0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1388 Aufrufe

Gemeinsamer Aufruf von VmF und BVZP zur Protestaktion „Auf Schalke“ am 3. Mai 2023

Wie im Februar in Berlin, wollen VmF und BVZP auch am 3. Mai für die ZFA und die Mundgesundheit der Patienten demonstrieren.

(c) Tanja Marotzke/VMF

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Bundesverband zahnmedizinischer Fachkräfte in der Prävention (BVZP) unterstützen die Protestaktion des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) am 3. Mai 2023 in Gelsenkirchen „Auf Schalke“ in vollem Umfang. Beide Verbände rufen ihre Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sich an der Protestaktion zu beteiligen.

Ziel der FVDZ-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe ist es, mit der Aktion auf die aktuellen Sparmaßnahmen der Bundesregierung und die Konsequenzen für die Mundgesundheit aufmerksam zu machen. Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Patientenversorgung im Abstiegskampf“ in der Veltins-Arena auf Schalke statt.

Gemeinsam rufen die VmF-Präsidentin Hannelore König und die BVZP-Präsidentin Nancy Djelassi ihre Kolleginnen und Kollegen in den Zahnarztpraxen in Nordrhein-Westfalen dazu auf, mit ihrer Teilnahme auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zahnärztlichen Praxen und Fehlentwicklungen in der Gesundheitspolitik zu thematisieren.

Bundesregierung will Leistungen der ZFA nicht sehen

„Die Bundesregierung will die Leistungen der mehr als 200.000 Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) nicht sehen“, kritisiert Hannelore König, die bei der Veranstaltung mit einem Statement auftreten wird. „Der Arbeitsmarkt ist bei den ZFA, und besonders bei denen mit Prophylaxe-Expertise wie ZMF, ZMP und DH, in vielen Regionen faktisch leergefegt. Zahnärztliche Arbeitgeber haben im Wettbewerb um die Fachkräfte eine politisch gewollte schlechte Ausgangsposition, weil andere Bereiche im Gesundheitswesen, wie der öffentliche Gesundheitsdienst und stationäre Einrichtungen gefördert werden und damit mehr Gehalt zahlen können. Besonders aufgrund der Sparmaßnahmen im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes, der enormen Inflation und der fehlenden GOZ-Novellierung sind kleinere Praxen im Nachteil und können den Angestellten keine angemessenen Konditionen bieten. Im Bereich der Prophylaxe und der PAR-Therapie können aber ohne die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen keine Leistungen angeboten werden.“

Genug Geld im System

Hannelore König verweist darauf, dass genügend Geld im Gesundheitswesen zu sein scheint. Denn verwaltende Tätigkeiten würden um einiges besser bezahlt. So gibt die Agentur für Arbeit in ihrem Entgeltatlas 2021 für Sozialversicherungsfachangestellte in der allgemeinen Krankenversicherung ein mittleres Bruttoentgelt an, das fast 2.000 Euro über dem von ZFA liegt.

„Wir fordern für die ZFA und in diesem Beruf Fortgebildete Gehälter, die dem Verantwortungsgrad und den Leistungen, die sie für die Mundgesundheit erbringen, angemessen sind. Es muss endlich etwas passieren, damit nicht noch mehr ZFA ihren Beruf an den Nagel hängen oder von Headhuntern für andere Bereiche oder Branchen abgeworben werden. Deshalb protestieren wir am 3. Mai gemeinsam mit den Arbeitgebern.“

Hoher Standard der Allgemein- und Mundgesundheit gefährdet

Nancy Djelassi ergänzt: „Viele Zahnarztpraxen sind jetzt schon durch fehlendes Fachpersonal deutlich überlastet und müssen notgedrungen auf angelernte Hilfskräfte zurückgreifen. Das schlägt sich auf die Qualität unserer Arbeit nieder – und dies bei stetig steigenden Kosten für die angebotenen Leistungen. Gleichzeitig stagnieren überall die Gehaltsperspektiven. Die Folge daraus: Die Patienten können kaum noch ihren Lebensunterhalt stemmen, sodass Zusatzkosten für eine bessere medizinische und zahnmedizinische Versorgung gar nicht erst in Frage kommen. Der hohe Standard unserer Allgemein- sowie Mundgesundheit kann so nicht gehalten werden. Wir vom BVZP sehen es als unsere Aufgabe, sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung auf die drohenden Folgen für unsere Gesundheit Aufmerksam zu machen.“

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. ist die Gewerkschaft der Medizinischen, Tiermedizinischen, Zahnmedizinischen Fachangestellten und angestellten Zahntechnikerinnen/Zahntechniker. Der Bundesverband zahnmedizinische Fachkräfte in der Prävention fördert die persönliche und berufliche Entwicklung des zahnmedizinischen Fachpersonals, steigert deren Wertschätzung und Berufsstand sowie die Arbeitsbedingungen.“
 
Weitere Informationen zur Protestveranstaltung auch auf der Internetseite des Landesverbands Westfalen-Lippe des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte.

Quelle: Verband medizinischer Fachberufe Politik Team Praxis

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
17. Apr. 2025

„Wir müssen wahrnehmen, wie die neue Generation tickt“

Dental Minds #25 mit Prof. Dr. Dietmar Oesterreich über Angebote und Sichtbarkeit für angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte und Versorgungsprobleme auf dem Land
16. Apr. 2025

ePA für ZahnÄrzte spätestens ab 1. Oktober 2025 verpflichtend

„ePA für alle“ soll ab 29. April 2025 bundesweit „hochgefahren“ werden – Übergangsfrist für „Leistungserbringende“ sollte für Einarbeitung genutzt werden
16. Apr. 2025

Stichwort Wischdesinfektion: keine weltfremde Überregulierung

Bundeszahnärztekammer veröffentlicht Praxisleitfaden, um Unsicherheiten zu beseitigen
15. Apr. 2025

Land will Mittel für Medizinische Hochschule Brandenburg kürzen

Studium von Medizin und Zahnmedizin – MHB sieht breite Unterstützung gegen drohende finanzielle Kürzungen
14. Apr. 2025

Mit „mehr Prävention“ ist noch nichts gelöst

Für die Zahnärzteschaft bietet der Koalitionsvertrag im Kern wenig – der Kommentar von Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin Quintessence News
14. Apr. 2025

Reaktionen auf Koalitionspläne für Gesundheit und Pflege geteilt

Vorsorge, Fremdkapital, Bürokratieabbau positiv – keine Lösung für schlechte Finanzlage der Kassen
14. Apr. 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – April 2025
14. Apr. 2025

Koalitionsvertrag greift Forderungen des Zahntechniker-Handwerks auf

Versorgungsqualität, Fairness und Bürokratieabbau – VDZI: zentrale Fragen der mittelständischen Betriebe bleiben noch unbeantwortet