Am 10. Februar 2023 jährt sich der Todestag des Entdeckers der „X-Strahlen“, des Physikers und Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen, zum 100. Mal. Kaum eine andere Entdeckung als die nach ihm benannten Röntgenstrahlen hat die Medizin so stark beeinflusst – und etwa über die Magnetresonanztomografie oder die Computertomografie so viele Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten geschaffen. Doch nicht nur in der Medizin findet die Röntgentechnik Anwendung, sondern auch in zahlreichen anderen Gebieten wie etwa bei Sicherheitssystemen oder in der Satellitenforschung. Wer war Wilhelm Conrad Röntgen eigentlich?
Nobelpreis für Entdeckung der „X-Strahlen“
In Würzburg machte Wilhelm Conrad Röntgen am 8. November 1895 seine berühmte Entdeckung der „X-Strahlen“ im Zuge seiner Forschung über Kathodenstrahlung. Mit seinen Strahlen ermöglichte Röntgen es, das bis dahin verborgene Innere eines Organismus sichtbar zu machen und zu betrachten. Die erste veröffentlichte und zeitlich genau dokumentierte Röntgenaufnahme war eine, die die Hand seiner Frau Bertha zeigte. Sie stammt vom 22. Dezember 1895. Die Nachricht von Röntgens revolutionärer Entdeckung verbreitete sich in Fachwelt und Öffentlichkeit sehr schnell. Röntgen wurde für seine Entdeckung am 10. Dezember 1901 bei der ersten Verleihung der Nobelpreise mit dem Nobelpreis für Physik geehrt. Den in den Statuten geforderten Vortrag bei der Verleihung hat er aufgrund seines „Lampenfiebers“, wie er schrieb, nie gehalten. Überhaupt konnte Röntgen, der als eher bescheidener und introvertierter Mensch beschrieben wird, wenig anfangen mit seiner weltweit wachsenden Bekanntheit. Für ihn zählten nur fachliche Reputation und wissenschaftlicher Fortschritt. Seine „X-Strahlen“ ließ er sich nie patentieren.
Ein bescheidener, introvertierter Mensch
Röntgens letzte Lebensstation war München. 1900 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Physik an die Ludwig-Maximilians-Universität. Noch in den letzten Lebenstagen seiner Frau im Jahr 1919 beantragte er die Emeritierung vom Lehrbetrieb, behielt jedoch die Direktion über die physikalisch-metronomische Sammlung sowie das Benutzungsrecht zweier Zimmer am Physikalischen Institut, sodass er weiter die Möglichkeit hatte, wissenschaftlich tätig zu sein. Die Erinnerung an seine Frau und ihre gemeinsame Zeit prägte seine letzten Lebensjahre. Am 10. Februar 1923 verstarb er mit 78 Jahren in seiner Münchener Wohnung. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Deutschen Röntgengesellschaft.