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Interview mit Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee zu seinem Workshop beim Osteology Symposium im Mai in Düsseldorf

PD Dr. Dr. Markus Schlee

Mit ganz neuer, frischer Location im „Rheinriff“ und einem Kongressprogramm mit vielen praktischen Elementen geht das nationale Osteology Symposium Anfang Mai 2025 in Düsseldorf an den Start. Am vorgeschalteten Workshoptag ebenso wie am wissenschaftlichen Symposium am Samstag teilt Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee seine Expertise mit den Teilnehmenden; sein Workshop war als erster schon weit im Vorfeld vollends ausgebucht. In einem Interview spricht er über den Workshop und die dort vorgestellte Technik- und Materialienkombination.
 

Bei Ihrem Workshop geht es um die Schirmschraubentechnik – so neu ist die aber doch nicht?

PD Dr. Dr. Markus Schlee: Also, zunächst einmal muss nicht zwingend immer etwas Brandneues präsentiert werden. Es geht ja auch darum, ein etabliertes Protokoll einzuüben, und die Teilnehmer auch an der eigenen Lernkurve und den Erfahrungen bei der Vorgehensweise teilhaben zu lassen. Neu ist hier aber in jedem Fall die Kombination der Schirmschrauben- oder Tentpole-Technik mit Regenfast, also einer Kombination aus Hyaluronsäure und Polynukleotiden.

Hyaluronsäure hat sich in den letzten Jahren durchaus etabliert – worin liegt das Besondere in einer Kombination mit Polynukleotiden, wie ist deren Wirkungsweise und was passiert genau im Zusammengehen von beiden?

Schlee: In der besonderen Kombination von Hyaluronsäure mit Polynukleotiden und Mannitol wie bei Regenfast, welches von Geistlich angeboten wird, erwarten wir uns synergetische Effekte in der Regeneration. Dadurch, dass durch die verschiedenen Inhaltsstoffe unterschiedliche Gewebezellen, die allesamt in den Regenerationsprozessen von Hart- und Weichgewebe wichtig sind, stimuliert werden, geht man von einem ganzen Konzert förderlicher Effekte auf die Regeneration aus.

Das hört sich doch so weit prima an – wieso betiteln Sie Ihren Vortrag im Symposium zum selben Thema dann mit ,Hype or Hope´?

Schlee: Mir persönlich ist da aktuell die Studienlage einfach noch zu dürftig. Wir haben verschiedene Darreichungen der HA, mal quervernetzt, oder hier in der Kombination mit Polynukleotiden und Mannitol, was die Quervernetzung ersparen soll. Die klinischen Ergebnisse und Beobachtungen sind so weit auch tatsächlich vielversprechend, aber so richtig wissenschaftlich untersucht sind diese Prozesse noch nicht. Wir wissen also nicht wirklich, wo und warum die eine Kombination eventuell besser funktioniert als die andere Darreichung. Nachdem Geistlich ein traditionell fest in der wissenschaftlichen Forschung und Evidenz verankertes Unternehmen ist, vertraue ich aber darauf, dass wir in diesem Bereich bald solide Studien auf den Weg bringen werden. So lange frage ich aber gern noch etwas provokativ, ob wir hier mit einem Hype oder tatsächlich einem für die Regeneration zukunftsträchtigen und evident erfolgreichen Konzept zu tun haben. Ein Studienansatz wäre allein zu überprüfen, ob die Schirmschraubentechnik in Kombination mit dem neuen Regenfast wirklich messbar schnellere und langfristig bessere Ergebnisse zeigt als ohne.
Eine andere Frage ist die Resorptionszeit der Hyaluronsäure. Brauchen wir eine schnelle oder eher langsame Resorption der Materialien – und ist die Antwort auf diese Frage eventuell sogar völlig unterschiedlich bei spezifischen Indikationen oder Defektbereichen? Sie sehen, es gibt wissenschaftlich noch einiges zu tun.

Wo liegen nach Ihren klinischen Beobachtungen für Anwenderin und Anwender die Vorteile in der Klinik?

Schlee: Anwenderin und Anwender sehe ich da eher nachrangig, die sind meist ja allein begeistert, wenn ein Material gut zu handhaben ist. Für unsere Patientinnen und Patienten aber geht es heute immer mehr um eine möglichst beschleunigte Regeneration. Wie wir eine solche herbeiführen können, ohne gleichzeitig faule Kompromisse bei der Qualität der Gewebe eingehen zu müssen, ist eine der Fragen der Zeit. Wenn wir hierfür standardisierte Protokolle entwickeln können, wäre es für die Patienten, und damit natürlich letztlich auch für die Kolleginnen und Kollegen, ein großer Nutzen. Genau dafür benötigen wir belastbare Evidenz und solide Studien.

 

Quelle: Nationales Osteology Symposium Fortbildung aktuell Implantologie Chirurgie Zahnmedizin

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