Den Gang zum Zahnarzt empfinden die wenigsten als angenehm. Aber er lohnt sich: Karies, Parodontitis und völlige Zahnlosigkeit gehen immer weiter zurück. Die Zahngesundheit ist in Deutschland so gut wie noch nie, wie die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie berichtet. Und das der Kariesrückgang in der Bevölkerung bis heute als Paradebeispiel für gelungene medizinische Prophylaxe gilt, ist dem Engagement vieler Zahnärzte zu verdanken.
Am 6. März ist „Tag des Zahnarztes“ – die Gelegenheit also, um dieser Berufsgruppe dafür zu danken, dass die Zahngesundheit hierzulande so gut ist wie nie, so die Pressestelle des Universitätsklinikums Regensburg (UKR).
Am UKR engagieren sich Ausbilder und Studierende täglich aufs Neue für eine optimale zahnmedizinische Versorgung in Gegenwart und Zukunft. „Als Zahnarzt kann ich Krankheiten vorbeugen oder sie dadurch heilen, dass ich die richtige Diagnose stelle und die passende Therapie wähle. Gleichzeitig verbessere ich mit funktionellen und ästhetischen Versorgungen die Lebensqualität vieler Menschen“, sagt einer, der es wissen muss: Nima Motewasselin studierte zehn Semester Zahnmedizin in Regensburg und steckt gerade mitten im Staatsexamen, der letzten Hürde auf dem Weg zur zahnmedizinischen Approbation.
Traumberuf Zahnarzt
Das Zahnmedizinstudium ist äußerst anspruchsvoll. Neben theoretischen Kenntnissen in Anatomie oder Biochemie stehen für die Studierenden viele Praxisstunden im zahntechnischen Labor oder am künstlichen Patienten auf dem Lehrplan. Unter den Abiturienten ist der Studiengang dennoch begehrt. Nur die besten ergattern einen Studienplatz. Am UKR lassen sich derzeit rund 470 junge Männer und Frauen zum Zahnarzt ausbilden. „An der klinischen Ausbildung hat mir am meisten gefallen, dass man sehr intensiv betreut wird, trotzdem aber relativ schnell eigene Entscheidungen treffen kann. Wenn der Patient zufrieden ist, freut mich das mehr als eine bestandene Klausur“, plaudert Irene Stancev, eine der vielen Kommilitoninnen Nima Motewasselins, aus dem Nähkästchen. Mittlerweile beträgt der Frauenanteil im Studium rund 66 Prozent. Der „Tag des Zahnarztes“ könnte in naher Zukunft in den „Tag der Zahnärztin“ umbenannt werden.
Übung macht den Meister
Schon nach drei Jahren Studium sitzen den Zahnmedizinstudierenden unter Aufsicht und Anleitung erfahrener Zahnärzte, Oberärzte und Professoren leibhaftigen Patienten gegenüber, die sich von ihnen mit größter Sorgfalt versorgen lassen. „Einer meiner Patienten hatte früher große Angst vor dem Zahnarzt. Seitdem er bei mir zur Zahnreinigung war, möchte er nur noch hier behandelt werden. Seine Mundhygiene hat sich wahnsinnig gebessert, weil er die ‚Arbeit‘, die wir geleistet haben, bewahren möchte“, berichtet Stancev. Nach fünf Jahren Studium verlassen Irene, Nima und rund 40 weitere Kommilitonen das UKR als berufsfertige Zahnärzte, die sofort in einer Praxis Patienten behandeln können. „Damit am UKR aus Abiturienten Zahnärzte werden, zeigen nicht nur die Studierenden, sondern auch die Professoren, Ober- und Assistenzärzte vollen Einsatz. Ihnen allen gilt besonders am ‚Tag des Zahnarztes‘ gebührender Dank dafür, dass die Zahngesundheit in Deutschland im internationalen Vergleich Spitzenpositionen erreicht“, würdigt Professor Dr. Dr. Torsten E. Reichert, Dekan der Fakultät für Medizin, seine Kollegen.
Und die, die es geschafft haben? Am Universitätsklinikum Regensburg versorgen rund 50 Zahnärzte in den Polikliniken für Kieferorthopädie (Direktor: Prof. Peter Proff), Zahnärztliche Prothetik (Direktor: Prof. Gerhard Handel) und Zahnerhaltung und Parodontologie (Direktor: Prof. Wolfgang Buchalla) sowie in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Prof. Torsten E. Reichert) alle nur denkbaren Patientenfälle auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Von der professionellen Zahnreinigung über das Setzen von Implantaten bis hin zur aufwändigen Diagnostik in der Materialunverträglichkeits-Sprechstunde wird das gesamte zahnmedizinische Leistungsspektrum angeboten. Möglich machen dies moderne Behandlungsbereiche und OP-Systeme, mit denen qualitativ hochwertige und technisch aufwändige Diagnose- und Therapieverfahren durchgeführt werden können. Behandeln lassen können sich am UKR alle interessierten Patienten nach vorheriger Terminvereinbarung und ohne Überweisung durch den Hauszahnarzt. Eine Behandlung durch Studierende erfolgt kostenermäßigt.
Neben der Patientenversorgung gehören aber auch Wissenschaft und Lehre zum Auftrag des UKR. In der Zahnmedizin wird hier zum Beispiel an den Auswirkungen der oralen Bakterienbesiedlung auf die Mundgesundheit, an neuen Werkstoffen, an der via CAD/CAM realisierten computergesteuerten Fertigung von Zahnersatz und auch an Therapien für Krebserkrankungen im Kopfbereich geforscht. Deutschlandweit gehört die Zahnarztschmiede von Ostbayern in Forschung und Lehre zur Spitzengruppe, was sich regelmäßig in den hervorragenden Platzierungen zum Beispiel im CHE-Hochschulranking zeigt.