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Fachsymposium der KZV Nordrhein zum 70. Jubiläum der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein

Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (2. von links), und der langjährige KZVNR-Vorstand Dr. Ralf Wagner (2. von rechts) diskutierten mit Expertinnen und Experten.

(c) KZV Nordrhein

Aus einem besonderen Anlass trafen sich am 2. Juli 2025 gesundheitspolitische Prominenz aus Bund und Land zum Fachsymposium im „Malkasten“ in Düsseldorf. Namhafte Referentinnen und Referenten sprachen über die Zukunft des Gesundheitswesens im Allgemeinen und der Zahnmedizin im Besonderen.

Es war ein besonderes Jubiläum für die Zahnärzteschaft, welches Anlass für das erste Fachsymposium dieser Art der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein (KZVNR) war. Vor 70 Jahren stellte der zweite Deutsche Bundestag mit dem „Gesetz über Kassenarztrecht“ die Weichen für eine dezentrale, selbstverwaltete ambulante (zahn)medizinische Versorgung, zu der auch die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen gehören. Seitdem habe die ambulante Zahnmedizin mehrmals innovative Antworten auf den Kostendruck gefunden, erinnerte Gastgeber Andreas Kruschwitz, Vorstandsvorsitzender der KZVNR, die rund 140 anwesenden Gäste aus Politik, Wirtschaft und Selbstverwaltung. „Insbesondere der Paradigmenwechsel vom Reparaturbetrieb zur Präventionsmedizin oder auch die Einführung des Belohnungsprinzips mithilfe des Bonushefts sind dabei Erfolgsgeschichten.“

Minister Laumann sieht Bewährungsprobe auf System zukommen

Karl-Josef Laumann, Nordrhein-Westfalens Minister für Arbeit, Soziales und Gesundheit, gratulierte im Namen der Landesregierung zum Jubiläum. „Ich gehöre zu den Politikern, die froh sind, dass wir kein staatliches, sondern ein selbstverwaltendes Gesundheitssystem haben“, betonte Laumann in seiner Videobotschaft. Das System stehe jedoch vor einer Bewährungsprobe, da kein zusätzliches Geld mehr zu verteilen sei.

Rund 140 Gäste aus Standes- und Gesundheitspolitik und Selbstverwaltung waren zum Fachsymposium gekommen.
Rund 140 Gäste aus Standes- und Gesundheitspolitik und Selbstverwaltung waren zum Fachsymposium gekommen.
Foto: KZV Nordrhein

Bei den anschließenden Grußworten im Saal richtete unter anderem Dr. Georg Kippels, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Gesundheit, Worte an das Publikum und beglückwünschte die KZVNR auch im Namen von Nina Warken. Kippels betonte, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte aufgrund der präventiven Patientenversorgung ein leuchtendes Vorbild für das Gesundheitssystem seien. Mit Blick auf die Legislaturperiode ergänzte er: „Sie und uns als Politik verbindet, aus diesem leistungsfähigen, aber in die Jahre gekommenen Gesundheitssystem Perspektiven zu entwickeln. Es braucht aber die Bereitschaft, sich aus alten Gewohnheiten zu lösen und sich den neuen Möglichkeiten zuzuwenden.“

„Selbstverwaltung hat höchsten Respekt verdient“

Im Laufe des Abends traten drei Referentinnen und Referenten ans Rednerpult. Dirk Niggehoff von der Kanzlei für Medizinrecht Möller & Partner warf einen Blick auf die Entwicklung des Sozialgesetzbuchs V aus der Perspektive eines Juristen. Hierbei beantwortete er unter anderem die Fragen, wer das SGB steuert und wer dadurch gesteuert wird. Hierzu zählte er neben den Versicherten auch die Zahnärzteschaft und die Selbstverwaltung. „Doch bin ich bin der Meinung, dass wir eine enorm gut funktionierende Selbstverwaltung haben“, endete Niggehoff seinen Beitrag.

Franz Knieps, bis 30. Juni 2025 noch Vorsitzender des BKK-Dachverbands, gab Einschätzungen über Stärken und Schwächen der gemeinsamen Selbstverwaltung ab: „Für mich ist es eine wichtige Erkenntnis der Politik, dass sie nicht über Zahnfüllungen oder über angemessene Honorierungen entscheiden kann, sondern dass dies die Körperschaft des öffentlichen Rechts übernehmen muss. In einer Selbstverwaltung kommt es zwar auch zu Interessenskonflikten, doch sehe ich es als einer ihrer Stärken an, professionell einen Interessensausgleich zu erreichen. Die Selbstverwaltung hat höchsten Respekt verdient.“
Große Herausforderungen, aber auch Chancen

Technologische Innovationen als Chance

Außerdem richtete Dr. Susanne Wagenmann, alternierende Verwaltungsratsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband, den Blick auf die Herausforderungen in der Zukunft. Sie reichen vom Fachkräftemangel über regionale Ungleichheiten und Finanzierungsdruck bis zum demografischen Wandel. Auch die Ansprüche der Patientinnen und Patienten an die Versorgung seien gewachsen, so die Verwaltungsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands. „Die großen Herausforderungen werden auch die Zahnmedizin treffen, wir sind aber nicht hilflos. Wir haben Chancen, beispielsweise durch technologische Innovationen“, sagte Wagenmann.

Bevor es zum abschließenden Get together überging, diskutierten die Referentinnen und Referenten gemeinsam mit Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, und dem langjährigen KZVNR-Vorstand Dr. Ralf Wagner über die Bedeutung der Prävention, die Sicherstellung der wohnortnahen Versorgung und die Zukunft der Selbstverwaltung.

Quelle: KZV Nordrhein Politik Nachrichten

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