zahnmedizinischen Versorgung. Und nicht mal 1,5 Jahre später werden die dafür notwendigen Mittel wieder gestrichen. Wir fordern die Politik auf, die Kürzungen bei der Parodontitistherapie zurückzunehmen.“

Vorsorge und Zahnerhalt besser und günstiger als Zahnersatz

Jost Riekesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, unterzeichnet die Resolution auf dem Zahnärztetag in Gütersloh.
Jost Riekesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, unterzeichnet die Resolution auf dem Zahnärztetag in Gütersloh.
Foto: KZVWL
Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, ergänzt: „Die strikte Budgetierung von zahnärztlichen Leistungen spart an der völlig falschen Stelle. Vorsorge und Zahnerhalt sind besser und günstiger als Zahnersatz. Überdies können durch eine moderne Parodontitis-Behandlung negative Auswirkungen bei Herz-Kreislauferkrankungen, beim Diabetes, beim Rheuma oder während der Schwangerschaften wirksam gemindert oder vermieden werden. Die Zahnärzteschaft protestiert geschlossen gegen diese fatale Sparpolitik auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten.“

Parodontitis muss man behandeln

„Im Erwachsenenalter gehen im Durchschnitt mehr Zähne durch eine Parodontitis verloren als durch Karies. Am Anfang verursacht Parodontitis keine Schmerzen, daher bemerken viele Betroffene die Erkrankung teilweise über Jahre nicht. Typische Symptome sind gerötetes, entzündetes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten und Mundgeruch sowie Zahnfleischrückgang, Zahnlockerungen oder gar Zahnverlust. Eine Parodontitis sollte daher immer behandelt werden. Aktuell ist laut aktueller Deutscher Mundgesundheitsstudie (DMS V) jeder zweite Erwachsene in unterschiedlicher Ausprägung von dieser gravierenden chronischen Erkrankung betroffen“, heißt es in der gemeinsamen Pressemeldung von Kammer und KZV Westfalen-Lippe.

 

Quelle: Zahärzteschaft Westfalen-Lippe Politik Praxis

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
26. Nov. 2024

Ausgezeichnete Aktion für pflegende Angehörige

1. Preis beim PraxisAWARD 2024 geht nach Sachsen-Anhalt
25. Nov. 2024

Lauterbachs „Revolution“ wird zum Trauerspiel

Von fehlenden Mathekenntnissen, geschassten Ministerinnen, Krankenhauspleiten und Risiken für die Praxen – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
25. Nov. 2024

Unsicherheit über Roll-out der „ePA für alle“

PVS-Anbieter müssen nicht zum 15. Januar 2025 alle Anwendungen für PVS bereitstellen – Lauterbach: alle bekommen ihre ePA
25. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
18. Nov. 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov. 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen