Neue Dienstleistungen – darunter ein Angebot zum Auslagern des gesamten Sterilisationsprozesses aus der Zahnarztpraxis – waren neben dem klassischen Geschäftsbericht Themen der Generalversammlung der Abrechnungs- und Beratungsgesellschaft für Zahnärzte, eingetragene Genossenschaft (ABZ eG) kurz nach Pfingsten. Die gute Geschäftslage sorgte bei den Mitgliedern für Zufriedenheit.
Im 33. Geschäftsjahr der ABZ habe sich sich die Generalversammlung hochzufrieden mit dem Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2024 gezeigt, heißt es. Die stabile Geschäftslage habe sich 2024 fortgesetzt. So konnte ein Jahresüberschuss von 507.000 Euro erwirtschaftet werden – 16 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurde das Eigenkapital der Genossenschaft weiter gestärkt. Auch für das Geschäftsjahr 2024 wird eine Dividende von 4 Prozent an die 2.800 Mitglieder ausgeschüttet.
Gesamtwirtschaftlich bezeichnete Heinz Abler das Jahr 2024 als ein weiteres Jahr voller Herausforderungen vor dem Hintergrund einer schwachen Konsumnachfrage. Zwar sei der Arbeitsmarkt noch robust, dennoch zeige die steigende Zahl von Unternehmensinsolvenzen, gerade bei kleinen und mittelständischen Betrieben, die angespannte wirtschaftliche Lage. 2024 sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland um 0,3 Prozent geschrumpft, während EU-weit ein kleines Wachstum von 0,9 Prozent festgestellt worden sei.
Solide Geschäftsführung bescheinigt
Die Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2024 der ABZ eG: 507.000 Euro Jahresüberschuss (+ 16 Prozent), zehn Millionen Euro Eigenkapital (+2,4 Prozent). Personalkosten sind um 5,8 Prozent auf 1,525 Million Euro gestiegen. Die ABZ eG hat keine Bankverbindlichkeiten, für Risiken ist ausreichend vorgesorgt. Das Geschäftsguthaben hat sich geringfügig verringert um 2,0 Prozent auf 4,395 Millionen Euro. Für den Aufsichtsrat erstattete Dr. Hans Huber Bericht und bescheinigte dem Vorstand auch auf Basis des gesetzlichen Prüfberichts eine solide Geschäftsführung: 2,6 Prozent Umsatzplus, gute Eigenkapital-Ausstattung und zufriedenstellende Ertragslage.
4 Prozent Dividende für die Mitglieder
Die Generalversammlung folgte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, aus dem Jahresüberschuss 101.000 Euro in die satzungsmäßigen und 230.000 Euro in die anderen Rücklagen zu überführen sowie den Mitgliedern eine Dividende von 4 Prozent (175,66 Euro) auszuschütten. Die Auszahlung erfolgt zum 1. Juli 2025.
Kritik an Plänen der schwarz-roten Regierung
Den Ausblick auf die kommenden Jahre leitete der Vorstandsvorsitzende mit Blick auf die neue schwarz-rote Bundesregierung und Aussagen im Koalitionsvertrag ein. So soll die Länderbeteiligung in den Zulassungsausschüssen über eine ausschlaggebende Stimme gestärkt werden und somit eine „kleinteiligere Bedarfsplanung“ ermöglicht werden. Zwischen über- und unterversorgten Gebieten in Deutschland soll es einen „Fairnessausgleich“ geben. Die KI-unterstützte Pflegedokumentation ruft bei Heinz Abler ebenso Stirnrunzeln hervor wie das fehlende klare Bekenntnis zum dualen Versicherungssystem. „Sollte die Zahnmedizin nach Raffelhüschens Vorschlag aus dem System fallen, sind wir bestens aufgestellt“, sagte Abler.
Valider Datenbestand für die GOZ-Abrechnung
Praxiserfolg und GOZ-Abrechnung zu steuern, werde durch das Honorarbenchmark-System der ABZ ZR unterstützt. „Kein Wettbewerber in Deutschland hat einen so validen Datenbestand für Bayern wie die ABZ ZR“. Ergänzt wird der Datenbestand um ein einfach lesbares Controlling-Instrument. Seit Mai 2025 können Mitglieder das KI-gestützte Praxismanagement-Tool „Der ABZ-Finanzmanager KI“ nutzen, um die Wirtschaftlichkeit der Praxis zu verbessern.
Erste Ergebnisse zum neuen Steri-Zentrum im Herbst
Heinz Abler stellte mit dem Steri-Zentrum für zahnärztliche Praxen ein weiteres aktuelles Projekt der ABZ eG vor. Dabei geht es um das Outsourcen des kompletten Sterilisationsbereichs. Partner der ABZ eG ist der Marktführer in diesem Bereich, der auch die Helios-Kliniken komplett versorgt. Das Projekt befindet sich in der Entwicklungsphase. Im Herbst sollen erste Ergebnisse vorliegen. Damit will Abler jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte die Neugründung schmackhaft machen und gleichzeitig die Genossenschaft „noch zahnärztlicher machen“.
Turnusgemäß schied Dr. Romana Krapf (Weißenhorn) aus dem Aufsichtsrat aus. Sie stellte sich der Wiederwahl und wurde erneut in den dreiköpfigen Aufsichtsrat mit Dr. Gerhard Kluge (München) und Dr. Hans Huber (Illertissen) gewählt.