0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
3110 Aufrufe

Bundeszahnärztekammer weist auf enge Zusammenhänge zwischen Volkskrankheiten hin und macht sich für konsequente Prävention stark

(c) sdecoret/Shutterstock.com

Das von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach geplante „Gesundes-Herz-Gesetz“ sei ein wichtiger und guter Schritt. Erfolgreich könne er werden, wenn ein konsequenter Präventionsansatz greift. So kommentiert die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) den vorliegenden Referentenentwurf für das Gesetz.

Biologisch hängen viele Volkskrankheiten miteinander zusammen, so die BZÄK. Gerade Parodontitis stehe in Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen, eben auch kardiovaskulären. Menschen, die an schwerer Parodontitis leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall.

Erhöhtes Risiko für KHK und Herzinfarkt

„Bei schwerer, unbehandelter Parodontitis zeigen sich Veränderungen der Arterien, die das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Das Bluthochdruckrisiko ist bei einer (mittel)schweren Parodontitis um 22 Prozent erhöht, bei einer schweren Parodontitis sogar um 49 Prozent. Das Risiko, an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße zu sterben, ist z.B. für Diabetikerinnen und Diabetiker mit schwerer Parodontitis um den Faktor 2,3 erhöht – im Vergleich zu Diabetespatienten und -patientinnen ohne oder mit nur schwach ausgeprägter Parodontitis. Je früher eine Parodontitis behandelt wird, desto besser“, so Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer. „Eine Vernetzung unterschiedlicher Fachrichtungen ist gerade im Sinne der Prävention hilfreich.“

Patientenaufklärung wichtig

Studienergebnisse legen nahe, dass Patientinnen und Patienten mit Zahnfleischerkrankungen über ihr kardiovaskuläres Risiko aufgeklärt werden sollten, um Bluthochdruck durch gesunde Ernährung und körperliche Aktivität zu verringern.

Aufklärung und Prävention nicht durch Silodenken ausbremsen

Da an Parodontitis rund 35 Millionen Menschen in Deutschland leiden, sei es sinnvoll, im „Gesundes-Herz-Gesetz“ auch an die Zahnmedizin zu denken. Aufgrund der Wechselwirkungen zwischen den Erkrankungen sei eine stärker interdisziplinär ausgerichtete Betrachtung angezeigt. Die Bundeszahnärztekammer plädier daher dafür, Aufklärung und Prävention nicht durch Silodenken auszubremsen.

Für den übergreifenden Austausch sensibilisieren

„Nicht nur biologisch, auch bei den Risikofaktoren beider Erkrankungen gibt es Parallelen. Das gilt zum Beispiel für ungesunden Lebensstil, Stress, Zuckerkonsum, Adipositas, Rauchen. Im Falle einer Parodontitis muss die Diagnose mit den zuständigen mitbehandelnden Ärztinnen und Ärzten – zum Beispiel der Fachrichtungen Kardiologie oder der Inneren Medizin) geteilt werden. Vice versa muss die Zahnarztpraxis über Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Patientinnen und Patienten informiert werden. Die Sensibilisierung zum übergreifenden Austausch zwischen der Fachärzteschaft gibt die Möglichkeit, die jeweilige Behandlungsstrecke anzupassen beziehungsweise in die Wege zu leiten. So wird sowohl zur Prävention als auch zur Früherkennung beigetragen“, so Dr. Romy Ermler, BZÄK-Vizepräsidentin.

 

Quelle: BZÄK Politik Patientenkommunikation Interdisziplinär

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
1. Juli 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juli 2025
30. Juni 2025

Primärversorgung wird das Berufsbild von Zahnärzten und Ärzten verändern

Große Ereignisse werfen ihr Scheitern voraus, meint Dr. Uwe Axel Richter zu den Forderungen der Kassen zum Primärarztsystem
30. Juni 2025

Dr. Ralf Kulick ist neuer Präsident der Thüringer Zahnärzte

Forderung an Politik zu Sofortmaßnahmen für Versorgungssicherheit und Bürokratieabbau
30. Juni 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juni 2025
27. Juni 2025

„Ein wichtiges Zeichen, dass Mutterschaft und Selbstständigkeit vereinbar sind“

Dr. Rebecca Otto und Dr. Juliane von Hoyningen-Huene zum Thema Mutterschutz für Selbstständige und Unterstützungsmöglichkeiten für niedergelassene Zahnärztinnen
24. Juni 2025

Koalitionsvertrag bietet Chancen für Fachberufe im Gesundheitswesen

Verband medizinischer Fachberufe: Nachbesserungen sind nötig – faire Gehälter, Tarifverträge, mehr Beteiligung, bessere Rahmenbedingungen
23. Juni 2025

„Rasenmäherprinzip gibt es mit uns nicht“

Gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion Simone Borchardt (CDU) auf dem FVDZ-Sommerkongress in Binz – Podiumsdiskussion zur Bedarfszulassung
23. Juni 2025

Diabetische Folgeerkrankungen vermeiden

KZBV sieht DMP-Aktualisierung als wichtigen Schritt für verbesserte Patientenversorgung