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„Ohne Baden-Württemberg stünde die Zahnärzteschaft in Deutschland nicht da, wo sie heute ist“

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, eröffnete die Jubiläumsfeier.

(c) Franziska Kraufmann

Am 16. April 1955 fiel im Alten Rathaus in Esslingen ein historischer Startschuss: Mit der konstituierenden Sitzung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wurde ein neues Kapitel zahnärztlicher Selbstverwaltung aufgeschlagen. Genau sieben Jahrzehnte später kehrte die Kammer für ihren Festakt zum runden Geburtstag an diesen symbolträchtigen Ort zurück – in den gotischen Bürgersaal, wo alles begann.

Vor rund 120 geladenen Gästen aus Politik, Zahnmedizin und Gesellschaft eröffnete Dr. Torsten Tomppert, seit 2017 Präsident der Landeszahnärztekammer, die Jubiläumsfeier. In seiner Begrüßung unterstrich er die Bedeutung des Ortes – und der Aufgabe, die die Zahnärzteschaft heute wie damals vor sich hat.

Verlässliche Institution mit Vorbildcharakter

Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl, gratulierte der Kammer nicht nur zum besonderen Jubiläum, sondern würdigte sie auch als verlässliche Institution mit Vorbildcharakter. „Sie sind ein kompetenter und unverzichtbarer Partner – damals wie heute“, sagte Strobl. Besonders hob er die Bedeutung der Fortbildung hervor: „Sie ist bei Ihnen mehr als eine Pflicht – sie ist gelebtes Ethos.“ Auch die Rolle während der Corona-Pandemie fand anerkennende Worte: „Gemeinsam haben wir Großes geleistet – Sie waren für das Land da.“

Maßgebliche Impulse für die moderne Mundgesundheit

Auch Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, betonte die bundesweite Relevanz der baden-württembergischen Kammerarbeit. „Ohne Baden-Württemberg stünde die Zahnärzteschaft in Deutschland nicht da, wo sie heute ist“, erklärte er. Maßgebliche Impulse für die moderne Mundgesundheit gingen von hier aus – von der Gründung der ersten Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit bis zur wegweisenden Entwicklung des Berufsbilds der Zahnmedizinischen Fachangestellten.

Ein Plädoyer für die Selbstverwaltung hielt der Festredner Prof. Dr. iur. Peter Knüpper. Die Kammern seien nicht nur bewährte Strukturen, sondern aktive Gestalter gesellschaftlicher Verantwortung. „Selbstverwaltung ist ein Erfolgsmodell – eigenverantwortlich, effizient und unabhängig von staatlichen Zuschüssen“, so Knüpper. Seine Forderung an die Politik: Die Kammern sollten künftig mehr Kompetenzen übernehmen, etwa bei der Approbation oder bei der Gestaltung von Gebührenordnungen.

Die feierliche Veranstaltung wurde stimmungsvoll moderiert von Cornelia Schwarz, Leiterin des Informationszentrums Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg. Für musikalische Höhepunkte sorgte das Klarinettentrio der Stuttgarter Musikschule – bestehend aus jungen Talenten im Alter von 12 bis 17 Jahren –, das mit Präzision und Spielfreude begeisterte.

Zeichen der politischen Wertschätzung

Die große Resonanz zeigte sich auch in der Gästeliste: Neben den ehemaligen Präsidenten Dr. Rüdiger Engel und Dr. Udo Lenke waren auch zahlreiche Präsidentinnen und Präsidenten anderer Landeszahnärztekammern vertreten – darunter Dr. Doris Seiz (Hessen), Henner Bunke (Niedersachsen), Dr. Gordan Sistig (Westfalen-Lippe), Dr. Wilfried Woop (Rheinland-Pfalz) und Dr. Dr. Frank Wohl (Bayern). Zudem nahmen die gesundheitspolitischen Sprecher Dr. Michael Preusch (CDU), Jochen Haußmann (FDP/DVP) und Florian Wahl (SPD) teil – ein starkes Zeichen der politischen Wertschätzung.

Anlässlich des Jubiläums legte die Kammer eine Festschrift auf, die auf über 70 Jahre zahnärztlicher Entwicklung zurückblickt – ein eindrucksvolles Zeugnis berufspolitischen Engagements, zukunftsweisender Ideen und lebendiger Selbstverwaltung.

Andrea Mader, IZZ Baden-Württemberg

Quelle: IZZBW Politik Praxis Bunte Welt

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