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Hohe Versorgungsqualität kann ungesunde Lebensweise der Bevölkerung nicht auffangen

Lieber Sport gucken als machen: Nur etwa die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland erfüllt die WHO-Empfehlung von mindestens 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche.

(c) Blackregis/shutterstock.com

Im internationalen Vergleich genießt die deutsche Bevölkerung einen außergewöhnlich guten Zugang zur medizinischen Versorgung. Mit kurzen Wartezeiten, einem breiten Leistungskatalog und niedrigen Zuzahlungen bietet das deutsche Gesundheitssystem beste Voraussetzungen. Wie eine neue Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) zeigt, belegt Deutschland im Gesamtranking der Indikatoren zum Versorgungszugang den Spitzenplatz unter zehn europäischen Vergleichsländern. Ein Beispiel: Innovative Arzneimittel stehen den Patienten im Durchschnitt bereits 47 Tage nach der Zulassung zur Verfügung – im EU-Durchschnitt sind es mit 474 Tagen mehr als ein Jahr Wartezeit.

Lebenserwartung unter europäischem Durchschnitt

Trotz dieser guten Versorgungsstruktur liegt die Lebenserwartung in Deutschland mit 81,2 Jahren unter dem EU-Durchschnitt von 81,5 Jahren und beispielsweise drei Jahre unter der in der Schweiz. Und trotz moderner Therapien liegt Deutschland auch bei der Krebssterblichkeit lediglich im EU-Durchschnitt. Die Ursachen liegen der Studie zufolge nicht im Versorgungssystem selbst, sondern in verbreiteten ungesunden Lebensweisen, die zu einem hohen Behandlungsbedarf und überdurchschnittlich vielen Arztbesuchen führen.

„Unser Gesundheitssystem gehört zweifellos zu den leistungsfähigsten in Europa“, erklärt Institutsleiter Dr. Frank Wild. „Aber eine weit verbreitete ungesunde Lebensweise führt dazu, dass die Lebenserwartung nicht höher ist. Das zeigt, dass eine gute Versorgung allein nicht ausreicht.“

Gesund leben? Deutschland schneidet EU-weit schlecht ab

30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland trinken mindestens einmal im Monat exzessiv Alkohol – deutlich mehr als im EU-Durchschnitt (19 Prozent). Nur etwa die Hälfte der Erwachsenen erfüllt die WHO-Empfehlung von mindestens 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche. 53 Prozent sind übergewichtig oder adipös. Auch die Ernährungsgewohnheiten schneiden im Vergleich schlecht ab: Beim Verzehr von Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten sowie beim Fett- und Zuckerkonsum gehört Deutschland zu den Schlusslichtern. Im Gesamtranking der gesundheitsrelevanten Lebensstilfaktoren belegt Deutschland unter den zehn betrachteten Ländern den letzten Platz.

„Wenn wir die Lebenserwartung steigern, die Beanspruchung des Gesundheitswesens reduzieren und damit gleichzeitig die Kosten im System langfristig stabil halten wollen, sollten wir gesundheitsbewusstes Verhalten gezielter fördern.“ erklärt Dr. Frank Wild.

Quelle: 
WIP-Analyse „Zugang zur Gesundheitsversorgung, Gesundheitszustand und Risikofaktoren. Das deutsche Gesundheitssystem im europäischen Vergleich“ 

Quelle: Wissenschaftliches Institut der PKV Nachrichten Menschen Politik

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