Die Landesversammlung des Landesverbands Bayern des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) 2022 hat am 19. März 2022 mit Dr. Jens Kober aus München, Dr. Thomas Sommerer aus Marktredwitz und Dr. Romana Krapf aus Weißenhorn die neue Führungsspitze gewählt.
Die Delegierten aus allen bayerischen Bezirken zeigten mit ihrem Votum, dass die neue Konstellation den uneingeschränkten Rückhalt der Landesversammlung besitzt. Damit ist die Zeit der kommissarischen Führung des größten deutschen Landesverbandes im FVDZ vorbei. Dr. Jens Kober wurde ohne Gegenkandidaten und einstimmig zum Nachfolger von Dr. Reiner Zajitschek, der im Juni 2021 überraschend gestorben war, gewählt.
Neuer Vorsitzender seit vielen Jahren aktiv
Mit Kober übernehme ein erfahrener FVDZ-ler das Ehrenamt für die nächsten zwei Jahre, heißt es in der Meldung zur Wahl. „Er war und ist seit vielen Jahren in der Bezirksgruppe München aktiv und ist seit 2013 im Aufsichtsrat der Abrechnungs- und Beratungsgesellschaft für Zahnärzte (ABZ eG) tätig. Sechs Monate lang hatte er gemeinsam mit Dr. Thomas Sommerer und nach dem Tod von Dr. Reiner Zajitschek die Führung des Verbands kommissarisch übernommen und in dieser Zeit bewiesen, dass er das notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang mit standespolitischen, körperschaftlichen und wirtschaftlich-orientierten Belangen besitzt sowie die Fähigkeit, den diskussionsfreudigen Landesverband mit besonnener Hand zu lenken“, so die Pressemeldung.
Ihm zur Seite steht auch künftig der Oberfranke Dr. Thomas Sommerer, der zum sechsten Mal in Folge zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt wurde. Auch er bringt Erfahrung in Umgang mit Standespolitik und Ehrenamtsarbeit in den zahnärztlichen Körperschaften mit. So war er unter anderem Vorstandsmitglied der BLZK und Referent für Berufskunde und berufspolitische Bildung, Referent für berufspolitische Bildung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) und ist aktuell Referent für die Obleute der bayerischen KZV.
Junge Zahnärztin mit Erfahrung
Neu im Geschäftsführenden Vorstand ist Dr. Romana Krapf aus Weißenhorn/Schwaben. Die junge Zahnärztin weist Erfahrung als Referentin auf nationalen und internationalen Kongressen auf, unter anderem ist sie Dozentin an der DTMD Luxemburg. Sie engagiert sich in der Berufspolitik auf Landes- und Bundesebene, in den Körperschaften sowie im Freien Verband auf Bundesebene und ist Vorstandsmitglied im Zahnärztlichen Bezirksverband Schwaben (ZBV Schwaben) und der LAGZ.
Wunschvorstand im Wahljahr
„Erfahrung trifft Zukunft“ sei die Devise von Kober bei der Zusammensetzung des Landesvorstands im FVDZ Bayern. Er setze aber auch auf bewährte Kontinuität, um im Wahljahr 2022 – in diesem Jahr werden die zahnärztlichen Parlamente von Kassenzahnärztlicher Vereinigung und Bayerischer Landeszahnärztekammer gewählt – die breite Vielfalt des stärksten standespolitischen Verbands in Bayern in die Waagschale zu werfen. Sein „Wunschvorstand“ wurde am Samstag einstimmig wiedergewählt: Dr. Andrea Albert (Eichstätt), Dr. Andrea Jehle (Illertissen), Dr. Jürgen Welsch (Hofheim), Dr. Ingo Lang (Schwandorf) und Dr. Fabian Fleischmann (Neutraubling). Auch die Versammlungsleitung mit Dr. Horst-Dieter Wendel, Dr. Hans A. Huber und Dr. Cosima Rücker erhielt das einstimmige Votum der Landesversammlung 2022.
Mit Kober an der Spitze wolle der FVDZ Bayern seine konstruktive Politik fortführen, die auf Dialog mit Politik, Staatsministerium und transparente Arbeit mit und in den zahnärztlichen Körperschaften setzt. „In Zeiten wie diesen ist es wichtig, der Zahnarztpraxis basisnah die Unterstützung zu geben, die sie im Umgang mit der überbordenden Bürokratie, mit gesetzlichen Anforderungen und für ihr wirtschaftliches Auskommen benötigt. Dies kann in dieser Komplexität nur ein starker Verband wie der FVDZ Bayern für die bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzte leisten“, so Kober.
Resolution zum Krieg in der Ukraine
Die Delegierten der Landesversammlung beschlossen zudem einstimmig eine Resolution zur Situation in der Ukraine auf den Weg. Damit unterstützt die Landesversammlung des Landesverbandes Bayern im Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) die von der Weltzahnärzteorganisation FDI formulierte Position zum Krieg in der Ukraine.
„Die Landesversammlung erklärt sich solidarisch mit der Gemeinschaft der Heilberufe und den nationalen Zahnärzteverbänden in der tiefen Besorgnis über den Krieg und dessen Folgen für die Bevölkerung und die medizinische Versorgung. Medizinische Einrichtungen und medizinisches Personal dürfen nicht zu militärischen Zielen werden.
Der Schutz der Beschäftigten im Gesundheitswesen, einschließlich Zahnärztinnen, Zahnärzte und Zahnärzteteams, muss gewährleistet sein. Angehörige der Gesundheitsberufe dürfen nicht daran gehindert werden, ihre beruflichen Pflichten wahrzunehmen.
Angriffe auf medizinische Einrichtungen verstoßen gegen internationales Recht wie die Genfer Konvention und deren Zusatzprotokolle. Wir fordern die Achtung der Grundsätze der medizinischen Neutralität und der Menschenrechte.
Wir erklären uns solidarisch mit den ukrainischen Kolleginnen und Kollegen und bieten Hilfestellung, wo sie gewünscht ist.
Dazu gehört die Unterstützung von Hilfsprojekten ebenso wie das Angebot, nach Deutschland Geflüchtete zahnmedizinisch zu behandeln – unabhängig von einem Versicherungs- oder Versorgungsstatus.“
Der FVDZ Bayern hat bereits und werde weiterhin Hilfstransporte in die Ukraine unterstützen und bittet die Zahnärztinnen und Zahnärzte in Bayern um Mithilfe. Wer spenden wolle, könne dies bei der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte tun.