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Gemeinsam ein Zeichen setzen für Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft

Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Institute verlassen auf einen Schlag die Plattform „X“.

(c) HHU/Paul Schwaderer

Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen möchten ein Zeichen setzen und verkünden am 10. Januar gemeinschaftlich, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Der Rückzug ist Folge der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen: Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs.

Die Initiative für diese Aktion ging von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) aus. „Die Entwicklungen auf X zeigen, dass die Plattform ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht wird, einen fairen und demokratischen Diskurs zu fördern. Als wissenschaftliche Institutionen können wir dies nicht hinnehmen,“ erklärt Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Austritt unterstreicht Einsatz für faktenbasierte Kommunikation

Die Veränderungen der Plattform X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für die beteiligten Organisationen unvertretbar. Der Austritt der Institutionen unterstreicht ihren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte. Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben.

Auch einige Institutionen, die ihre Aktivitäten auf der Plattform bereits eingestellt haben, unterstützen den gemeinsamen Appell und bekräftigen damit die Bedeutung einer offenen und konstruktiven Diskussionskultur. Diese Entscheidung betrifft ausschließlich die X-Accounts der beteiligten Institutionen und nicht ihre Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle. Im Lichte der jüngsten Ereignisse werden sie die Entwicklung der Plattformen und ihrer Algorithmen weiterhin aufmerksam beobachten.

Die HHU bleibt nach eigenen Angaben im Gespräch und in Kontakt mit ihren Followern – auf vielen weiteren Social Media-Plattformen. Als direkten Ersatz für das ehemalige Twitter empfiehlt die Stabsstelle Presse und Kommunikation Bluesky .

Die beteiligten Institutionen nach dem Stand vom 10. Januar:

  • Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
  • Bauhaus-Universität Weimar
  • Berliner Hochschule für Technik
  • Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Deutsche Ornithologische Gesellschaft
  • Deutsche Sporthochschule Köln
  • Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
  • Fachhochschule Dortmund
  • FernUniversität in Hagen
  • Freie Universität Berlin
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Goethe-Universität Frankfurt
  • HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
  • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Hochschule Anhalt
  • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
  • Hochschule Darmstadt
  • Hochschule der Bildenden Künste Saar
  • Hochschule für Musik und Theater Hamburg
  • Hochschule für Philosophie München
  • Hochschule Furtwangen
  • Hochschule München
  • Hochschule Neubrandenburg
  • Hochschule Osnabrück
  • Hochschule RheinMain
  • Hochschule Ruhr West
  • Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
  • Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
  • Humboldt-Universität zu Berlin
  • Institut für Vogelforschung
  • Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Justus-Liebig-Gesellschaft
  • Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
  • Kirchliche Hochschule Wuppertal
  • Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung
  • Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
  • Medizinische Universität Innsbruck
  • Philipps-Universität Marburg
  • RWTH Aachen
  • Technische Hochschule Georg Agricola
  • Technische Hochschule Köln
  • Technische Universität Braunschweig
  • Technische Universität Darmstadt
  • Technische Universität Dresden
  • Universität Bamberg
  • Universität Bayreuth
  • Universität des Saarlandes
  • Universität der Künste Berlin
  • Universität Duisburg-Essen
  • Universität Erfurt
  • Universität Greifswald
  • Universität Heidelberg
  • Universität Innsbruck
  • Universität Münster
  • Universität Potsdam
  • Universität Siegen
  • Universität Trier
  • Universität Ulm
  • Universität Würzburg
  • Universität zu Lübeck
  • Westsächsische Hochschule Zwickau

 

Die Friedrich-Willhelms-Universität Bonn antwortete auf Nachfrage von Quintessence News:  „... die Universität Bonn hat X (noch) nicht verlassen, aber bis auf Weiteres alle Aktivitäten dort eingestellt. Die interne Diskussion über einen möglichen eXit wird derzeit noch in den Gremien (Rektorat, Senat und Hochschulrat) geführt.“

Auch die DFG verlässt Plattform X

Am 14. Januar verkündete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), dass sie vor dem Hintergrund der allgemein bekannten Entwicklung die Plattform X, vormals Twitter, verlässt. Die Präsidentin der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Einrichtung für die Selbstverwaltung der Wissenschaft in Deutschland, Professorin Dr. Katja Becker, erklärt hierzu:

„Wissenschaft lebt von Freiheit, Weltoffenheit und Toleranz in einer demokratischen Gesellschaft und kann selbst in vielfacher Weise zu diesen beitragen. Ihre verbindende Kraft ist umso wichtiger, je mehr das pluralistische Miteinander Anfechtungen ausgesetzt ist. Aus diesem Grunde waren wir lange davon überzeugt, dass es gut und richtig ist, auch auf der Plattform X, vormals Twitter, aktiv zu sein: Um unseren wie auch anderen Zielgruppen den Wert einer freien, erkenntnisgeleiteten und faktenorientierten Wissenschaft zu zeigen und um auch auf diese Weise zu einer offenen und vielfältigen Meinungsbildung beizutragen. Dies war bereits nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk zunehmend schwieriger geworden, da die Plattform in den vergangenen Monaten zu einem immer wissenschaftsferneren Umfeld geworden ist. Zusammen mit den jüngsten tages- und parteipolitischen Äußerungen auf X ist nun für uns die rote Linie überschritten. Sie sind auch Angriffe auf die Werte, für welche die DFG steht und für die sie sich intensiv engagiert.“

Weiter betont Becker: „Mit unserem Austritt setzen wir ein klares Zeichen gegen die Verbreitung von Fake News und die politische Instrumentalisierung von Social Media, so wie es immer mehr Personen und Einrichtungen aus der Wissenschaft und allen gesellschaftlichen Bereichen tun. Zugleich sind wir weiter sehr an einer offenen und vielfältigen Meinungsbildung in den Social Media interessiert und werden uns dafür auch aktiv einsetzen. Deshalb wollen wir unser Engagement auf anderen und auch zusätzlichen Kanälen wie Bluesky und LinkedIn ausbauen. Unsere konkreten Aktivitäten werden dabei von der weiteren Entwicklung der einzelnen Plattformen und nicht zuletzt, so etwa bei Instagram, von der dahinterstehenden Governance bestimmt werden.“

 

Quelle: HHU Düsseldorf Zahnmedizin Bunte Welt Nachrichten

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