Auch die 4. Gemeinschaftstagung der DGZ und der 5. DGZ-Tag der Wissenschaft/Universitäten mussten in diesem Jahr mit einem wissenschaftlichen Kurzvortragsprogramm in den virtuellen Raum ausweichen. Vom 26. bis 28. November 2020 wurden und werden in verschiedenen Sessions eine Fülle aktueller Themen in Vorträgen und Präsentationen aufbereitet. Wie die Tagung, zogen auch die traditionell an diese Veranstaltungen angeschlossenen Preisverleihungen ins Internet.
Gleich am ersten Kongresstag, der dem 5. DGZ-Tag der Wissenschaft/Universitäten mit zahlreichen sehr interessanten Kurzvorträgen gewidmet war, wurden die diesjährigen Empfänger der DGR²Z-Forschungsförderung bekannt gegeben. Vier junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dürfen sich über die Unterstützung für ihre Projekte freuen.
Zwei Forschungspreise ausgelobt
Vergeben werden von der DGR²Z zwei Forschungs-Grants zur Förderung der Forschung in der restaurativen und regenerative Zahnerhaltung: Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte DGR²Z-Kulzer-Start-Förderpreis richtet sich an junge, nicht promovierte Mitarbeiter an Universitäten, Doktoranden in ihrer Promotionsphase oder Studierende mit Promotionsabsichten. Der mit insgesamt 25.000 Euro ausgestattete DGR²Z-GC-Grant richtet sich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere. In diesem Jahr wurden bei beiden Forschungspreisen zwei Preisträger ausgewählt, wobei nicht nach einen 1. oder 2. Preis unterschieden wird, sondern beide Preise als gleichwertig gelten sollen. Von den Preisträgern beider Förderpreise wird erwartet, dass sie nach Abschluss ihrer Arbeiten einen Vortrag bei einer Jahrestagung der DGZ beziehungsweise DGR2Z halten und damit die Fachwelt an den Ergebnissen unmittelbar teilhaben lassen.
Situation für Forschung und Lehre nicht einfach
„Wir freuen uns sehr, auch unter diesen besonderen Bedingungen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fördergeldern aus unserem Forschungsförderungsprogramm unterstützen zu können. Die Situation an den Universitäten ist derzeit für Forschung und Lehre nicht einfach, jede Hilfe ist daher besonders willkommen“, so Prof. Wolfgang Buchalla, Präsident der DGR²Z, zur diesjährigen Preisverleihung der Forschungsgrants. „Besonders wertvoll aus unserer Sicht ist neben der Unterstützung der Forschungsvorhaben gerade auch den akademischen Werdegang der Antragsteller zu fördern und damit unser Fach insgesamt voranzubringen. Ein besonderer Dank gilt den Unternehmen Kulzer und GC, die diesen Forschungspreis in diesem Jahr erneut großzügig unterstützen. Wir freuen uns sehr über die konstruktive und angenehme Zusammenarbeit, die es uns möglich macht, wichtige Forschungsarbeiten zu fördern und unseren Fachbereich insgesamt voranzubringen.“
Neue Füllungswerkstoffe und CAD/CAM-Restaurationen im Fokus
Eine Förderung aus dem DGR2Z-Kulzer-Start, ausgestattet mit 7.000 Euro, geht an Lisa Greinsberger von der LMU in München für das Forschungsvorhaben: „Biokompatibilitäts- sowie Plaqueakkumulationsprüfung neuartiger bioaktiver Füllungswerkstoffe“. Sie will in der Studie untersuchen, ob neue Füllungswerkstoffe mit bioaktiven Komponenten die Biofilmbildung hemmen, ohne dabei negative Effekte auf humane Zellen zu zeigen.
Clemens Lechte von der Universität Göttingen erhält 3.000 Euro für eine retrospektive klinische Studie mit dem Titel „Klinische Performance von CAD/CAM-gefertigten Keramik-Teilrestaurationen – ein Vergleich zwischen Studierenden und Zahnärzten”. Seine Untersuchung soll Erkenntnisse über das klinische Verhalten keramischer CAD/CAM-Restaurationen in Abhängigkeit von der Erfahrung der Anwender bringen. Erfreulicherweise habe es auch in diesem schwierigen Jahr viele Anträge von Studierenden von hoher Qualität gegeben, so Prof. Buchalla mit einem Dank an die Gutachter, die in der Auswahl tätig waren.
Gerade junge Forscher vor Finanzierungsproblemen
Dr. Janine Schweppe, Global Scientific Affairs Manager Direkte Restaurationen bei Kulzer, gratulierte den Preisträgern. Nur mit stetiger Forschung werde die Mundgesundheit der Patienten verbessert, und ohne neue wissenschaftliche Erkenntnisse würde es auch in der Industrie keine neuen Produkte und Verbesserungen geben. Kulzer sei es daher ein Anliegen, die Zukunft der Wissenschaft zu unterstützen, denn gerade junge Wissenschaftler stünden für ihre Forschungsprojekte oft vor Finanzierungsproblemen. „Vielleicht ist Ihr jetzt ausgezeichnetes Projekt ja der erste Schritt in eine lange und erfolgreiche wissenschaftliche Karriere“, so Schweppe an die Preisträger.
Viele Anträge für den DGR²Z-GC-Grant
Mit dem DGR²Z-GC-Grant werden in diesem Jahr zwei junge Wissenschaftler gefördert. Bewerben können sich dafür Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler direkt nach der Promotion bis maximal fünf Jahre nach der Habilitation. Erfreulicherweise waren auch für diese Forschungsförderung in diesem Jahr wieder zahlreiche Anträge eingegangen, aus denen nach einem Gutachterverfahren zwei ausgewählt werden konnten. Dies sei ebenfalls aufgrund der hohen Qualität aller Anträge keine einfache Aufgabe gewesen, so Prof. Buchalla. Er dankte auch hier den eingebundenen Gutachtern noch einmal für ihre Arbeit.
Reparaturfähigkeit von Restaurationen mit Kompositen
Mit 18.000 Euro Fördersumme wird die Arbeit von Dr. Sebastian Soliman gefördert. Er ist an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Würzburg tätig und wird sich in seiner Studie „Repairability of indirect malleable composite and CAD/CAM materials“ mit der Frage befassen, wie sich unterschiedliche Restaurationsmaterialien am dauerhaftesten mit Komposit reparieren lassen.
Modifizierte Phosphorsäure für besseren Haftverbund zum Dentin
Dr. Samira Niemeyer ist an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Universität Bern tätig. Sie erhält 7.000 Euro Fördersumme für ihre Studie: „Development of a new modified phosphoric acid with polyphenol-rich plant extracts: assessment of bond strength to non-eroded and eroded dentine and characterization of the dentine etch pattern and collagen layer“. Ziel der Arbeit ist es, die für die Etch-and-rinse-Technik eingesetzte Phosphorsäure so zu modifizieren, dass die häufig zu beobachtende Degradation des Dentinhaftverbunds durch Metallomatrixproteinasen inhibiert wird und somit ein dauerhafterer Haftverbund am Dentin erzielt werden kann.
Besondere Freude, junge Wissenschaftler aktiv zu fördern
Christian Kasperek, Head of Professional Services bei GC, erklärte zur besonderen Preisverleihung in diesem Jahr: „GC ist es als langjähriger Partner der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung immer eine besondere Freude, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und deren Forschungsvorhaben aktiv zu fördern. Hierbei ist es für uns ein zentrales Anliegen, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen, um gemeinsam eine erfolgreiche, dentale Zukunft zu gestalten, um sich der Herausforderung der Verbesserung der Mundgesundheit und somit der Lebensqualität zu stellen. Daher unterstützen wir als GC auch in diesem Jahr Forschungsvorhaben im Bereich der regenerativen und restaurativen Zahnerhaltung.“