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Myofunktionsstörungen erfordern enge Zusammenarbeit von Logopäden und Zahnärzten

(c) proDente e.V./Kierzkowski

Die Initiative proDente informierte zum europäischen Tag der Logopädie am 6. März über die Zusammenarbeit von Logopäden mit Zahnmedizinern. „Zwanzig Zwerge machen Handstand, zehn im Wandschrank, zehn am Sandstrand“, tönt es aus der logopädischen Praxis. Anna ist sieben Jahre alt und es gelingt ihr noch nicht, das „S“ richtig auszusprechen. Der Zahnarzt hat eine beginnende Zahnfehlstellung festgestellt und zu einer kieferorthopädischen Behandlung geraten sowie eine begleitende logopädische Behandlung empfohlen.

Myofunktionsstörungen erkennen

„Bei der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung können Zahnärzte nicht nur feststellen, ob Zähne und Zahnfleisch gesund sind. Sie erkennen auch, ob die Mundmotorik bei Kindern altersgerecht entwickelt ist“, veranschaulicht Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente. „Dies ist insbesondere wichtig für die Sprachentwicklung bei Kindern.“ Denn nur wenn Atmen, Saugen, Kauen und Schlucken reibungslos ablaufen, können Kinder auch Sprechbewegungen richtig ausführen. Der reine Gesichtsausdruck reicht oftmals aus, um eine sogenannte Myofunktionsstörung bei Patienten zu entdecken: Offener Mund mit hängender Unterlippe, wenig Mimik oder eine träge Zunge beim Sprechen sind typische Anzeichen.

Zähne, Zunge und Muskulatur unterstützen uns dabei, Laute zu bilden und Worte korrekt zu formen. Funktioniert die Muskulatur nicht richtig, treffen Ober- und Unterkiefer bei geschlossenen Zähnen nicht stimmig aufeinander, haben die Zähne eine Fehlstellung oder liegt die Zunge falsch im Mund, kann dies Auswirkungen auf die Aussprache haben. Gleichzeitig führen falsche Schluckmuster und Schwächen der Mundmuskulatur dazu, dass sowohl die Ausformung des Kiefers als auch die Zahnstellung im Wachstumsprozess negativ beeinträchtigt werden. Ursache sind sogenannte myofunktionelle Störungen. Sie sollten interdisziplinär behandelt werden. Hierfür stimmen sich Zahnärzte und Kieferorthopäden bei ihrer Behandlung mit anderen Fachgruppen wie den Logopäden ab. Logopädische Behandlungsmaßnahmen begleiten und unterstützen eine kieferorthopädische Therapie. Während oder nach der logopädischen Therapie kann eingeschätzt werden, ob weitere kieferorthopädische Maßnahmen notwendig sind. Die Logopädie beschäftigt sich insbesondere mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen von Patienten.

Logopäden trainieren Mundmotorik

Zunächst gilt es, schädliche Gewohnheiten, die zu Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien führen können, abzustellen – so auch Schnuller oder Daumenlutschen abzugewöhnen. Dann können Logopäden mit einer myofunktionellen Therapie in ihrer Praxis beginnen. Die Behandlung trainiert die Muskulatur, baut falsche Schluckmuster ab und harmonisiert die Bewegungsabläufe im Mundraum. Neben dem Training in der Praxis für Logopädie sollten auch täglich Übungseinheiten zu Hause erfolgen. Denn schon wenige Minuten spielerisches Training täglich mit Pustespiel oder Schnalzlied fördern die Mundmotorik.

Quelle: Initiative proDente e.V. Kieferorthopädie Interdisziplinär Zahnmedizin

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