0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
992 Aufrufe

Gesundheitsämter müssen zahnmedizinische Versorgungslage vor Ort berücksichtigen

(c) Dan Race/Shutterstock.com

Die Thüringer Zahnärzte fordern von der Landesregierung und den Gesundheitsämtern der Landkreise erneut besondere Vorsicht und Augenmaß bei der Durchsetzung der Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen. Entscheidungen über Sanktionen oder Tätigkeitsverbote dürfen die zahnärztliche Versorgung vor allem im ländlichen Raum Thüringens keinesfalls gefährden.

Prekäre Lage im ländlichen Raum

„Alle Verantwortlichen in Land und Kommunen sollten ihren gesetzlichen Ermessensspielraum sensibel nutzen“, sagt Dr. Christian Junge, Präsident der Landeszahnärztekammer Thüringen. „Hierbei müssen die künftige Entwicklung der Pandemie und die sehr sicheren Hygienestandards in Zahnarztpraxen stets berücksichtigt werden. Derzeit beunruhigen ungeklärte Kontrollen und nicht absehbare Einschränkungen durch die lokalen Gesundheitsämter viele Zahnarztpraxen in Thüringen.“ 
Auch der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Thüringen, Dr. Karl-Friedrich Rommel, fürchtet, dass bei unbedachten Entscheidungen der Ämter gut ausgebildetes Assistenzpersonal unwiederbringlich verloren geht und Zahnarztpraxen dauerhaft schließen werden. Praxisinhaberinnen und -inhaber müssen derzeit existenzielle Entscheidungen über das Weiterbestehen ihrer Praxen, einen vorgezogenen Ruhestand und die Weiterbeschäftigung ihrer Angestellten treffen. Sie selbst können jedoch kaum einschätzen, ob und in welchem Umfang die Gesundheitsämter in den Landkreisen tatsächlich Berufsausübungsverbote aussprechen werden. Bereits diese große Ungewissheit erhöht die Bereitschaft zur vorzeitigen Schließung von Praxen und Kündigungen von Arbeitsverträgen.

Keine Corona-Infektion durch Zahnarztbehandlung nachweisbar

Die LZK verweist zudem auf die sehr hohen Hygienestandards, mit denen Thüringer Praxen während der gesamten Pandemie die zahnmedizinische Versorgung aufrechterhalten haben. Deutschlandweit ist bis heute keine einzige Ansteckung aus einer zahnärztlichen Behandlung nachweisbar.
„Auch deshalb verstehen wir Zahnärzte nicht, warum Betroffene nun von Betretungs- und Beschäftigungsverboten bedroht werden. Unabhängig von der gesetzlichen Impfpflicht bleiben Patienten und Beschäftigte in unseren Praxen optimal vor Infektionen geschützt“, versichert Kammerpräsident Junge. Eine Impfpflicht jedoch steht dem eigenverantwortlichen und freiberuflichen Handeln der Zahnärzteschaft entgegen. „Es ist daher unbedingt notwendig, die Impfpflicht auf Landesebene mit Augenmaß umzusetzen sowie auf Bundesebene grundlegend zu überdenken“, fordert der 56-jährige Zahnarzt aus Friedrichroda. Nach Auskunft des Thüringer Gesundheitsministeriums waren Ende Mai landesweit etwa 11.000 Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens als ungeimpft gemeldet. Über genaue Zahlen in Zahnarztpraxen haben Ministerium und Kammer keine verbindlichen Angaben.

Quelle: LZK Thüringen Politik Praxis

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
22. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
18. Nov. 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov. 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen
14. Nov. 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. Nov. 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. Nov. 2024

Die Ampel scheitert im Gesundheitswesen am schlechten Management des Ministers

Noch stehen Sieger und Verlierer des Ampel-Endes nicht fest und auch Karl Lauterbach ist noch nicht für immer Geschichte – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter