0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1520 Aufrufe

BZÄK fordert, endlich den Bürokratieabbau anzugehen – in Deutschland und auf europäischer Ebene

Die Frage unverhältnismäßiger Bürokratielasten stellt sich neben der nationalen Ebene zunehmend auch auf europäischer Ebene. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) richtet deshalb ihren Appell an die Politik, den Zahnärztinnen und Zahnärzten durch Beseitigung unnötigen bürokratischen Ballasts mehr Zeit für Patienten einzuräumen.


Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer (Foto: BZÄK/axentis.de)

„Gerade verhältnismäßig kleine freiberufliche Einheiten wie Zahnarztpraxen sind durch bürokratische Vorgaben, wie etwa Melde- und Dokumentationspflichten, übermäßig stark belastet. Dadurch werden sie von ihrer eigentlichen Aufgabe, nämlich der Heilung und Förderung der Gesundheit ihrer Patienten, abgehalten“, so BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel.

Positionspapier zur Europawahl

In ihrem Positionspapier für die Europawahl fordert die BZÄK daher, dass sich auch das Europäische Parlament für eine stärkere Entbürokratisierung einsetze. Der europäische Gesetzgeber müsse sich der (unternehmerischen) Folgen bewusst sein, die bürokratische Vorgaben speziell für freiberufliche Einheiten wie Zahnarztpraxen hätten. Jedes neue EU-Gesetz sollte daher vor seiner Verabschiedung auf seine bürokratischen Auswirkungen für die Betroffenen hin geprüft werden. Das Ergebnis dieser Prüfung solle gemeinsam mit dem jeweiligen Rechtsakt veröffentlicht werden.

Ohne die Sicherheit der Patienten zu vernachlässigen, dürften kleinere Einheiten wie zahnärztliche Praxen per se nicht mit großen Versorgungseinrichtungen wie Krankenhäusern gleichgesetzt werden. Hier sei eine Differenzierung dringend erforderlich.

Mehr Freiheit für den freien Beruf des Zahnarztes


Dr. Helmut B. Engels, Präsident des DZOI e.V. (Foto: DZOI)

Eine „Flut von Verordnungen“ hatte der Präsident des Deutschen Zentrums für orale Implantologie e. V. (DZOI), Dr. Helmut B. Engels, aktuell angeprangert, nachdem bei einer Gutachter-Tagung des Fachverbandes die DSGVO auf der Tagesordnung stand. Jetzt begrüßte der in Bonn-Bad Godesberg praktizierende Zahnmediziner das Ziel des von der Bundeszahnärztekammer erarbeiteten Positionspapiers zur Europawahl 2019. „Ich unterstütze diesen Aufruf nachdrücklich“, so DZOI-Präsident Engels: „Um bei diesem aktuellen Beispiel zu bleiben: Wenn wir DSGVO-konform praktizieren wollen, dürften wir unsere Patienten noch nicht mal mehr namentlich im Wartezimmer aufrufen, sondern müssten Nummern vergeben. Wir setzen nur noch Verordnungen um: Fortbildungsordnung der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, RKI-Empfehlungen für Hygiene, QM Qualitätsmanagement, MPG Medizinproduktegesetz und jetzt auch noch die DSGVO. Statt den freien Beruf des Zahnarztes auszuüben, ertrinken wir in einer Flut von Vorschriften.“

Fachverbände wie das Deutsche Zentrum für orale Implantologie e. V. versuchen ihren Mitgliedern mit Fortbildungsangeboten und Expertenmeinungen bei den steigenden bürokratischen Anforderungen zu helfen. „Es wundert mich allerdings nicht, dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen lieber als angestellte Zahnärzte arbeiten.“

Quellen: BZÄK/DZOI

Titelbild: Bartolomiej Pietrzyk/Shutterstock.com
Quelle: Quintessence News Politik Praxisführung

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
25. Nov. 2024

Lauterbachs „Revolution“ wird zum Trauerspiel

Von fehlenden Mathekenntnissen, geschassten Ministerinnen, Krankenhauspleiten und Risiken für die Praxen – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
25. Nov. 2024

Unsicherheit über Roll-out der „ePA für alle“

PVS-Anbieter müssen nicht zum 15. Januar 2025 alle Anwendungen für PVS bereitstellen – Lauterbach: alle bekommen ihre ePA
25. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
18. Nov. 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov. 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen
14. Nov. 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“