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Dr. Juliane von Hoyningen-Huene und der Dentista e.V. organisieren die 1st Women Dentists‘ Leadership Conference am 11. Januar 2019 bei 7 Decades

Mit einer besonderen Premiere wartet der Quintessenz-Jubiläumskongress „7 Decades of Quintessence Publishing – 7 Decades of Experience“ vom 10. bis 12. Januar 2019 im Estrel-Hotel in Berlin auf: Am Freitag, 11. Januar, treffen sich engagierte Zahnärztinnen und Zahnärzte aus vielen Ländern zur 1st Women Dentists‘ Leadership Conference. Organisiert wird die Conference vom Dentista-Verband und Dr. MSc Juliane von Hoyningen-Huene. Im Interview gibt sie Auskunft zu Idee und Höhepunkten der Veranstaltung.

Frau Dr. von Hoyningen-Huene, welche Idee steht hinter der Conference im Januar in Berlin?

Dr. MSc Juliane von Hoyningen-Huene: Vor zehn Jahren war ich zum ersten Mal beim Kongress der World Dental Federation, der FDI, und verfolge seitdem die Arbeit von Women Dentists Worldwide, einer Sektion des FDI. WDW hat bei den FDI-Kongressen immer tolle Foren mit wunderbaren Vorträgen. Leider sind diese tollen Zahnärztinnen oft nicht die Delegierten ihrer Länder, sondern nur „Anhängsel“ der Landesdelegationen.


Dr. MSc Juliane von Hoyningen-Huene, Berlin, ist Mitglied im Vorstand der Zahnärztekammer Berlin und im Vorstand des Dentista e.V. (Foto: Dentista)

Lange war ich der Meinung, dass Zahnärztinnen schon automatisch in politische und wissenschaftliche Führungspositionen gelangen müssten, da wir anteilig immer mehr werden. Nach inzwischen 15 Jahren in der Standespolitik muss ich leider sagen, dass es kaum Veränderungen gibt. Als Mitglied im Kammervorstand Berlin, wo ich durch den FVDZ ein Amt bekleide, sind wir dahingehend sehr fortschrittlich mit jungen Kolleginnen und Kollegen, die aktive Politik machen. Das sollte überall der Fall sein.

Es fehlt an Vorbildern, an Zahnärztinnen, denen andere Kolleginnen nacheifern möchten –genau diese Frauen stehen am 11. Januar auf dem Podium und ich hoffe, sie inspirieren das Publikum. Mich hat besonders Dr. Michéle Aerden aus Belgien beeindruckt, sie war die erste FDI-Präsidentin und ich freue mich, dass sie unserer Einladung nach Berlin folgen wird.

Immer noch ein Ost-West-Gefälle

Manchmal scheint es, die mitunter alarmistische Diskussion über die steigende Zahl von Frauen im Zahnarztberuf ist ein sehr deutsches Thema. Sie sind auch international viel unterwegs und standespolitisch aktiv – welche Rolle spielt das Thema Frauen in der Zahnmedizin aus Ihrer Sicht in anderen Ländern?

von Hoyningen-Huene:  Grundsätzlich gibt es da immer noch ein Ost-West-Gefälle, auch international. Ich selbst bin in Ostdeutschland geboren und für mich ist es völlig normal, dass viele Zahnärztinnen praktizieren. Das ist aber nur möglich, wenn die passenden Kinderbetreuungsstrukturen gegeben sind und dies mit der Praxistätigkeit vereinbar ist. Es ist ein schmaler Grat zwischen zahnmedizinischem und familiärem Betreuungsauftrag.

In Japan ist der soziale Druck übrigens noch viel größer als hier in Deutschland, dort gibt es kaum Kinderbetreuung und wenn man als Frau eine Haushaltshilfe hat, gibt man es am besten nicht öffentlich zu.

Genau dafür brauchen wir einen solchen Kongress. Ich fühle mich als Zahnärztin viel eher inspiriert von einer Frau, die auf der Bühne ehrlich erzählt, wie sie ihren Spagat schafft, als von einer Präsentation mit nichts als Hochglanzfotos.

„Was ist unser Antrieb?“

Sie stellen im Programm ganz klar die Zahnärztin als Führungskraft und Unternehmerin heraus – es geht nicht um „Zahnmedizin für Frauen“. Auch die Vortragsthemen sind durchaus knackig formuliert. Was erwartet die Teilnehmerinnen – und Teilnehmer?

von Hoyningen-Huene: Wie schon gesagt, wir brauchen Vorbilder, besonders in Wissenschaft und Politik. Man sagt doch so schön: Männer sind anders, Frauen auch. Das gilt auch für die Art des Führungsstils. Außerdem haben mich TED-Vorträge sehr inspiriert, ich wollte lieber 16 wunderbare Beispiele aus aller Welt einladen, die dann in 20 Minuten auf den Punkt bringen, was sie antreibt. Denn darum geht es: Was ist unser Antrieb? Wenn dies von unseren Referentinnen an die Teilnehmerinnen – und natürlich auch Teilnehmer – transportiert werden kann, hat der Tag schon viel erreicht.

Die 1st Women Dentists‘ Leadership Conference findet am Freitag, 11. Januar 2019, im Estrel-Hotel in Berlin im Rahmen des großen internationalen Jubiläumskongresses „7 Decades of Quintessence Publishing“ statt. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter www.7decades.com.


Was sollen die Besucher der Conference im Idealfall mitnehmen? Und welche Signale möchten Sie mit dieser ersten Veranstaltung setzen?

von Hoyningen-Huene: Es werden natürlich auch einige wissenschaftliche Inhalte geboten und praxisrelevante Themen. Besonders ist, dass wir Zahnärztinnen aller Altersstufen als Referentinnen eingeladen haben, die so unterschiedliche Tätigkeitsfelder repräsentieren wie nur möglich. Ich denke, besonders jungen Kolleginnen finden dort ein Vorbild für ihre Zukunft, wenn sie dafür offen sind.

Es wird zum Beispiel immer behauptet, Frauen können und wollen keine Chirurgie machen. Wir haben Chirurginnen unter anderem aus Indien, Portugal und Israel eingeladen, die den Gegenbeweis antreten werden. Auch alternative oder ergänzende Tätigkeitsfelder wie die Dentalindustrie oder die Standespolitik werden vertreten sein, und wenn nur die eine oder andere Zahnärztin danach denkt „das könnte ich auch“, haben wir viel erreicht.

„Das wichtigste Signal: Wir sind präsent“

Außerdem habe ich festgestellt, dass es oft schwierig ist, sich zu vernetzen. Wir Frauen haben – insbesondere, wenn wir kleine Kinder haben –, wenig Zeit, uns Unterstützer zu suchen, einfach präsent zu sein. Dabei gibt es so viele tolle Organisationen wie Dentista, inzwischen auch den Verband der Zahnärztinnen, Leading Ladies in Dentistry, Women Dentists Worldwide und natürlich auch geschlechterübergreifende Organisationen.

Menschen unterstützen andere Menschen, die ihnen erstens ähnlich sind und die zweitens präsent sind. Da ist es nicht verwunderlich, dass Männer andere Männer nachziehen, das sind unterbewusste Entscheidungen. Daher ist das wichtigste Signal: Wir sind präsent. Solange es noch so wenige Professorinnen und keine Kammerpräsidentinnen gibt, muss es noch Veranstaltungen wie diese geben.

„Es ist wunderbar, dass die Conference parallel zu 7 Decades stattfindet“

Warum sollen Zahnärztinnen – und Zahnärzte – zur Conference nach Berlin kommen? Und lohnt sich der Besuch auch für Studierende?

von Hoyningen-Huene: Es ist wunderbar, dass die Conference parallel zu 7 Decades stattfinden wird, so ist für alle Geschmäcker etwas dabei. Die Leadership Conference ist ein neues Format und ich bin sicher, es trifft den Zeitgeist. Es geht in der Berufsausübung eben nicht nur darum, Geld zu verdienen und Patienten erfolgreich zu behandeln. Es geht auch darum, wie es uns selbst dabei geht. Wir wollen als Führungsperson – ob in Praxis oder einem anderen Betätigungsfeld – authentisch sein, und ich denke, das können wir am besten, wenn wir genau in uns hineinhören, wie wir arbeiten wollen, was uns antreibt.

Wenn man sich diese Fragen schon als Student oder Studentin stellt, umso besser. Denn dann kann man gezielt darauf hinarbeiten. Dies geht aber am besten über Vorbilder.

Natürlich kann so ein Vorbild auch die perfekte Veneer-Versorgung sein, die ich selbst anfertigen möchte. Wir bieten Lebens- und Arbeitsmodelle, und wir möchten mithilfe der Teilnehmer bei den Diskussionsrunden Forderungen für eine bessere Berufsausübung formulieren – nicht nur für Zahnärztinnen.

Auf was freuen Sie sich – bei allem Stress mit der Vorbereitung – besonders?

von Hoyningen-Huene: Ich freue mich besonders darauf, all diese wunderbaren Frauen einmal zusammen in einem Saal zu vereinen. Besonders freue ich mich auf Dr. Vesna Barac Furtinger, die WDW-Präsidentin, Dr. Kathy Kell, aktuell FDI-Präsidentin und natürlich Dr. Michéle Aerden, die erste Frau an der Spitze der FDI. Diese Frauen sind standespolitische Vorbilder weltweit.

Ich freue mich auch darauf, dass Dr. Peter Engel (BZÄK-Präsident) zur Eröffnung kommt. Ich habe richtig Herzklopfen, wenn ich daran denke, dass all diese Zahnärztinnen, die sich vorher teilweise noch nicht kannten, nun endlich in Berlin zusammenkommen werden.

Titelbild: Miceking/Shutterstock.com
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