0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
464 Views

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2025

Schmuckbild Kalenderblatt August

(c) Quintessende News

IGeL-Monitor: Medizinischer Dienst hält Aufklärung über Schadensrisiko für unzureichend

Erneut hat der Medizinische Dienst sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), die von Patienten privat bezahlt werden müssen und die nicht Teil des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind, in seinem IGeL-Monitor bewertet. Jedes Jahr geben gesetzlich Versicherte danach mindestens 2,4 Milliarden Euro für Individuelle Gesundheitsleistungen aus – knapp 400 Millionen Euro davon allein für orthopädische Leistungen. „Daher hat das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors weit verbreitete IGeL im Bereich der Orthopädie bewertet. Fazit: Hyaluronsäure-Injektionen bei Knie- und Hüftgelenksarthrose werden mit ‚negativ‘, die Stoßwellentherapie bei Tennisarm und Kalkschulter mit ‚unklar‘ bewertet“, heißt es. Nötig seien verpflichtende unabhängige wissenschaftsbasierte Informationen zu IGeL in den Praxen.

„Die jüngsten Bewertungsergebnisse des IGeL-Monitors zeigen erneut, dass viele IGeL nicht halten, was sie versprechen: Viele Selbstzahlerleistungen schaden mehr als sie nützen. Uns besorgt, dass die Patientinnen und Patienten in den ärztlichen Praxen oftmals nicht über das Schadensrisiko aufgeklärt werden. Die Praxen sollten verpflichtet werden, unabhängig erstellte wissenschaftsbasierte Bewertungen und Informationen regelhaft anzubieten“, sagt Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund. Darüber hinaus sollten IGeL nicht an dem Tag erbracht werden dürfen, an dem sie angeboten werden. Vonseiten der Verbraucherzentralen und der Patientenschützer kamen sogar Forderungen, diese Leistungen nur noch in sogenannten IGeL-Sprechstunden und mit bis zu 14-tägiger Bedenkzeit und Widerspruchsfrist anzubieten.

IGeL sind oft neue medizinische Leistungen, die nicht in den GKV-Leistungskatalog aufgenommen werden/werden sollen und daher von den Versicherten privat zu tragen sind. Für die Aufnahme in den Leistungskatalog ist ein aufwendiges Verfahren mit wissenschaftlichen Bewertungen durch das IQWiG und Beschlüssen im Gemeinsamen Bundesausschuss erforderlich. Die GKV übernimmt grundsätzlich nur Leistungen, die medizinisch notwendig, ausreichend und wirtschaftlich sind. (Quelle: MD Bund/QN)

Hartmannbund fordert schlüssiges Gesamtkonzept

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen zu Patientensteuerung, Praxisöffnungszeiten, Facharztterminen und einer möglichen Wiedereinführung der Praxisgebühr warnt der Hartmannbund vor einer isolierten Betrachtung einzelner Maßnahmen. Der Verband fordert vielmehr ein schlüssiges Gesamtkonzept, das sowohl die begrenzten Ressourcen im Gesundheitswesen als auch die Qualität der Versorgung in den Blick nimmt.

„Wir brauchen eine Steuerung, die sich nicht auf komplizierte Einzelbausteine beschränkt, sondern die Versorgungsrealität abbildet und die Interessen der Patientinnen und Patienten ebenso berücksichtigt wie die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte“, erklärt der Hartmannbund. „Die Debatte darf weder zu einer Vereinzelung noch zu einer Vermengung der Themen führen. Es geht darum, die Patientinnen und Patienten gut zu versorgen und gleichzeitig das System so aufzustellen, dass es für die künftigen Herausforderungen gewappnet ist“, so der Verband. Der Hartmannbund betont, dass nur ein integrativer Ansatz, der Versorgungsqualität, Patientenzugang und ökonomische Nachhaltigkeit in Einklang bringt, langfristig zielführend ist. (Quelle: Hartmannbund)

Carbon ernennt Christoph Meyer zum Sales Director für Oral Health in Europa

Bild von Christoph Meyer
Christoph Meyer ist neuer Director of Oral Health Sales Europe bei Carbon (Foto: Carbon)

Carbon, ein führendes Unternehmen für Produktentwicklung und Fertigungstechnologie, hat bekannt gegeben, dass Christoph Meyer zum Director of Oral Health Sales Europe ernannt wurde, um das kontinuierliche Engagement des Unternehmens für kundenorientiertes Wachstum voranzutreiben. Christoph Meyer sei mit fast 20 Jahren Erfahrung ein alter Bekannter der Dentalbranche, der zuletzt das europäische Geschäft für zahnmedizinische Dienstleister bei Dentsply Sirona leitete. In seiner neuen Rolle verantwortet er das Wachstum des Dentalangebots von Carbon in Europa – insbesondere in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), den Niederlanden, den nordischen Ländern und Großbritannien.

„Ich sehe großes Potenzial für Carbon, seinen Erfolg in der digitalen Zahnmedizin auszubauen“, so Meyer. „Von digitalem Zahnersatz, dessen Produktion nicht mehr Wochen, sondern nur noch Stunden dauert, bis hin zu modernsten Materialien gibt es enorme Möglichkeiten. Was mich am meisten beeindruckt: wie Labore mithilfe der Technologie von Carbon intelligenter arbeiten, manuelle Engpässe verringern und Produkte in einer höheren Qualität und in großen Stückzahlen liefern können. Ich möchte die Partnerschaften mit neuen und bestehenden Dentallaborkunden in ganz Europa stärken und ihnen dabei helfen, das volle Potenzial dieser Technologie zu nutzen – nicht nur zur Produktion, sondern auch als Motor für Geschäftswachstum und bessere Behandlungsergebnisse.“

Meyers neuer Arbeitsplatz liegt unweit des Customer Experience Centre von Carbon in Neu-Isenburg, wo er mit Kunden zusammentreffen, Produkte vorführen und den Vertrieb unterstützen wird. (Quelle: Carbon)

BDIZ EDI Curriculum Köln und Süd gehen in die nächste Runde

Die Leiter des Curriculum Implantologie in Kooperation mit der Universität zu Köln haben zum 26. Mal ihre erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen mit fundiertem implantologischen Grundwissen in die Zukunft entlassen. Bestanden hat das Curriculum Süd seine Feuertaufe in München und Ansbach. Mit den beiden Curricula Köln und Süd geht der BDIZ EDI in die nächste Runde. Das 27. Kölner Curriculum startet am 28. und 29. November 2025 an der Universität Köln. Das Curriculum Süd 2 beginnt bereits am 19. und 20. September 2025 in Ansbach.

„Wir sind sehr stolz auf die beiden hochwertigen Kurse, die durch den Zuspruch der Teilnehmenden beweisen, dass der zahnärztliche Nachwuchs großes Interesse an der Umsetzung einer qualitativ hochwertigen oralen Implantologie hat und gewillt ist, sich über ein Jahr lang solides Grundwissen zu erarbeiten“, so BDIZ EDI-Präsident Christian Berger. Der „Vater“ der Curricula des BDIZ EDI ist Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller. Er hat das Kölner Curriculum in den frühen 2000-er Jahren aufgebaut und leitet es seit vielen Jahren gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Joachim Nickenig an der Uni Köln. Inzwischen hat der BDIZ EDI zwei Kursgruppen mit jeweils 25 Teilnehmenden eingerichtet.

Nach dem Kölner Vorbild baute der BDIZ EDI im vergangenen Jahr mit Dr. Dr. Markus Tröltzsch als Leiter das Curriculum Süd auf, dessen Schwerpunkte auf der Wissensvermittlung live und online liegen. Die Präsenzkurse finden in München und Ansbach statt. Die Theorie wird online und on-Demand vermittelt. Bereits das 1. Curriculum Süd, das im Herbst 2024 startete, war ausgebucht. Für den zweiten Lauf, der im September zum Schulanfang in Bayern beginnt, gibt es noch wenige Plätze.

Programm, Termine, Anmeldung zum 27. Curriculum Köln und zum 2. Curriculum Süd sind auf der Internetseite des BDIZ EDI unter www.bdizedi.org zu finden. (Quelle: BDIZ EDI)

 

FVDZ: „Zahnärzte sind keine Finanzreserve der GKV“

Kritik zum 10-Punkte-Plan der TK kommt auch vom FVDZ: Die Fortführung der reduzierten zahnärztlichen Veränderungsrate und Punktwerte sowie die Rückkehr zur Grundlohnsummenanbindung sei nicht  nur fachlich unbegründet, sondern auch gesundheitspolitisch gefährlich.

„Die zahnärztlichen Teams in den Praxen stehen schon jetzt unter massivem wirtschaftlichem Druck durch Inflation, steigende Materialkosten und Fachkräftemangel“, warnt FVDZ-Bundesvorsitzender Dr. Christian Öttl. Es sollte über echte, nachhaltige Reformen der GKV nachgedacht werden, statt dem ambulanten Bereich immer mehr Mittel zu entziehen. „Die ambulanten Arzt- und Zahnarztpraxen sind nicht die Kostentreiber im GKV-System und schon gar nicht die Finanzreserve der Krankenkassen.“

Die TK-Vorschläge führten zu einem Kaputtsparen der (noch) funktionstüchtigen ambulanten Versorgung, kritisiert der FVDZ-Bundesvorsitzende. „Und dies geht zu Lasten der Patienten: Wer hier weiter kürzt, riskiert Versorgungslücken, längere Wartezeiten und eine Abwanderung junger Zahnärzte aus der GKV-Versorgung“, so Öttl weiter. Viele ältere niedergelassene Kolleginnen und Kollegen hätten sich aufgrund genau solcher Sparmaßnahmen aus der Versorgung zurückgezogen. „Das Ergebnis spüren wir – und die Patientinnen und Patienten – jeden Tag in unseren Praxen“, so Öttl.

Statt kurzfristiger Budgettricks brauche es nachhaltige Lösungen, die Versorgungssicherheit, Qualität und faire Honorare garantieren. „Die zahnärztliche Versorgung ist kein Luxus, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Grundversorgung“, betont Öttl. „Das TK-Papier darf ruhig dahin zurück, wo es hergekommen ist: ins Sommerloch.“ (Quelle: FVDZ)

 

Verbot des Inverkehrbringens von Medizinprodukten für dentale Anwendungen

Die schwedische Agentur für Medizinprodukte (SMPA) hat am 9. Juni 2025 ein Verbot für das Inverkehrbringen der Medizinprodukte Tubulex (F-109), Tubulicid rot (F-102, F-119), Tubulicid blau (F-101), Tubulicid plus (endo) (F-103, F-112), Tubulitec primer (F-104), Tubulitec liner (F-105), Tubulitec lösn medel (F-106) und DT temporary dressing (F-107) der Dental Therapeutics AB verhängt. Die Produkte sind für die Reinigung und Versiegelung von Kavitäten und Wurzelkanälen bestimmt. Der Grund für das Verbot ist die fehlende CE-Zertifizierung der Produkte durch eine benannte Stelle.

Das Verbot des Inverkehrbringens gemäß Artikel 97 der Europäischen Medizinprodukteverordnung (EU) 2017/745  gilt für den gesamten europäischen Markt. Die schwedische Behörde geht davon aus, dass die Produkte nach dem Datum des Entzugs der Bescheinigung illegal in Verkehr gebracht wurden. Daten, die dies belegen, sind das Vorhandensein der Produkte auf verschiedenen Websites und die Verteilung einer gefälschten Bescheinigung an Händler, zusammen mit Konformitätserklärungen für die Produkte, die nach dem Entzug der Bescheinigung ausgestellt wurden.

Die Bundeszahnärztekammer weist darauf hin, dass der Erwerb und die Anwendung nichtverkehrsfähiger Medizinprodukte verboten sind. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die aufgeführten Produkte auch in deutschen Zahnarztpraxen angewendet werden, haben Landesbehörden angekündigt, im Rahmen der Überwachung ein Augenmerk auf die betroffenen Produkte zu legen. (Quelle: Kammer Kompakt 32/25, LZKBW)

 

Vermeintlicher Spendenaufruf des Hilfswerks deutscher Zahnärzte zur Lage im Nahen Osten

Anfang August erschien eine Meldung online, in der sich die Bundeszahnärztekammer und die Landeszahnärztekammern angeblich zur Lage im Nahen Osten positionieren und einen vermeintlichen Spendenaufruf des Hilfswerks Deutscher Zahnärzte (HDZ) unterstützen. Für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und die KZVen gab es eine ähnliche Meldung. 

Die BZÄK stellt klar: Es gibt weder die besagte Spendenaktion noch eine Solidaritätserklärung. BZÄK, KZBV und HDZ sind im engen Austausch über die weiteren – gegebenenfalls auch rechtlichen – Schritte. Update 12. August: Die Seite selbst ist nicht mehr online. (Quelle: LZK BW)

Neue S3-Leitlinie zu Speicheldrüsentumoren veröffentlicht

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat erstmals eine S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Speicheldrüsentumoren des Kopfes veröffentlicht. Von der Diagnostik über die chirurgische Therapie bis hin zur molekularen Klassifizierung bietet sie Handlungsempfehlungen für die bestmögliche Behandlung von Speicheldrüsentumoren. Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNOKHC) und der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) sowie 14 weiteren Fachgesellschaften und Organisationen.

Speicheldrüsentumoren sind eine komplexe und vielfältige Erkrankungsgruppe. Mit einer Inzidenz von 6 bis 8 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern im Jahr sind diese Tumoren keine seltene Entität. Bis zu 20 Prozent davon stellen sich in der pathohistologischen Begutachtung als bösartig heraus. Die meisten Speicheldrüsentumoren gehen von der Ohrspeicheldrüse aus. Eine schmerzlose Schwellung ist häufig das erste Symptom.

„Nach beinahe 20 Jahren, in der nur eine S1-Leitlinie vorlag, war eine Aktualisierung dringend erforderlich, um die Versorgung von Betroffenen mit Speicheldrüsentumoren des Kopfes auf den neuesten wissenschaftlichen Stand zu bringen“, betont Prof. Orlando Guntinas-Lichius vom Universitätsklinikum Jena, einer von drei Koordinatoren zur Erstellung der Leitlinie. Koordinator Prof. Max Heiland, DGMKG-Vorstandsmitglied, von der Charité Berlin ergänzt: „Besonders an der Leitlinie ist, dass wir sowohl gutartige als auch bösartige Tumoren thematisieren. Im klinischen Bild verhalten sich viele der bösartigen Tumoren sehr lange so wie gutartige. Zusätzlich ist die zuverlässige Abgrenzung durch einen Schnellschnitt während der Operation noch nicht möglich.“

Durch den Fokus auf Diagnostik und Therapie von gut- und bösartigen Tumoren trägt die Leitlinie dazu bei, bösartige Tumoren frühzeitig zu erkennen und die Übertherapien von gutartigen Tumoren zu vermeiden. Die neue S3-Leitlinie gibt es hier und in der kostenfreien Leitlinien-App. (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft

 

Entwicklung von Mundhöhlenkrebs durch Cannabis-Rauchen

Das Rauchen von Cannabis fördert vermutlich ebenso wie Tabakrauchen die Entwicklung von Krebserkrankungen der Mundhöhle. Dies kam in einer Kohortenstudie in Preventive Medicine Reports (2025; DOI: 10.1016/j.pmedr.2025.103185) heraus, berichtet die Deutsche Ärztezeitung. Und weiter: In den Bronchialbiopsien von gewohnheitsmäßigen Marihuana-Rauchern lassen sich dieselben epithelialen Dysplasien und Metaplasien nachweisen, die dem Mundhöhlenkrebs des Tabakrauchers vorausgehen.
Die Analyse basiert auf den elektronischen Krankenakten von 45.129 US-Patienten. Von diesen waren im Verlauf von fünf Jahren 106 an einem Karzinom der Mundhöhle (meist Zunge oder Lippe) erkrankt. Bei den 949 Patienten, bei denen die Ärzte eine Cannabis-Abhängigkeit (CUD) diagnostiziert hatten, wurde die Diagnose mehr als dreimal so häufig gestellt wie bei Patienten ohne CUD. (Quelle: Deutsches Ärzteblatt)

 

MFT kritisiert Sparpläne an der Charité: 25 Prozent der Zahnmedizin-Studienplätze könnten entfallen

Der Medizinische Fakultätentag (MFT) reagiert auf Berichte, dass an der Charité Berlin aufgrund von Sparplänen des Berliner Senats Studienplätze in Medizin und Zahnmedizin wegfallen sollen. In einer Reaktion auf einen entsprechenden Post des Präsidenten der Ärztekammer Berlin, Priv.-Doz. Dr. med. Peter Bobbert zu einem Bericht des „Tagesspiegels“ schreibt der MFT: „In Berlin stehen spürbare Einschnitte bei der Ausbildung im Gesundheitsbereich bevor. Nach aktuellem Stand sollen die Humanmedizinstudienplätze um 10 Prozent, die Studienplätze in der Zahnmedizin sogar um 25 Prozent reduziert werden. Besonders dramatisch ist der geplante Rückbau bei den akademisierten Gesundheitsberufen mit einem Minus von über 50 Prozent.

Was wir aktuell in Berlin beobachten, ist kein Einzelfall: Auch in anderen Bundesländern wie Hessen oder NRW geraten die Hochschulhaushalte zunehmend unter Druck. In Hessen etwa müssen die Hochschulen im Jahr 2026 rund 30 Millionen Euro einsparen. Diese Entwicklung macht leider keinen Halt vor den ärztlichen und nichtärztlichen Studiengängen an den Medizinischen Fakultäten. Besonders gefährdet sind die noch zarten Pflänzchen der universitären Studienangebote in den Gesundheitsberufen. Wenn wir hier nicht gegensteuern, sägt Deutschland an dem Ast, auf dem es sitzt.

Wir brauchen eine nachhaltige Hochschulfinanzierung, die allen Gesundheitsberufen eine akademische Ausbildung auf hohem Niveau ermöglicht – unabhängig vom Geldbeutel der Studierenden.“ (Quelle: MFT auf Linkedin)


Bundeshaushalt 2026: nicht mehr Geld für die Kranken- und Pflegeversicherung

Auch im Bundeshaushalt 2026, den Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) am 30. Juli 2025 im Bundeskabinett vorgelegt hat, wird es nicht mehr Finanzmittel für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung geben. Stattdessen müsse das Bundesgesundheitsministerium zügig strukurelle Reformen angehen, so Klingbeil vor der Bundespressekonferenz. Es ist auch für 2026 neben den üblichen Zuschüssen nur das bereits für 2025 angesetzte Darlehen von 2,3 Milliarden Euro und eine längere Stundung der bereits gewährten Darlehen vorgesehen.

Würden zeitnah vorgelegte Ergebnisse der eingesetzten Kommissionen auch zeitnah umgesetzt, seien zumindest deutliche Beitragssteigerungen im Jahr 2026 vermeidbar, so Klingbeil. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte mehr Mittel gefordert.

Kritik kam von den Krankenkassen, wie der G+G-Dienst zusammenfasst: „Von einer Gesundheitspolitik zwischen ‚Weiter so‘ und ‚Prinzip Hoffnung‘ sprach der AOK-Bundesverband. ‚Die Regierung muss jetzt dringend umsteuern und den rasanten Anstieg der Ausgaben bremsen, damit wir finanziell wieder Boden unter den Füßen bekommen‘, sagte Sprecher Kai Behrens G+G. Auch der GKV-Spitzenverband (GKV-SV) forderte ein Ausgabenmoratorium. Das laufende Darlehen werde ‚nicht einmal ausreichen, um die Beiträge zum Jahreswechsel zu stabilisieren‘, warnte auch TK-Vorstandschef Jens Baas.“ (Quelle: BMF/G+G-Dienst)


G-BA: Innovationsausschuss empfiehlt neue S3-Leitlinien für die Versorgung: zu Fiebermanagement, Nackenschmerzen und Sepsis

Der Gesundheitsversorgung stehen in Kürze zwei neue S3-Leitlinien zur Verfügung: für das Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen sowie für nicht-spezifische Nackenschmerzen. Die Entwicklung dieser neuen hochwertigen Behandlungsempfehlungen wurde vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Außerdem aktualisierte ein weiteres Projekt die S3-Leitlinie zur Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge einer Sepsis.

Nackenschmerzen sind der dritthäufigste Beratungsanlass in hausärztlichen Praxen in Deutschland. Eine eindeutige Ursache der Schmerzen ist häufig nicht erkennbar, Physiotherapie oft das Mittel der Wahl. Das Projekt IdUNa entwickelte eine S3-Leitlinie, die die bisherige S1-Handlungsempfehlung ablöst. Es wurden insgesamt 43 Empfehlungen in die Leitlinie aufgenommen: zur Diagnostik, zum Selbstmanagement der Patientinnen und Patienten sowie zur medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlung. Die Leitlinie soll dazu beitragen, dass bei Nackenschmerzen eine strukturierte Anamnese und klinische Basisdiagnostik erfolgt – um gefährliche Verläufe frühzeitig zu erkennen und gleichzeitig die bestehende Überdiagnostik zu reduzieren, so der G-BA. Die Empfehlung evidenzbasierter Therapieverfahren ziele darauf ab, die Symptome so gut wie möglich zu lindern und eine Chronifizierung oder wiederholtes Auftreten zu verhindern. Zudem bietet die miterstellte Patienteninformation evidenzbasierte Informationen für die Betroffenen.

Alle drei Leitlinien werden in Kürze durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) im Leitlinienregister veröffentlicht. Die Details zu den Beschlüssen des G-BA können dort abgerufen werden. (Quelle: G-BA)

Prof. Pretzl hat Leitung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe abgegeben

Die kommissarische Leitung der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe unter Prof. Dr. Bernadette Pretzl endete im gegenseitigen Einvernehmen zum 31. Juli 2025. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg dankt Prof. Dr. Bernadette Pretzl für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, in schwierigen Zeiten Verantwortung für die Fortbildungseinrichtung der Kammer übernommen zu haben. Prof. Pretzl bleibt der Akademie Karlsruhe weiterhin als Referentin und Ansprechpartnerin für Prophylaxe und Parodontologie erhalten, heißt es in der Meldung der LZKBW. (Quelle: Kammer kompakt der LZKBW)

LZKBW: Direktor Axel Maag geht 2026 in den Ruhestand

Der langjährige Direktor der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Rechtsanwalt Axel Maag, in den wohlverdienten Ruhestand treten. Die Delegierten der Kammer würdigten in ihrer Vertreterversammlung Ende Juli 2025 sein jahrzehntelanges Engagement und stellten gleichzeitig die Weichen für eine zukunftsorientierte Neuausrichtung der Kammerstruktur. Auf Vorschlag des LZK-Vorstandes beschlossen die Delegierten, die künftige Geschäftsführung in Form einer Doppelspitze zu organisieren. Die juristische Geschäftsführung übernimmt Rechtsanwältin Dr. Anja Moessinger. Für die kaufmännische Leitung zeichnet künftig Thorsten Beck verantwortlich.
Axel Maag ist einer der bestens vernetzten Vertreter für die Zahnärzteschaft über das Land Baden-Württemberg hinaus. Seine Frau Karin Maag saß als Bundestagsabgeordnete für die CDU von 2009 bis 2021 im Deutsche Bundestag und war gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, bevor sie als eines der unparteiischen Mitglieder in den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) wechselte. (Quelle: Kammer Kompakt der LZKBW/QN)

Deutsche Ärzte Finanz und ApoFinanz bündeln Vertrieb

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) und die AXA Deutschland bündeln ihre Vertriebsaktivitäten. Mit dem Zusammenschluss der mobilen Vertriebsgesellschaften Deutsche Ärzte Finanz (DÄF) und ApoFinanz entsteht der größte Finanzvertrieb für akademische Heilberufe in Deutschland, so die Unternehmensmitteilung. Die neue Gesellschaft trägt den Namen Deutsche Ärzte Finanz (DÄF) und wird mit rund 500 selbständigen Finanzberaterinnen und Finanzberatern gemeinsam mehr als 320.000 Kundinnen und Kunden betreuen. Dabei bleiben die Marken „ApoFinanz“ und „Deutsche Ärzte Finanz“ erhalten, heißt es. Carsten Padrok, bisher Generalbevollmächtigter der ApoBank, wird neuer Vertriebsvorstand der Deutschen Ärzte Finanz.

 „Durch die Zusammenführung der Repräsentantinnen und Repräsentanten der Deutschen Ärzte Finanz und den Finanzvermittlerinnen und Finanzvermittlern der ApoFinanz entsteht ein attraktiver Allfinanzvertrieb mit neuen, gut dotierten Karriereperspektiven – sowohl für erfahrene Beraterinnen und Berater als auch für Nachwuchskräfte“, so die Ankündigung der beiden Partner.

Auf Gesellschaftsebene erhöht die Bank ihren Anteil an der Deutschen Ärzte Finanz von 25 auf 49 Prozent – die weiteren 51 Prozent verbleiben bei AXA Deutschland. Der Zusammenschluss wird zu Anfang August 2025 vollzogen. (Quelle: ApoBank)

Reference: Nachrichten Politik Wirtschaft Praxis

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Zwei Flaggen mit blau und roter Aufschrift Infotage fachdental vor einem Drahtgeflecht und blauem Himmel
28. Aug 2025

Infotage Fachdental: Starke Partnerschaften für die Zukunft

Zusammenarbeit mit Landeszahnärztekammern wird intensiviert
Schmuckbild: Bildausschnitt von Brust und Armen bis Hüfte einer Person in einer weißen Zwangsjacke
25. Aug 2025

Wenn das System zur Zwangsjacke mutiert

Von Sparzwängen, alten Rezepten und Finanztricksereien – Dr. Uwe Axel Richter über die Schmerzen des Wandels
Schmuckbild: Arzttasche mit Stethoskop, Notizblock und Tabletten auf einem Regal.
25. Aug 2025

„Gangbare Lösung unter schlechten Rahmenbedingungen gefunden“

Impfungen, Hausbesuche, Sprechstunden: Hausarztpraxen müssen diverse Kriterien erfüllen – Kassenärzte und GKV-Spitzenverband finden Neuregelung zu Vorhaltepauschalen
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD, links) und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sitzen gut gelaunt am Kabinettstisch.
25. Aug 2025

Sofortige Korrekturen am GKV-System gefordert

Kassen: Positive Halbjahresbilanz ist kein Anlass zur Entwarnung – Bundeskanzler lädt Unionsminister zu Klausur wegen Sozialreformen
Grafik zeigt Darstellung der Erde mit einem Kreis aus Symbolen, der von zwei Händen oben und unten gehalten wird auf unscharfem grünem Hintergrund vor unscharfem grünem Hintergrund.
22. Aug 2025

Dentsply Sirona veröffentlicht seinen Nachhaltigkeitsbericht 2024

Mehrere Ziele vorzeitig erreicht – neuer Schwerpunkt recyclebare Verpackungen
Die Besucher in sommerlicher Kleidung stehen mit Geschäftsführerin Claudia Stöhrle zusammen auf einer Treppe. Im Hintergrund sind Sträucher und Nadelbäume zu sehen.
22. Aug 2025

Begeisterung über die Fortschritte in der Dentaltechnik

Ein Besuch in der Dentaurum Firmenzentrale als Teil der Sommeraktion „Schau mal, wo Du lebst“
Ein Exoskelett für eine rechte Hand aus hellgrauen Kunststoffteilen auf Holzboden.
21. Aug 2025

Exoskelett: So einzigartig wie jede Hand

Stütz- und Bewegungsstrukturen ebnen den Weg zurück in den Alltag – 3D-Druck ermöglicht individuelle Anfertigung
Eine junge Zahnmedizinische Fachangestellte in einem dunkelblauen Oberteil schaut telefonierend auf einen Monitor. Sie hat die Haare alle nach hinten gebunden und trägt einen weißen Mundschutz.
19. Aug 2025

MFAs und ZFAs ziehen erste Bilanz zur ePA

Umfrage des PKV Instituts: Jetzt die Weichen stellen – Start mit Informationsdefizit und technischen Problemen