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„Deutlich digitaler, aber wenige echte Innovationen“
Rückblick auf die Internationale Dental-Schau 2025 von Dr. Michael Hopp
(c) Bild: Dr. Michael Hopp
Wieder traf sich die Dentalwelt im März 2025 in Köln. Für einen Teilnehmer, der zweimal pausiert hat, eine ganz neue Erfahrung. Trotz des Messegeschehens zum Anfassen ist ein Wechsel von analog zu digital vollzogen worden. Für die Reiferen wie mich war es gewöhnungsbedürftig, das Ticket digital zu lösen und fast alles über die IDS-App zu erledigen. Ein guter Teil des Personals vor Ort war durch digitalen Service ersetzt worden.
Viele alte und neue Aussteller sind der Messe gleich ganz ferngeblieben, wie ich erfahren durfte, bei so viel Arbeit tut man sich die Messe mit ihren steigenden Kosten nicht an. Auch die Standgrößen waren unterschiedlich zu ehemaligen Messen. Dafür waren viele internationale Aussteller zu entdecken, besonders aus Asien. Aber auch typische Anbieter mit direktem Verkauf an den Ständen waren wieder in ausreichender Zahl zu finden und hatten ihre dankbare Kundschaft, die Instrumente und Verbrauchsmaterialien gleich vor Ort erwarben und mitnahmen.
Die Schwerpunkte der meisten Unternehmen lagen auf den digitalen Abformungen, Scans, Fräsgeräten in jeder Form, Drucken und einer Vielzahl von Kunststofflösungen für den Druckprozess. Branchenfremde Anbieter waren ebenfalls in großer Zahl vorhanden, was die Messe aus meiner Sicht deutlich bereicherte und zu Qualitätsverbesserungen führte. Beispiele sind Fräserhersteller für Fräsmaschinen, Hersteller von Metallgranulaten für den Druckprozess, Forschungs- und Evaluierungsanbieter, Qualitätstester, Hersteller von CAD-Software, Personalmanagementunternehmen und vieles mehr.
In der Zahnmedizin dominerten ebenfalls digitale Abformprozesse und entsprechende Geräte auf einem inzwischen sehr hohen Entwicklungsstand, ästhetische Zahnbehandlungen, schienenbasierte Kieferorthopädie, eine deutliche Zunahme im Bereich der Endodontie, die Implantologie mit immer neuen Produkten, aber auch Linienbereinigungen und Vereinfachungen durch Einführung gleicher Interfacestrukturen bei verschiedenen Implantatsystemen eines Herstellers. Copycats, das heißt Nachahmerprodukte, nehmen ebenfalls immer mehr zu. Gleichlaufend mit der Zahntechnik werden Fräsgeräte und auch kleine Drucker für die Chairside-Anwendung immer interessanter.
Konventionelle Technologien und Werkstoffe sind nur noch eingeschränkt präsent. Gipse und Gipsverarbeitung, die früher eine wesentliche Rolle spielten, sind nur noch in kleinem Rahmen im Angebot und werden nicht mehr beworben. Typische Gips- und Wachsverkäufer sowie Modellhersteller setzen jetzt auf digitale Verfahren der Modell- und Formherstellung. Der Gussprozess und Gusswerkstoffe stellten in den vergangenen Jahrzehnten einen wesentlichen Schwerpunkt dar, heute hat sich das Materialangebot in Richtung Fräsronden gewandelt. Metallische Werkstoffe sind zugunsten der keramischen Werkstoffe und Verarbeitungstechnologien stark in den Hintergrund getreten.
Nicht nur im Bereich Werkstoffe und Technologie ist der Generationswandel vollzogen, auch im Bereich des Personals an den Ständen. Viele junge Mitarbeiter, die sich mit den digitalen Prozessen auskennen, dominieren das Bild. Und so war es schon eine ganz besondere Freude, einige wenige alte Bekannte wieder zu treffen. Zum Glück wurden die Besucher noch nicht gegen Roboter getauscht, sodass es wie immer zu vielen netten Begegnungen kam und der Erfahrungsaustausch mit Kollegen funktionierte.
Fazit
Trotz des Wechsels zur Digitalisierung wirkte die IDS 2025 etwas ernüchternd, wirklich umwerfende Innovationen sind mir nicht begegnet, überwiegend Weiterentwicklungen und der konsequente Wechsel bei den Materialien und angewendeter Technologie. Der gesamten Dentalbranche steht in den nächsten Jahren ein erheblicher Umbruch bevor, vor dem wir die Augen nicht verschließen können. Es ist aber auch zu befürchten, dass bei diesen schnellen Veränderungen viele unzureichende Materialien und unausgereifte Technologien in den Markt gelangen. Es bleibt also spannend.
Ein Beitrag von Dr. Michael Hopp, Berlin
Der Artikel stammt aus der „Quintessenz Zahntechnik 7-8/25“. Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die elf Mal jährlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
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