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Schnellere Versorgung in ländlichen Regionen ermöglichen

Projektmitarbeiter beim Auftakttreffen am UKR (von links): Jan Zentgraf, Prof. Kerstin Galler, PD Dr. José Zorzin, Prof. Wolfgang Buchalla, Prof. Matthias Widbiller; MUDr. et MUDr. Lukáš Hauer, MUDr. Jan Netolický, MUDr. Daniel Hrušák, MUDr. et MDDr. Jiří Genčur und Prof. Thomas Schratzenstaller.

(c) UKR/Johannes Beutler

Zahnunfälle sind keine Seltenheit – und erst recht keine Kleinigkeit. Sie gehen oft mit erheblichen Schmerzen und langfristigen Beeinträchtigungen für die Betroffenen einher. Eine schnelle und professionelle Versorgung dentaler Traumata ist dem Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ein besonderes Anliegen. Um die Notfallversorgung bei Zahnunfällen zu optimieren, hat das Zahntraumazentrum des Universitätsklinikums Regensburg in Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH), dem Universitätsklinikum Erlangen und der Universität Pilsen ein grenzübergreifendes Projekt ins Leben gerufen. Das Vorhaben läuft über drei Jahre und wird mit einer Million Euro von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms Bayern-Tschechien 2021-2027 gefördert.

Mehr Zähne retten

Ein unachtsamer Moment auf dem Schulhof, beim Sport oder am Arbeitsplatz – und schon ist es passiert: Ein Zahn bricht ab, wird verschoben oder sogar vollständig aus seinem Knochenfach gelöst. Zahntraumata können jeden treffen, unabhängig von Alter oder Tageszeit. Doch entgegen weit verbreiteter Annahmen sind betroffene Zähne nicht zwangsläufig verloren. Mit der richtigen Notfallversorgung lassen sich viele Zähne erhalten, und selbst vollständig ausgeschlagene Zähne können reimplantiert werden.

Fortbildung in Akutversorgung

Prof. Matthias Widbiller (links) und seine Kolleginnen und Kollegen wollen mit ihrem Projekt die Akutversorgung von Zahntraumata in ländlichen Gegenden stärken.
Prof. Matthias Widbiller (links) und seine Kolleginnen und Kollegen wollen mit ihrem Projekt die Akutversorgung von Zahntraumata in ländlichen Gegenden stärken.
UKR/Vincent Schmucker

Gerade in ländlichen Regionen ist eine schnelle Versorgung jedoch nicht immer gewährleistet, weiß Prof. Dr. Matthias Widbiller, Leiter des Zahntraumazentrums und Geschäftsführender Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Regensburg: „Natürlich gibt es im ländlichen Raum hervorragend ausgebildete Zahnärzte, die ihre Patienten umfassend versorgen. Im Gegensatz zu Kontrolluntersuchungen oder Schmerzbehandlungen gehört die Akutversorgung von Zahntraumata jedoch meist nicht zur täglichen Routine. Genau hier setzt unser Projekt an: Wir möchten niedergelassenen Zahnärzten die Möglichkeit bieten, sich gezielt in der Akuttherapie fortzubilden und ihre Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten.“ Wie in nahezu jedem medizinischen Bereich spielt auch bei Zahnverletzungen der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Da nicht jeder Patient in unmittelbarer Nähe ein spezialisiertes Zahntraumazentrum wie am Universitätsklinikum Regensburg erreichen kann, soll ein flächendeckendes Netzwerk versierter Zahnarztpraxen eine schnelle und professionelle Erstversorgung sicherstellen.

Bayerisch-tschechisches Projekt

Das Interreg-Programm unterstützt innovative bayerisch-tschechische Projekte, die den grenzüberschreitenden Austausch und die Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen und Bürgern fördern sowie die Lebensqualität verbessern. Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Optimierung der Notfallversorgung von Zahntraumata in den Regionen Ostbayern und Westtschechien.

Kostenfreie E-Learning-Plattform

„Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir ein Online-Lernkonzept, das speziell auf die Bedürfnisse niedergelassener Zahnärzte zugeschnitten ist. Die Schulungsmaterialien stellen wir den Kollegen in der Region zur Verfügung – mit dem Ziel, möglichst viele Praxen zu erreichen und die flächendeckende Akutversorgung von Zahntraumata zu verbessern", fasst Widbiller zusammen.

Ein zentraler Partner bei der Umsetzung des Projekts ist die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg. „Wir entwickeln 3D-gedruckte Modelle, die verschiedene Zahnverletzungen realitätsnah simulieren. Diese ermöglichen es den Teilnehmenden, Akutversorgungen praxisnah zu üben", erklärt Prof.Dr. Thomas Schratzenstaller, Experte für Medizinproduktentwicklung an der OTH. „In Kombination mit E-Learning entsteht ein umfassendes Schulungskonzept, das theoretisches Wissen und praktische Übungen optimal verbindet.“

Feinschliff durch „Traumatage“

Im Rahmen des Projekts werden zudem drei sogenannte „Traumatage“ veranstaltet. Diese Kongresse werden Zahnärzten die Möglichkeit bieten, ihr Wissen durch Vorträge und praxisnahe Übungen zu vertiefen und in Regensburg, Erlangen und Pilsen stattfinden. Weitere Informationen zum Projekt sowie aktuelle Entwicklungen werden demnächst auf einer offiziellen Projektwebsite veröffentlicht, die (Stand vom 26. Februar 2025) noch nicht online ist unter www.3dentect.de.

Reference: Zahnmedizin Chirurgie Interdisziplinär Fortbildung aktuell

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