0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
954 Aufrufe

Seit 60 Jahren im Einsatz für das Praxispersonal – Verband medizinischer Fachberufe e.V. fordert mehr Engagement der Politik für die Zukunft der Berufsangehörigen

Am 7. September 2022 demonstrierten MFA und ZFA in Berlin für mehr Wertschätzung und auch wirtschaftlicher Berücksichtigung ihrer Arbeit im ambulanten Sektor.

(c) vmf/Tanja Marotzke

Am 10. Januar 1963 wurde in Braunschweig der Berufsverband der Arzthelferinnen e.V. (BdA) gegründet. 60 Jahre später blickt der heutige Verband medizinischer Fachberufe e.V. zurück und besorgt in die Zukunft.

Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe
Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe
Foto: VmF
Hannelore König, Präsidentin des Verbands, vergleicht: „Vor 60 Jahren gab es noch die Sprechstundenhilfen mit Familienanschluss und einem Aufgabenbereich, der von Putz- bis Laborarbeiten, von privaten Besorgungen für den Chef bis zu anspruchsvollen Assistenztätigkeiten reichte. Schon 1965 haben es unsere Gründungsfrauen geschafft, gemeinsam mit den Sozialpartnern aus dem Anlernberuf einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf zu entwickeln. Mehr als 50 Jahre später sind Medizinische Fachangestellte eine wichtige Säule im ambulanten Gesundheitswesen, ohne die keine Arztpraxis funktioniert. Unser Verband hat durch sein Wirken in der Bildungspolitik zu dieser positiven Entwicklung wesentlich beigetragen. Und das gilt auch für die anderen drei von uns vertretenen Berufe – die Tiermedizinischen und die Zahnmedizinischen Fachangestellten, die seit 1981 bei uns ihre berufspolitische und gewerkschaftliche Heimat gefunden haben, sowie die angestellten Zahntechnikerinnen und Zahntechniker, die seit 2010 bei uns Mitglied werden können.“

Bereits seit 1969 erster Tarifvertrag

Hannelore König erinnert auch an die tarifpolitischen Leistungen des Verbandes: Bereits 1969 gelang es, den ersten Tarifvertrag für Arzthelferinnen abzuschließen, 1982 folgte der erste Tarifvertrag für Zahnarzthelferinnen und 1987 der erste für Tierarzthelferinnen. Für MFA und TFA existieren seitdem bundesweite Tarifverträge, für ZFA nur regionale in Wetfalen-Lippe, Hamburg, Hessen und dem Saarland.

Zum Aufgabenspektrum des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. zählen zudem die Rechtsberatung und -vertretung der Mitglieder, die Arbeit in den Berufsbildungs- und Prüfungsausschüssen sowie das aktive Engagement in verschiedenen Organisationen und Gremien auf Bundes- und Landesebene – für die Berufsangehörigen und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten.

Schwierige Situation bei den Arbeitsbedingungen

Damals wie heute ist es das Ziel des Verbandes, die Situation der Kolleginnen und Kollegen zu verbessern. „Allerdings müssen wir feststellen, dass sich die Arbeitsbedingungen in allen vier Berufen besonders seit Beginn der Pandemie und der seit letztem Jahr steigenden Inflation zunehmend verschlechtert haben. Als Antwort auf die hohe Arbeitsbelastung bei unterdurchschnittlichem Gehalt verlassen immer mehr Berufsangehörige, vor allem MFA und ZFA, ihren Job, nimmt der Fachkräftemangel stetig zu und wirkt sich unmittelbar auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten aus“, so Hannelore König weiter:

Leistungen von MFA und ZFA endlich berücksichtigen

„Für uns ist das ein deutliches Alarmsignal, das nicht überhört werden darf. Ohne mehr Wertschätzung und Anerkennung der Leistung unserer Berufsangehörigen von Seiten der Politik steht das Gesundheitswesen vor dem Kollaps.“ Nicht nur die finanziellen Strukturen in den Krankenhäusern seien überholt, auch die im ambulanten Gesundheitswesen. Die Leistungen der MFA und ZFA müssten endlich berücksichtigt werden und ausgehandelte Tarifverträge direkt in die Honorarverhandlungen einfließen, fordert die vmf-Präsidentin.

Vorbild Tiermedizin: mehr Geld für TFA durch neue GOT

Dass dies möglich sei, zeige die Novellierung der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte, durch die eine 19-prozentige Gehaltserhöhung für TFA vereinbart werden konnte. „Daran muss die Politik anknüpfen. Es gilt, junge Frauen und Männer dafür zu begeistern, dass sie diese tollen Berufe erlernen und echte Karrierechancen darin sehen, die ihnen und der Gesellschaft Nutzen bringen. Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten dafür einsetzen.“

Die nächste Protestaktion des Verbands findet am 8. Februar 2023 in Berlin auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor statt.

 

Quelle: Verband medizinischer Fachberufe e.V. Politik Team Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
22. Juli 2024

Gesetzesreigen: Kabinett beschließt vier Gesundheitsprojekte

Notfallreform, Aufbau eines Präventionsinstituts in der Medizin, Umbau der Gematik und Lebendorganspende wurden auf den Weg gebracht
22. Juli 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juli 2024
22. Juli 2024

„Traut man uns ZFA das nicht zu?“

Interview: Sylvia Gabel (vmf) wünscht sich die Einführung einer Nicht-Zahnärztlichen Praxisassistenin
17. Juli 2024

PKV-Stellungnahme zum BIPAM

Aufbruch in Prävention und Gesundheitsförderung sowie transparente und gut strukturierte Zuständigkeiten gefordert
15. Juli 2024

Zahnärzte: Wirtschaftliche Stimmung verbessert

2. Quartal 2024: Für Negativ-Stimmung sorgen vor allem Entscheidungen von Politik und Selbstverwaltung
15. Juli 2024

FVDZ: Konkretisierungen sind willkommen – ‚Downsizing‘ ausschließen

Stellungnahme zum BMG-Referentenentwurf zur zahnärztlichen Approbationsordnung
8. Juli 2024

Magermilch statt Sahne?

Lösungsorientierte Ansätze sind das „Rettungsboot“ auf der „Titanic“ Gesundheitswesen, meint Dr. Uwe Axel Richter
8. Juli 2024

ePA für alle: Informationen für die Praxen

Ab 15. Januar 2025 müssen alle Praxen, Kliniken und Apotheken die ePA befüllen können