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Prof. Dr. Tomas Linkevičius: Wir definieren ganz andere Ergebnisse als Erfolg, und das will ich ins Bewusstsein bringen
(c) Zaneta-Pau-Photography
Kleiner hat er es nicht: Nichts weniger als ein „Zero Bone Loss Concept“ verfolgt Prof. Dr. Tomas Linkevičius. Neben Techniken und Konzepten, die eine Implantatversorgung ohne Knochenverlust erreichen sollen, spielt auch die Hardware bei der Aufbereitung des Implantatbettes, der Implantat- und der prothetischen Versorgung eine entscheidende Rolle.
Zero Bone Loss: Knochenerhaltende Behandlungskonzepte
Für den Erfolg einer Implantattherapie ist die Stabilität des krestalen Knochens von entscheidender Bedeutung. Der Autor stellt Konzepte vor, die eine Implantatversorgung ohne Knochenverlust ermöglichen. Den klinischen Abläufen entsprechend, gliedert sich das Buch in die Bereiche Chirurgie und Prothetik und berücksichtigt sowohl kontrollierte klinische als auch In-vitro-Studien. Dadurch erhalten Leserinnen und Leser genau das, was sie in der täglichen Praxis benötigen: klinische Verfahren, die durch solide Evidenz gestützt werden.
Ihr Bestseller-Buch aus dem Quintessenz-Verlag haben Sie „Zero Bone Loss Concepts“ genannt – machen Sie sich damit nicht angreifbar?
Prof. Dr. Tomas Linkevičius: Sie meinen, ob ich meinen Mund damit zu voll nehme? Nein. Mein Buch schildert alle Schritte, derer es bedarf, um wirklich null Knochenverlust um Implantate zu erreichen. Ambitioniert hört sich das nur an, weil uns ein Leben lang vermittelt wurde, dass ein gewisser Knochenverlust um Implantate unvermeidbar und damit akzeptabel sei. Nach den unter anderem von Albrektsson et al. 1986 etablierten Kriterien war das auch so. Aber wir haben nicht mehr 1986. Also definieren wir auch ganz andere Ergebnisse als Erfolg, und das will ich ins Bewusstsein bringen. Ich gehe sogar noch weiter: Erfolgskriterien von heute und morgen sind nicht allein null Knochenverlust, sondern sogar Knochenwachstum, eine Verbesserung des Knochenniveaus und der Knochenqualität.
„Es gibt nicht den einen magischen Faktor“
Welche Faktoren, Techniken, Protokolle, Implantatdesigns und prothetische Komponenten müssen dazu ineinanderspielen?
Linkevičius: An Ihrer Fragestellung ist sehr gut, dass Sie viele unterschiedliche Faktoren benennen. Denn es gibt nicht den einen magischen Faktor, mit dem Sie Knochenverluste vermeiden. Es sind mehrere Schlüsselfaktoren, die alle darauf abzielen, dass wir bei verzögerter Einheilung mindestens 4 Millimeter vertikale Gewebedicke erreichen. Dazu müssen Implantate subkrestal platziert werden, wozu es aber einer absolut dichten und stabilen Implantat-Abutmentverbindung ohne Mikrobewegungen bedarf. Bereits bei der Auswahl Ihres Implantates sollten Sie also darauf achten.
Ich benutze daneben immer Implantate ohne polierte Schulter, denn auf diesen glatten Oberflächen findet keine schnelle und gute Osseointegration statt. Mit am wichtigsten ist dann, das Weichgewebe beim Abutment mit einer superglatten hochpolierten Zirkonoberfläche zu verwöhnen. In den 15 Jahren, in denen ich mein Konzept umsetze, sind die periimplantären Entzündungen dramatisch gesunken – ich habe praktisch keine neuen Fälle mehr. Das mag sich unglaublich anhören, ist aber so. Mit solchen Ergebnissen darf man dann auch vortreten und sich sehr entspannt angreifbar machen.
„Zuversichtlicher an Sofortversorgungskonzepte wagen“
In welcher Hinsicht entspricht Ihr Konzept den Erwartungen der Patienten von heute nach einer sanfteren, schnelleren und sicheren Implantatversorgung?
Linkevičius: Um es auf einen einfachen Punkt zu bringen: Zero Bone Loss – Zero Questions. Sie haben viele dieser bekannten und lange Zeit als naturgegeben akzeptierten postimplantologischen Komplikationen einfach nicht mehr.
Daneben können Sie sich zuversichtlicher an Sofortversorgungskonzepte wagen, die dank der durchweg geringeren Anzahl an Eingriffen bei den Geweben bessere Resultate erzielen. Bei verzögerter Implantation verlieren Sie bei Oberkiefermolaren innerhalb der vier Monate nach Extraktion so viel Volumen, dass Sie es nur mit aufwändigsten chirurgischen Techniken wieder aufgebaut bekommen. Das können Sie sich und vor allem Ihrem Patienten mit den richtigen Tools und Protokollen alles ersparen. Die korrekte Auswahl ist hier allerdings wichtig, es sind nicht alle Implantate gleichermaßen geeignet, Sie brauchen allein entsprechend aggressive Gewinde für eine gute Primärstabilität.
Knochenwachstum statt Knochenverlust
Haben Sie nicht die Befürchtung, Ihre Kolleginnen und Kollegen mit einem solchen Claim gehörig unter Druck zu setzen?
Linkevičius: Gegenfrage: Sie kommen morgen ins Krankenhaus. Wie begeistert wären Sie, wenn Sie dort mit Geräten, Instrumenten und Verfahren aus den späten 80er Jahren des letzten Jahrhunderts behandelt würden? Ich will doch keinen ärgern, sondern aufzeigen, wie wir bessere Ergebnisse erzielen können. Nur so entwickelt sich unsere Community.
Bei erfahrenen Chirurgen und Zahnärzten erlebe ich oft, dass ein Schlüsselsatz ausreicht, und sie begreifen das Konzept und haben direkt am nächsten Behandlungstag so viel mehr Erfolg. Wenn wir uns neu darauf einigen, dass Knochenverlust nicht mehr okay ist, Knochenwachstum aber sehr wohl, sind wir das nicht nur dem Fortschritt unseres Berufs, sondern auch unseren Patientinnen und Patienten schuldig.
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