0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2075 Aufrufe

Deutsche Leberstiftung unterstützt Welt-Hepatitis-Tag am 28.Juli

Untersuchung der Leber mit Ultraschall.

(c) Deutsche Leberstiftung

Unter dem Motto „Hep can’t wait“ (Hepatitis kann nicht warten) findet am 28. Juli 2022 der von der World Hepatitis Alliance (WHA) global ausgerichtete Welt-Hepatitis-Tag als offizieller Gesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statt. Menschen auf der ganzen Welt werden dazu aufgerufen, aktiv zu werden und das Bewusstsein für Hepatitis-Virusinfektionen zu schärfen. Der engagierte Kampf gegen Virushepatitis, eine durch Viren verursachte Leberentzündung, ist eines der etablierten Aktionsfelder der Deutschen Leberstiftung. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages betont die Stiftung den akuten Handlungsbedarf und die Bedeutung von Tests und Therapien.
Abhängig vom Virustyp unterscheidet man derzeit Hepatitis A, B, C, D und E. Hepatitis-Viren rufen unterschiedlich schwere Leberentzündungen hervor, die spontan ausheilen oder wie bei den Hepatitiden B, C, D und E chronische Verläufe nehmen können. In diesen Fällen besteht die Gefahr weiterer schwerer Folge-Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs.

Die Leber – Kraftwerk des Körpers. Bild: Deutsche Leberstiftung
Die Leber – Kraftwerk des Körpers. Bild: Deutsche Leberstiftung

 

„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ – mit diesem bekannten Sprichwort lassen sich die Botschaften des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages umschreiben. Möglichst schnell müssen Aufklärungskampagnen, Screenings, Impfungen und optimierte Therapiezugänge realisiert werden. Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung betont, dass jedes weitere Aufschieben dieser Maßnahmen menschliches Leid und vermeidbare Todesfälle verursacht: „Chronische Virushepatitiden sind ein weltweites Problem: Schätzungen der WHO gehen davon aus, dass rund 296 Millionen Menschen mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert sind und etwa 58 Millionen mit dem Hepatitis C-Virus (HCV). Jedes Jahr sterben mehr als eine Million Menschen an den Folgen – die Virushepatitis ist damit eine der tödlichsten Infektionskrankheiten überhaupt. Bereits 2016 hat die WHO daher das Ziel ausgerufen, die Virushepatitis bis zum Jahr 2030 weltweit zu eliminieren. Wir haben hierfür exzellente medizinische Mittel. Mithilfe neuer antiviraler Therapien lässt sich die Hepatitis B nahezu nebenwirkungsfrei beherrschen, im Falle der Hepatitis C ist binnen weniger Wochen sogar eine vollständige Heilung möglich. Gegen die Hepatitis B steht zudem eine wirksame Impfung zur Verfügung, die gleichzeitig auch vor Hepatitis D (delta) schützt, da diese Erkrankung nur mit einer Hepatitis B gemeinsam vorkommen kann. Wir müssen den Kampf gegen Virushepatitis beschleunigen und unter anderem die Bedeutung von Impfungen, Tests und Behandlungen hervorheben.“

Screening auf Hepatitis B und C in Gesundheitsuntersuchung enthalten

Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern hinkt Deutschland bei der von der WHO gesetzten Zielerreichung hinterher. Doch es gibt auch in Deutschland positive Entwicklungen: Seit Oktober 2021 kann im Rahmen der „Gesundheitsuntersuchung“ (vormals „Check-up 35“) einmalig das Screening auf Hepatitis B und C in Anspruch genommen werden – dies war seit vielen Jahren eine Forderung der Deutschen Leberstiftung und weiterer Fachgesellschaften. Das Hepatitis-Screening soll dazu beitragen, die hohe Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen mit den beiden Hepatitis-Viren zu verringern und Betroffenen eine möglichst frühzeitige Behandlung anbieten zu können.

Virus ausrotten statt Leber transplantieren

Von einem weiteren deutschen Erfolg im Kampf gegen Virushepatitis berichtet Prof. Manns: „Wie wichtig die Ausrottung der Virushepatitis ist, lässt sich auch aus aktuellen Auswertungen des Deutschen Hepatitis C-Registers ableiten. Durch die Behandlungsmöglichkeiten ist der Bedarf an Lebertransplantationen aufgrund einer Hepatitis C dramatisch gesunken. Dies erhöht wiederum die Chance auf ein lebensrettendes Spenderorgan für diejenigen Patienten, deren Erkrankung nicht gut behandelt oder geheilt werden kann“, und er fordert für die Zukunft: „Speziell für vulnerable Gruppen wie beispielsweise Inhaftierte, Drogengebrauchende und Obdachlose, die durch die Gesundheitsuntersuchung weniger gut erreicht werden, brauchen wir Strategien, die den Menschen dort ein Testangebot machen, wo sie sich aufhalten. Diese Betroffenen zu erreichen, ist ein wichtiger Meilenstein für die Ausrottung der Krankheiten.“

 

Quelle: Deutsche Leberstiftung Interdisziplinär Nachrichten Menschen Bunte Welt

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
21. Nov. 2024

Der Beginn der „stillen Revolution“ in der Zahnheilkunde

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (1) – Prof. em. Dr. Dr. Werner Mörmann skizzierte Status und Zukunft
20. Nov. 2024

Überraschende Erkenntnisse zur Blutbildung

Forschende der Uni Mainz und des MPI decken vielversprechende Eigenschaften des Schädelknochenmarks auf
15. Nov. 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention
14. Nov. 2024

Zahnfleischgesundheit ist wichtiger Teil der Diabetesversorgung

EFP weist zum Weltdiabetestag am 14. November auf Verbindungen von Zahnfleischerkrankungen und Diabetes hin
8. Nov. 2024

Endo, Kronen-Wurzelfraktur, Kindergartenkinder und Ü50-KFO

Die Quintessenz Zahnmedizin 11/2024 zeigt Bandbreite der zahnmedizinischen Disziplinen und Patientengruppen
8. Nov. 2024

eVerordnung für Hilfsmittel direkt auf das Smartphone

Weiterer Baustein zur Digitalisierung des Gesundheitswesens – Kassen stellen Apps zur Verfügung
7. Nov. 2024

Ein Plus für Erweiterung und Neuausrichtung: AGK+

Namenserweiterung der AG Keramik steht für neue Aufgaben und Inhalte
6. Nov. 2024

Erkältung oder Grippe?

Ärztin Solveig Haw zu den Unterschieden, Symptomen und wann ein Arztbesuch nötig ist