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ApoBank erneut mit erfolgreichem Jahr – Vorstandssprecher Ulrich Sommer will neue Ideen für mehr Mut zur Selbstständigkeit mit Standespartnern diskutieren


Ulrich Sommer, Vorstandssprecher der ApoBank (Foto: ApoBank

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, kurz ApoBank, kann auch für 2017 erneut rundum positive Zahlen verkünden. Die Mitglieder der Genossenschaftsbank der Heilberufe können in diesem Jahr wieder eine Dividende von 4 Prozent erwarten. Auf der Bilanzpressekonferenz am 18. April 2018 in Frankfurt (Main) berichteten Ulrich Sommer erstmals in der Funktion des Vorstandssprechers und Finanzvorstand Dr. Thomas Siekmann über die Ergebnisse des vergangenen Jahres und die Pläne für 2018 und darüber hinaus.

Die Bank erzielte für 2017 einen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 61,9 Millionen Euro (2016: 61,0 Millionen Euro). Auf dieser Basis wird der Vorstand der Vertreterversammlung auch für das Berichtsjahr eine attraktive Dividende von 4 Prozent vorschlagen. Das Betriebsergebnis vor Steuern lag mit 132,8 Millionen Euro unter Vorjahr, aber deutlich höher als geplant (2016: 159,6 Millionen Euro). Hierin enthalten sind Zuführungen zu Rücklagen und Reserven, die über dem bereits hohen Niveau des Vorjahres liegen.

20.000 Neukunden gewonnen

Die Bank habe 2017 ihren Wachstumskurs im Gesundheitsmarkt fortgesetzt. Die Zahl der Kunden stieg auf 436.260 (2016: 415.700), davon sind 111.494 auch Mitglied und damit Eigentümer der Bank (2016: 109.680). Von den 20.000 Neukunden, auch ein neuer Spitzenwert, kommen ca. 50 Prozent aus dem Bereich der angestellten Heilberufler, 25 Prozent sind Studenten und 25 Prozent Gründer, hieß es auf Nachfrage. Sommer erklärte dazu: „Für 2017 hatten wir uns vorgenommen, Existenzgründungsfinanzierungen weiter zu forcieren und das Anlagegeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern zu stärken. Beides ist uns gut gelungen.“

Positive Zahlen in allen Bereichen

Das Kreditneugeschäft erreichte mit 6,8 Milliarden Euro ein Rekordniveau (2016: 6,4 Milliarden Euro); allein bei Existenzgründungsfinanzierungen legte es um fast 20 Prozent zu. Das Depotvolumen der Privatkunden stieg um über 10 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro. Intensiviert hat die Bank auch das Geschäft mit Firmenkunden. Bei steigenden Kundenzahlen legten die Ausleihungen an Firmenkunden um knapp 20 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu.

Dank des lebhaften Wertpapiergeschäfts mit ihren Kunden stieg der Provisionsüberschuss der ApoBank um 12,5 Prozent auf 156,3 Millionen Euro (2016: 139,0 Millionen Euro). Die Bank hat damit den niedrigzinsbedingt rückläufigen Zinsüberschuss weitgehend kompensiert.

Kräftiges Wachstum und umsichtige Risikopolitik

Die Kapitalposition der ApoBank war auch im Berichtsjahr unverändert komfortabel. Die harte Kernkapitalquote ging auf hohem Niveau auf 19,5 Prozent zurück (2016: 22,6 Prozent). Die Gesamtkapitalquote betrug 21,8 Prozent (2016: 26,1 Prozent). Ursächlich waren das wachsende Kreditgeschäft sowie vor allem eine methodische Anpassung beim internen Ratingverfahren.

Siekmann, Finanzvorstand der ApoBank: „2017 ist es der ApoBank gelungen, kräftiges Wachstum und eine umsichtige Risikopolitik zu vereinen. Das liegt an unserem soliden Geschäftsmodell und unserer langjährigen Erfahrung im Gesundheitssektor. Davon profitieren nicht nur wir als Bank in Form niedriger Risikokosten, sondern auch unsere Kunden, die mit unseren Finanzierungslösungen eine hohe Planungssicherheit erhalten.“ (Mehr zu den detaillierten Geschäftsergebnissen hier.)

Weiteres Wachstum 2018 mit neuen Angeboten

Die ApoBank will ihr Kundengeschäft 2018 weiter ausbauen, unterstützt durch moderne Technologie und digitale Prozesse. Zudem entwickelt sie neue digitale Dienstleistungen, die auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind.

Die Begleitung der Heilberufler bei Existenzgründungen – weiterhin das Kerngeschäft der Bank – wird erweitert, beispielsweise um ergänzende Dienstleistungen wie eine digitale Anwendung, die die Kunden im gesamten Niederlassungsprozess unterstützen soll. Man erwartet, dass der Wettbewerb in diesem attraktiven Nischengeschäft weiter zunehmen wird.

Kein Einstieg in Franchise-Konzepte

Sommer nutzte die Gelegenheit auch, um Missverständnisse aus einem Interview mit der „Börsenzeitung“ zu korrigieren. Die in der Berichterstattung in einigen Heilberufler-Medien kolportierten Formulierungen hätten den Eindruck erweckt, die ApoBank wolle aktiv selbst in das Geschäft zum Beispiel mit Franchise-Praxen einsteigen. Man habe keineswegs die Absicht, selbst in dieser Richtung tätig zu werden. Vielmehr diskutiere man mit den Vertretungen der Standespolitik der Ärzte, Zahnärzte und Pharmazeuten über neue Konzepte und Ideen, mit denen dem Berufsnachwuchs der Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert werden könnte. Eine Idee seien Praxen, die man zunächst mit Ausstattung, Dienstleistungen etc. mieten könne und für die man jährlich ein Vorkaufsrecht eingeräumt bekomme. „Es wird immer stärker sichtbar, dass sich junge Heilberufler mit der Niederlassung zunehmend schwerer tun“, konstatierte Sommer.

„Bollwerk gegen die Industrialisierung“

„In immer mehr Bereichen ist die medizinische Versorgung bereits durch Investoren und Ketten besetzt und quasi industriell organisiert“, so Sommer unter Verweis zum Beispiel auf Dialysepraxisketten. Mit diesen industriell durchorganisierten Einheiten stünden Bestandspraxen, Übernehmer und Neugründer in Zukunft immer stärker im Wettbewerb. Die Bank wolle Inhaber und Gründer mit neuen Konzepten und Beratungsleistungen dabei unterstützen, in diesem Wettbewerb auch betriebswirtschaftlich erfolgreich tätig werden zu können, so Sommer. „Wir müssen ein Bollwerk gegen diese Industrialisierung aufbauen“, appellierte Sommer, der auch auf den Satzungsauftrag der Bank verwies. Dieser laute, die Niederlassung der Heilberufler zu fördern und zu unterstützen. Wenn dieser Auftrag gefährdet sei, müsse die Bank als Wirtschaftsunternehmen aktiv werden. Mit der Ärzteschaft habe man bereits mögliche Ideen diskutiert, mit der Zahnärzteschaft und den Pharmazeuten stünden Workshops dazu noch an.


Die ApoBank will mit ihrer Kompetenz an der Schnittstelle von Gesundheits- und Finanzmarkt ihren Kunden ein breites Angebot an Finanz- und Consulting-Leistungen machen. (Quelle: ApoBank)

Neue Marke „apoPrivat“

Für das Privatkundengeschäft wird mit „apoPrivat“ eine eigene Sparte etabliert. Künftig werden alle Angebote rund um das Thema Vermögen in der neuen eigenständigen Sparte „gebündelt. Hierunter fallen die Anlageberatung, die mehrfach ausgezeichnete Vermögensverwaltung sowie das Private Banking. Bislang werde die Bank von den Kunden als Anlageinstitut trotz sehr erfolgreicher Produkte nicht wahrgenommen, so Sommer. Ziel sei es, mit einem 360-Grad-Anlagemanagement das Vermögensmanagment an den langfristigen Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Das bedeute auch, dass es bei der ApoBank kein „Produktverkaufsmodell“ mehr gebe. Parallel wird sich auch das Gesicht und das Angebot der bisherigen Filialen verändern, hier soll der Schwerpunkt stärker in die Beratung gehen. Insgesamt soll das Consulting-Angebot auch durch die Kooperation mit Partnern zum Beispiel aus den Bereichen Steuern und Recht ausgebaut werden.

Kompetenzzentrum für Digital Health

Unter anderem baut die ApoBank ein neues Digital-Health-Kompetenzzentrum unter dem Dach der ApoBank auf. Die Initiative mit dem Namen „apoHe@lth“ soll künftig den Heilberuflern mehr Orientierung bei den digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen bieten. Dazu wird die ApoBank ihre Kompetenz in diesem Bereich ausweiten, um ihre Kunden zu beraten, wie sie sich zukunftssicher aufstellen können. Die Bank hat bereits Workshops mit jungen Start-ups in diesem Bereich durchgeführt und könnte sich auch vorstellen, solche Start-ups zu finanzieren beziehungsweise selbst Apps für den Gesundheitsmarkt entwickeln zu lassen und anzubieten.

Firmenkundengeschäft im Gesundheitsmarkt weiter ausbauen

Im Geschäft mit Firmenkunden im Gesundheitsmarkt soll die Anzahl der Kunden weiter erhöht und die Produkt- und Dienstleistungspalette ausgebaut werden. Mit ihrem Spezialwissen will die Bank zu einem strategischen Partner ihrer Firmenkunden heranwachsen. Der Anteil der MVZ am Firmenkundengeschäft (ab 10 Millionen Euro Volumen) liege noch unter einem Prozent, hieß es auf Nachfrage.

Schnittstellenkompetenz Gesundheits- und Finanzmarkt

Sommer: „Mit unserer Strategie bauen wir sukzessive unsere Positionierung im Gesundheitsmarkt aus. Künftig wollen wir noch einen Schritt weitergehen. Wir wollen Angebote ergänzend zu Finanzierungen und Vermögensberatung erarbeiten und so mit unserem einzigartigen Know-how im Gesundheitsmarkt- und Finanzmarkt einen Nutzen für Kunden und Mitglieder stiften. Langfristig wollen wir uns an der Schnittstelle von Gesundheits- und Finanzmarkt breiter aufstellen.“

Titelbild: ApoBank

Quelle: ApoBank/Quintessence News Wirtschaft Praxisführung Nachrichten

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